Die nächsten beiden Stunden Englisch saß ich neben Jax. Ich fühlte mich immer wohler in seiner Nähe. Dass er mich vor Jennifer in aller Öffentlichkeit beschützt hatte, der Kuss und die Komplimente - er mochte mich wirklich. Das Lächeln auf meinem Gesicht konnte gar nicht mehr verschwinden.
Mein Blick wanderte hinüber zu Jax, der mich von der Seite mit einem schiefen Grinsen beobachtete.
"Was ist?", fragte ich leise, damit die Lehrerin uns nicht hörte.
"Du bist echt süß, wenn du glücklich bist", flüsterte er zurück und kam mir ein Stück näher.
Ohne rot zu werden, rückte ich auch ein bisschen näher zu ihm. "Danke!", hauchte ich. Das war echt unheimlich, dass mein Selbstbewusstsein in einem Moment sein Höhepunkt erlebte und dann wieder im nächsten in sich zusammensackte.
Er grinste anzüglich und griff unter dem Tisch nach meiner Hand. "Ich würde dich jetzt wirklich gerne küssen, aber..."
"...das wäre gerade sehr unpassend", beendete ich seinen Satz. Die Vorstellung, seiner Lippen auf meinen, ließ meinen Magen kleine Saltos vollführen.
Er lachte leise. "Ich muss wohl, bis zur Pause warten."
"Schaffst du das?", fragte ich gespielt dramatisch.
Er grinste mich nur an und rieb mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich an dieser Stelle aus und mir wurde ganz warm ums Herz. Jax wusste genau, was er machte.
Wegen seiner wiederholten Berührungen und den anzüglichen Blicken, die er mir immer wieder zu warf, zog die Doppelstunde schnell an mir vorbei, ohne dass ich auch nur ein Wort richtig mitbekommen hatte. Emma hatte uns von der Seite immer wieder verstohlene Blicke zugeworfen. Sie war richtig entzückt von uns beiden, was ich ein bisschen merkwürdig fand. Jax und ich waren schließlich nicht zusammen oder so. Das war nur so ein Spielchen, oder? Ich glaubte kaum, dass er mich küssen wollte, schließlich war ich niemand Besonderes. Wenn es ihm nicht mehr Spaß machte, würde er sich bestimmt eine andere suchen.
Aber ich werde mich jetzt nicht von diesen Gedanken runterziehen lassen, sondern die Zeit mit ihm genießen. Ich musste ja zugeben, dass er mich glücklich machte. Außerdem hatte ich schon alles im Griff. Mir war klar, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, dass er mich abserviert.
Ich ging neben Jax aus dem Kursraum. Kaum waren wir draußen, packte er mich an der Hand und zog mich, aus dem Strom von Schülern und in eine dunkle Ecke. Er drückte mich gegen die Wand und mein Herz hüpfte aufgeregt in meiner Brust.
"Endlich", brummte er und legte seine Hände um mein Gesicht. Er wollte seine Lippen auf meine legen, aber ich hob lächelnd einen Finger.
"So leicht kriegst du mich nicht rum", ärgerte ich ihn und er legte stöhnend den Kopf in den Nacken.
"Ein bisschen musst du dich ja anstrengen, meinst du nicht auch?" Ich lächelte ihn süffisant an.
"Du machst mich wahnsinnig!" Ich mich auch. Was war nur in mich gefahren, dass ich diesen wunderschönen, coolen Typen abwieß.
"Wenigstens bis heute Mittag kannst du ja noch warten." Ich fuhr ihm sanft mit dem Finger über die Lippen. Seine Zungenspitze berührte ihn leicht, was meinen Herzschlag noch einmal erhöhte.
"Setzt du dich in Deutsch zu mir hinter?"
"Wenn du darauf bestehst."
"Ich bestehe darauf."
Meine Lippen formten sich zu einem breiten Lächeln. Ich freute mich über die Vorstellung noch länger in seiner Nähe zu sein. Sein Geruch in meiner Nase, seine Hand in meiner. Ich fühlte mich wohl bei ihm, obwohl tief in mir immer noch Zweifel hausten, ob das Ganze hier wirklich real war.
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Er macht mich wahnsinnig!
RomanceAls Jax King an seine neue Schule kam, stank er nach Alkohol und Rauch. Seine Mitschüler blickten ihn nur angewidert an und fragten sich, wie dieser Typ, übersät mit Tattoos, es geschafft hatte auf ein Gymnasium zu kommen. Cleo hatte am Anfang diese...