12. Freiheit

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„Öffnen Sie diese Tür, Janson!"
„Du willst sicher nicht, dass ich das tue."
„Machen Sie die scheiß Tür auf!"
„Hör mir zu! Ich versuche, euer Leben zu retten. Das Labyrinth ist das eine, aber da draußen in der Brandwüste überlebt ihr nicht einen Tag. Wenn euch die Elemente nicht umbringen, werden es die Cranks tun. Thomas! Du musst mir glauben. Ich will nur das Beste für euch alle."
Ich fragte mich, warum er noch immer so tat, als wollte er uns helfen. Merkte er nicht, dass wir ihn durchschaut hatten?
„Ja, lassen Sie mich raten - WICKED ist gut?"
Jetzt ließ Janson die Arme sinken und lächelte wieder dieses schreckliche Lächeln.
„Du kommst nicht durch diese Tür, Thomas."
In genau diesem Moment piepte das Terminal hinter mir und wir wirbelten herum. Es leuchtete grün und mein Herz machte einen Satz, als das Tor begann, sich zu öffnen.
Da standen sie, Winston und Aris, und ich wäre den beiden am liebsten um den Hals gefallen.
„Hey, Leute", sagte Aris außer Atem und wir stürzten alle gleichzeitig auf sie zu und damit durch das Tor.
„Kommt schon!", rief Fry Pan, was völlig unnötig war.
„Thomas, komm schon weg hier!", rief Newt und ich drehte mich wieder zu dem Jungen in dem Gang um.
„Tommy, los!", rief ich.
Plötzlich begann er, auf die Männer zu schießen. Janson duckte sich weg und verschwand hinter seinen Männern.
„Feigling!", schrie ich, die Hände zu Fäusten geballt.
Jetzt schien Thomas' Waffe keine Munition mehr zu haben, denn er warf sie den Männern entgegen, wirbelte herum und rannte auf uns zu. Ich sah, wie Janson etwas in ein Armband sagte und hinter ihm herrannte. Im nächsten Moment begann das Tor sich wieder zu schließen. Wir fingen an, Thomas' Namen zu rufen und ihn anzufeuern, dass er schneller rennen sollte. Ich musste unwillkürlich an den Abend denken, an dem Minho und ich versucht hatten, Alby aus dem Labyrinth zu schaffen und die Anderen dagestanden hatten und uns genauso angefeuert hatten. Es kam mir vor, als wäre das alles schon Jahre her, obwohl es vor wenigen Tagen passiert war.
Thomas war derjenige gewesen, der zu uns in das Labyrinth gerannt war, ohne darüber nachzudenken, was das für Konsequenzen für ihn haben könnte.
Dieses Mal war ich diejenige, die nicht nachdachte. Ich sah, wie er stolperte, kurz, bevor er das Tor erreichte, das jetzt schon gefährlich weit zu war. Ohne zu zögern, tauchte ich mit meinem Oberkörper unter dem Tor hindurch, griff Thomas' Hand und zog mit aller Kraft daran. Ich spürte, wie Minho mich an der Taille packte und unter dem Tor, das jetzt immer näher kam, wegzog. Mit vereinten Kräften zogen wir Thomas heraus und im nächsten Moment schloss es sich endgültig.
Minho und Newt packten uns und halfen uns auf die Füße, bevor Newt mich in den Arm nahm und fest an sich drückte.
„Klonk, das war knapp!", stieß er hervor.
Thomas drehte sich zu mir und nickte. „Danke", sagte er mit großen Augen.
„Keine Ursache. Du hast sowas für uns ja auch schon mal gemacht." Ich schluckte.
„Thomas, was soll das alles?", rief Teresa und klang, als sei sie den Tränen nahe.
Aris holte aus und zerschlug das Terminal auf unserer Seite, damit Janson das Tor nicht wieder öffnen konnte.
Es funktionierte. Als er versuchte, es zu öffnen, sprühten Funken aus dem Terminal auf unserer Seite, aber das Tor blieb zu.
„Kommt schon!", rief Winston, der einem bewusstlosen Wächter, den er und Aris k.o. geschlagen haben mussten, eine Pistole abgenommen hatte.
Thomas zeigte Janson, der jetzt durch die Scheibe sah, den Mittelfinger und wir drehten uns um und rannten los, wobei Minho sich noch einen Rucksack schnappte, der in der Ecke lag und anscheinend mit Waffen gefüllt war, und mir ebenfalls einen zuwarf.
„Du kleines Stück Scheiße!", hörte ich Janson rufen, aber er konnte uns nichts anhaben.
Wir mussten jetzt einfach zusehen, dass wir hier heraus kamen, bevor sie sich einen anderen Weg zu uns gesucht hatten.
„Los komm, Thomas, weg hier!" Minho schob Thomas von dem Tor weg und wir rannten hinter den Anderen her.
Wir durchquerten die riesige Halle, in der wir vor zwei Tagen angekommen waren und ich sah, dass von überall Männer angerannt kamen.
„Schneller, sie kommen!", rief ich und wir beschleunigten unsere Schritte, bis wir das große Tor erreichten, das nach draußen führte.
Thomas griff nach kurzem Zögern nach einem Hebel und es begann sich zu öffnen. Ein Luftzug kam uns entgegen, ähnlich dem, der immer aus dem Labyrinth gekommen war, kurz bevor die Mauern sich schlossen. Ich hielt mir schützend den Arm vor das Gesicht und drehte mich noch einmal zu den Männern um. Dann folgte ich den Anderen, als wir hinaus in die Wüste rannten, ohne zu wissen, wohin wir liefen.
„Sehr gut, weiter, Leute!", rief Thomas, als wir die große Düne erklommen, hinter der bei unserer Ankunft die Cranks aufgetaucht waren. Dieses Mal war aber niemand zu sehen und so liefen wir weiter, nachdem wir uns noch einmal zu dem großen, hell erleuchteten Gebäude umgesehen hatten, aus dem jetzt unzählige Männer stürmten, die uns verfolgten.

Through The WICKED Scorch | A Maze Runner StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt