the forth

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the forth

➳ day 3; the 19th

L O U I S

Louis stand vor dem Krankenhaus.

Seine Hände krallten sich in seine rote Jacke, die vielleicht für den Herbst geeignet war, aber nicht für den Winter. Die Kälte sog sich durch seine Adern und würde er es nicht besser wissen, würde er glauben, er würde erfrieren.

Louis wusste nicht, ob er hineingehen sollte. Er wusste ja nicht einmal, warum er überhaupt hier her gefahren war, an einem Samstagmorgen, an dem er auch einfach in seinem Bett hätte liegenbleiben und sich selbst bemitleiden können.

Aber sein Verstand musste ihn hassen, denn sobald er die Eingangshalle durchquerte schrie er förmlich danach, wieder umzukehren, so schnell wie möglich in eine andere Richtung zu rennen, nur weg hier.

Das war das erste Mal, dass Louis nicht darauf hörte.

Er drückte die Tür zum Dach herunter, und wurde sofort von der Kälte begrüßt. Es tat so gut, den eiskalten Wind in seinem Gesicht zu spüren, die Luft durch seine Jacke fegen zu spüren.

Und dann entdeckte er Harry, der mit dem Rücken zu ihm saß, in einem Pulli, ohne Jacke. Beinahe machte es Louis Angst, dass er Harry selbst von hinten erkennen konnte. Beinahe.

"Es ist kalt."

Harrys' Kopf schoss herum. "Du bist gekommen."

"Frag mich nicht warum." Louis ließ sich neben ihn fallen. "Aber es ist wirklich kalt. Wie lange sitzt du schon hier draußen?"

Harry runzelte die Stirn. "Wie viel Uhr ist es"

"Zehn Uhr."

"Seit einer Stunde."

Louis zog die Nase nach oben. "Ohne Jacke? Wenn du eine Grippe hast, solltest du dich nicht lieber hinlegen?"

Harry starrte in die Ferne. Er sah nicht so aus, als wäre er gerne hier. In der Kälte. "Vielleicht. Ist das so wichtig?" Louis konnte nicht anders, er schnaubte auf. "Wenn du länger hierbleiben willst, dann meinetwegen, setzt dich in die Kälte."

"Ich bin sowieso bald nicht mehr hier, dass macht nichts."

Louis wünschte sich eine Decke. Harry sah beinahe so aus, als würde er jede Sekunde, die er länger hier draußen verbrachte erfrieren, seine Hände zitterten. Louis wollte nicht zusehen, wie jemand vor seinen Augen erfror. "Du hast doch bestimmt ein Zimmer hier, nicht?"

Harry erstarrte. "Ich...ja."

"Dann lass uns dahin gehen."

"Ich...aber das macht es so endgültig." Louis wusste nicht, worüber Harry redete, aber er würde nicht zulassen, dass Harry hier draußen erfror. Wenn er schon sein eigenes Leben nicht retten konnte, dann hoffentlich dass eines Vollidioten.

"Komm." Er hielt ihm eine Hand hin. Harry starrte nur darauf.

Louis mochte keinen Körperkontakt. Er verabscheute Körperkontakt. Aber er musste sich nicht einmal überwinden, als er Harry die Hand entgegenhielt. Es war schon fast ein natürlicher Instinkt, der ihn überfiel, und als sich der Lockenkopf mit Hilfe seiner Hand aufrichtete, hätte er ihn am liebsten nicht mehr losgelassen. Aber das war dumm.

Harrys' Hand war kalt. Es fühlte sich beinahe so an, als würde kein Blut mehr durch seine Adern fließen, und allein diese einfache Berührung ließ Louis zusammenzucken. Vielleicht lag es daran, dass er schon lange nicht mehr berührt worden war.

Paper Crown Kings ➳ l.s. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt