Kapitel 2

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Ich habe es verdient hier zu leiden.
Ich bin kein guter Mensch, es war mein Seelenpartner der mich zu einem guten Menschen machte, und obwohl so viel gutes passiert ist seit dem ich ihn kennen lernte, hab ich es verdient hier zu sitzen. Ich würde mich jederzeit wieder festnehmen lassen, um hier Buße zu leisten. Denn immerhin bin ich schuld.

Ich bin hier um für meine tat gerade zu stehen. Egal wie lange ich noch hier sitzen würde, es wäre nicht genug Zeit um die Sünde wieder gut zu machen die ich begangen habe. Ich kann keinen Frieden mit mir selbst schließen.
Wäre ich nicht in sein Leben getreten, hätte er mich nicht kennengelernt..
Ich bin sicher, er wäre jetzt noch am Leben.
Die Vergangenheit lässt eben einen nicht in Ruhe, sie holt einen immer wieder ein.
,,Killua du sitzt schon lange hier drin nicht wahr?" Ich sah zu Ikalgo rüber, er versucht es noch immer mit einem Gespräch.
Er nervt, egal wie ich ihn ignoriere, er scheint dies zu ignorieren.
Er spricht als ob wir sehr viel länger Zellengenossen wären.
War wohl nicht sehr klug von mir, zu zeigen dass ich sprechen kann.
Das erste mal wieder zu sprechen füllte sich irgenwie befreiend und doch schmerzhaft zugleich an.
Das letzte mal als ich meine Stimme verwendete war der schlimmste Tag in meinem Leben. Der Tag als ich die Liebe meines Lebens verlor. Als ich schreite und trauerte und mir wünschte mit ihn zu sterben.
Doch das durfte ich nicht. Immerhin habe ich..
,,Hey, weshalb sitzt du hier? Du wirkst eher harmlos. Etwas reizbar aber Harmlos." Ich stöhnte genervt auf.
Kann der Typ mich nicht einfach im Ruhe lassen? Ich will doch einfach nur weiter mein Leben leben, oder über mein Leben nachdenken.
Das ist das einzige was mich am Leben hält, über ihn.. nachzudenken.
Wenn ich ihm aber antworte? Nein, Ich werde es nicht tun.

Ich bin hier weil ich mir selbst nicht verzeihen kann. Ich werde nicht so tun als ob alles gut ist, denn die Welt die für mich einmal Bunt und so voller Farben war, sie ist jetzt Grau und farblos.
Ich würde nicht sagen mein Leben zu hassen, es begann nicht wirklich rosig aber die Wendung die ein gewisser jemand ihm schenkte.
Er schenkte mir die besten Jahre meines Lebens und ich vermisse ihn Tag für Tag.
All diese wundervollen Momente, dieser eine Tag änderte alles. Er ruinierte alles. Wie gesagt die Vergangenheit hollt..
,,Ich werde dir von mir erzählen und bin bereit dir zuhuhören. Klingt das gut?" Ich seuftzte und sah skeptisch zu ihn rüber.
,,Sag mal du, weshalb lässt du mich nicht einfach in Ruhe?" Ich beobachtete ihn gelangweilt als er plötzlich anfing zu strahlen.

,,Du sprichst endlich mit mir!" Was eine Feststellung!

,,Das war keine Antwort auf meine Frage." Jetzt sah er ernster aus.

,,Du hast die traurigsten Augen die ich je in meinem Leben gesehen habe. Ich habe vieles gesehen, glaub mir, doch der Blick den du hast..er ist so tiefgreifend.
Wenn du deine Augen öffnest sehe ich das du eine tiefe Traurigkeit in dir trägst. Eine Wunde so tief, das sie mich sofort erreichte.
Dein Blick sieht müde aus, als ob du es Leid wärst zu Leben.
Es ist fast so..naja, vielleicht bist du es auch einfach leid zu trauern, und ständig dich selbst zu bemitleiden. Es würde dir gut tun mal eine andere Plate einzulegen.
Ich bin noch nicht lange hier, doch seit ich es bin, sitzt du da und schaust ins Leere. Ich weiß nicht was du erlebt hast, es muss fürchterlich gewesen sein aber, komm wieder auf den Teppich."
Ich hörte aufmerksam zu was er sagte.

So allmählich reicht's mir!

,,Es ist wie du sagst. Du weißt garnichts über mich! Was bildest du dir ein?" Mein Blut geriet in Wallung.
Und meine Stimme erhob sich. Seine Worte bringen in mir Aufruhr.

,,Wenn du dich so aufregst, heißt das ich habe ins Schwarze getroffen?" Meine Ohren bekahmen seit Jahren das erste mal wieder Farbe.
Ich war gereizt doch er hatte recht. Mit allem.
Ich beruhigte mich wieder.
,,Ich war nicht immer so. Ich habe das Leben nie wirklich gemocht. Ich wusste nicht wie man lebt.
Ein gewisser jemand hat mir gezeigt wie es geht. Ab diesen Moment habe ich begonnen das Leben zu lieben. Ich liebte, aber mehr wie nur das Leben. Mein Segen und mein Fluch."
Es war das erste mal das ich über ihn redete. Ich sah zu Ikalgo der sehr gebannt zuhörte was ich zu sagen hatte.
,,Was ist passiert?" Ich sah ihn an und dachte nach.
,,Ich fühle mich nicht bereit darüber zu sprechen". Er hob seine Augenbrauen. ,,Das geht inordnung. Immerhin bin ich dir fremd. Und obwohl ich ein fremder für dich bin, Ich brachte dich zum sprechen. Weshalb hast du mir doch geantwortet?"
Ich dachte nach, etwas worin ich gut bin.
Weshalb sprach ich mit ihm? Was machte er anders? Anders als alle anderen die es zuvor versucht hatten?
,,Du bist der einzige der meine Lage wirklich analysiert hat. Du hast mir in die Seele geschaut. Du bist der erste der wirklich versucht hat mit mir zu reden und mich anzuhören.
Und ich habe es wohl nötig gehabt dass mich jemand zurecht stupst. Ich habe mich schon selbst nicht mehr verstanden. Ich habe dir übrigens noch nicht geantwortet. Noch nicht richtig.
Ich bin 54 Jahre alt. Zumindest wenn ich nicht jegliches Zeit Gefühl verloren habe. Ich sitzte bereits seit 30 Jahre hier drinnen." Ikalgos Augen wurden groß.
Mit dieser Reaktion habe ich gerechnet.
,,Was hast du getan?" Diese Frage ist eher oberflächlig.
,,Es ist eher das was ich nicht getan habe."
Er erhob eine Augenbraue.
,,Ach weißt du, es ist viel passiert. Du weißt doch dass jeder einen Seelenverwandten hat?"
Er nickte heftig.
Er strahlte irgentwie. Hat er sie schon gefunden?
,,Ja klar weiß ich das, meine geliebte Palm. Sie ist mir das kostbarste auf der Welt." Ich nickte.
,,Ja das ging mir nicht anders."
Er schaute verwirrt.
,,Warum ging? Ist sie..?"
Ich verbesserte ihn.
,,Oh ja, er ist längst tot.".
Er sah mich traurig an.
,,Deshalb diese Traurigkeit. Mir wird einiges klar. Seinen Seelenpartner zu verlieren ist wohl das schlimmste Gefühl was man erleben kann, zumindest wenn man ihn schon getroffen hat."
Ich nickte. ,,Wenn man bereits angefangen hat ihn zu lieben, es ist mehr wie schmerzhaft. Jemand toten noch so sehr zu lieben." Eine Träne floss mir über die Wange.
,,Es war also wirklich ein er?"
Ich sah ihn an.
,,Ja ich steh auf Kerle.
Aber Gon, er war der einzige der mir gefiel. Der mir gefallen hat.
Er war meine große Liebe.
Er lebt nicht mehr, deshalb sitzte ich hier." Wie lang ist es her das ich seinen Namen ausgesprochen habe?
Er sah mich verwirrt an.
,,Willst du das ich es dir sage?" Seine Augen wurden groß.
Er nickte und schluckte.
,,Das schlimmste Verbrechen was man begehen kann um lebenslänglich zu bekommen ist der eigene Verrat an seinen Seelenvervandten.
Noch schlimmer ist es, wenn man ihn tötet." Es wurde Still.

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