The Guilty Ones // 2

Catching up...

Das war's. Megs und ich würden wohl doch keine Freundinnen mehr werden!

Ich wachte wieder orientierungslos auf. Wieder mit Eric neben mir. Wieder mit dröhnenden Kopfschmerzen. Nur dieses Mal kamen die Erinnerungen wesentlich schneller wieder. Und ich war wesentlich wütender. Und ich tat...nichts.

Ich hatte einfach keinen Bock mehr! Wieder und wieder drehten wir uns im Kreis. Eric schnappte mich von irgendwelchen Veranstaltungen weg und ich wachte orientierungslos und mit Schmerzen in irgendwelchen schlecht beleuchteten Räumen auf. Verfickte Vampire und ihre dämliche Scheuch vor Tageslicht. Grimmig grinste ich ins Kissen bei der Vorstellung Eric mit einem meiner wiederkehrenden Stromstöße bei Sonnenschein vor die Haustür zu katapultieren und verschränkte die Arme fester vor meiner Brust, die Augen weiterhin trotzig wie im Schlaf geschlossen.

"Dir ist klar, dass ich weiß, dass du wach bist, ja?", hörte ich Eric in meiner Nähe äußern. Ich hörte geradezu das Amüsement in seiner Stimme mitschwingen. Tief atmete ich durch um mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

"Dir ist klar, dass du mir das fucking egal ist, ja?", knurrte ich zurück. Soviel zu ruhig und selbst bestimmt, ganz toll Ash. 

Eric brummte nur. Oder war das etwa ein unterdrücktes Lachen gerade? Ich hielt es noch genau 10 Sekunden aus, meinen Vorsatz mich unbeteiligt zu geben durchzuziehen, als mir doch wieder mein Temperament in die Quere kam und mich seine Ruhe und sein offensichtlicher Spaß an der ganzen Sache auf die Palme brachte.

"What the FUCK Eric!", fauchte ich und setzte mich auf um ihn böse anzuschauen und ihm gegebenenfalls auch noch eins mit meinem Ellenbogen über zu ziehen. Es würde mir mehr weh tun als ihm, aber trotzdem war ich versucht. Meine Bewegung war zu schnell wie es schien, denn mir wurde augenblicklich wieder schwindelig und ich brauchte einen Moment um ihn wieder fokussieren zu können. 

Eric war schlau genug, mich nicht stützen zu wollen oder vielleicht war ihm mein Schwächeanfall auch schlicht weg egal. Dennoch war es die richtige Handlung denn in meiner momentanen (-wie ich fand berechtigten) Stimmung hätte ich versucht ihm die Gliedmaßen abzubeißen. Wahrscheinlich erfolglos, aber bestimmt befriedigend.

Ihm und...

"Meeeeegs"

Angestrengt versuchte ich meinen Blick wieder scharf zu stellen. So viele Kopfverletzungen, Ohnmachtsanfälle und übernatürliche Zauber konnten einfach nicht gut für mich sein - ganz egal wie viel von Erics Blut mir noch durch die Venen pumpen mochte. Ich blinzelte angestrengt. Nachdem die schwarzen Punkte endlich aufhörten meine Sicht zu beeinflussen, stutzte ich überrascht.

"Das ist dein Haus!" 

Das erklärte die gemütliche Couch. Verdammt, wo fand er bloß immer solche Möbel? Eric, der allem Anschein nach nicht neben mir im Bett, wie ich nach einem ersten aufwachsen zunächst vermutet hatte, sondern neben mir auf einem Sessel im Wohnzimmer gesessen hatte, schaute von seinem Buch auf, seine Augenbraue gehoben.

"Dir sind also noch alle deine scharfsinnigen Fähigkeiten erhalten geblieben, ja?"

Dann wand er sich wieder von mir ab und las weiter sein Buch. Eigentlich hätte ich ihm wütend das Buch aus der Hand schlagen und ihn angreifen müssen wollen, doch er strahlte in seinem Sessel solch eine Ruhe und Zufriedenheit aus, dass sie sich auf mich übertrug. Gerade mal eine Minute, nachdem ich wie ein kleines Kind bereits wieder an die Decke gegangen war. In seiner Gegenwart konnte ich also nicht mal mehr wütend werden? Oder ihn hassen? Ihn im Rausch meiner Emotionen verletzen. Großartig, einfach großartig!

"Das ist dieses komische Blutbund-Dings, oder?", grummelte ich verstimmt.

"Was ist?", fragte er unschuldig und sah mit gesenktem Kopf von seinem Buch auf. Zwar waren seine Gesichtszüge unschuldig doch in seinen Augen funkelte es amüsiert.