006 - Zerknüllte Bierdosen

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"Du musst Sweet Pea verführen. Dabei darfst du soweit gehen, wie du willst", sagt sie mir einem großen Lachen auf dem Gesicht. Allen in unser Gruppe fällt die Kinnlade runter. Da war Betty's Frage wohl nichts gegen. Ohne zu antworten, stehe ich auf und lasse meine Lederjacke von den Schultern gleiten.

"Das machst du doch nicht wirklich, Tara?!", fragt Vroni überrascht. Ich lege den Kopf schief.

"Muss ich dich wirklich an das alte Party girl Veronica erinnern", frage ich lachend und gehe auf Sweet Pea zu, der sich entspannt an der Wand anlehnt und die Bierdose ansetzt. Bevor er einen Schluck trinken kann, umgreife ich seine Hand und nehme die Dose. Verspielt lache ich ihn an und trinke nun sein Bier. Dabei liegen alle Augen auf mir. Nach den letzten Schlücken, zerdrücke ich die Dose.

"Musik bitte", sage ich leise. Als die ersten Noten ertönen, lasse ich die Dose fallen und nähere mich Sweet Pea. Sanft plaziere ich meine Hände an seinem Hals und fahre mit meinen Nägeln auf seiner Haut entlang, was ihm ein leises Grummeln entlockt. Langsam schiebe ich meine Hände unter seine Serpent Jacke und streife diese von ihm. Nun findet meine Hand an seinem Nacken Platz. Elegant komme ich ihm noch näher und beuge mich zu seinem Ohr.

"Dann fangen wir mal an", flüstere ich verführersich und stelle mich wieder aufrecht hin. Meine Hand krallt sich in seine Haare, während ich langsam meine Hüfte bewege. Sein Blick ruht beobachtend auf mir. Oder soll ich eher sagen auf meiner Oberweite? Meine Bewegungen werden schneller und ich fahre mir durch die Haare. Seine Hände bahnen sich den Weg zu meinem Hintern. Doch ich blocke ihn ab und schüttele den Kopf. Im nächsten Moment stoße ich ihn auf einen freien Stuhl. Wie befohlen nimmt er Platz. Langsam setze ich mich auf seinen Schoß und male mit dem Finger Kreise auf seine Brust. Doch als seine Hände nun doch Platz auf meinem Hintern gefunden haben, fahre ich meine schnell unter sein Shirt. Ohne es zusehen, erfühle ich ein ausgeprägtes Sixpack, was ein verführersiches Lachen auf mein Gesicht ruft. Mit meinen Händen nehme ich sein Shirt mit, ziehe es über seinen Kopf und werfe es weg. Er lacht mich verrucht an. Ich rutsche näher zu seinem Oberkörper, sodass ich seinen rasenden Herzschlag spüren kann. Verführerisch lege ich meine Haare auf eine Seite und lehne mich zu seinem Nacken, küsse sein Serpent Tattoo und fahre ihm durch die Haare. Ich küsse weiter seinen Hals entlang. Er legt seinen Kopf nach hinten. Mit meiner Hand streiche ich währenddessen über seine nackte Brust. Doch als ich kurz in seinen Hals beiße, anstatt zu küssen, drücke ich mit meinen Nägeln zu und kratze ihn etwas. Ich spüre ihn hart u ter mir werden. Zufrieden stoppe ich.

"Gut mitgespielt, Hübscher", flüstere ich in sein Ohr und erhebe mich wieder. Für diesen Moment habe ich alles um mich herum vergessen. Ich schaue mich im Raum um. Erschrockene Gesichter, doch jemand fehlt. Josie.

"Zufrieden Tara? Das nächste Mädchen sitzt wegen dir weinend auf der Toilette", meckert Vroni, als ich zu meinem Platz zurückgehe.

"Es war eine verdammte Pflicht, Veronica. Was geht mich denn diese Josie an? Außerdem Vroni. Ich kann auch allen erzählen, was du schon für Pflichten gemacht hast, damals in New York!", antworte ich am Ende lauter als geplant, streife mir die Lederjacke über und lasse mich auf das Sofa fallen. Mein Blick sucht den von Sweet Pea. Dieser hat schon wieder sein Shirt angezogen und streift sich gerade die Jacke über. Nach meiner Pflichtaufgabe ist auch anscheinend das Spiel beendet. Ich öffne mir ein neues Bier, welches ich fast verschütte, als eine Tür plötzlich ins Schloss fliegt. Die Haustür. Schnell gehe ich auf das Fenster zu. Das Einzige, was ich noch sehe, ist der losfahrende schwarze Sportwagen. Genervt starre ich aus dem Fenster. Mal wieder lässt mich meine "Familie" alleine stehen.

"Alles gut bei dir?", fragt die bekannte Stimme von Toni. Ich nicke.

"Das glaube ich dir nicht", antwortet sie.

"Du hattest Recht. Wir werden Freunde", lache ich plötzlich, doch füge wegen ihrem Blick hinzu,"Meine alten Freunde hätten das nicht gemerkt". Ein Lächeln legt sich auf ihr Gesicht.

__________

"Ich gehe dann mal. Tschau Toni", verabschiede ich mich von Toni und mache mich auf den Weg nach Hause. Zu Fuß durch die dunklen Straßen Riverdales. Dabei schweifen meine Gedanken zu dem Gespräch mit Toni. Die Serpents. Laut ihr, sind die ihre eigentliche Familie. Die Serpents haben immer zu ihr gehalten. Welch Ironie. Eine Gang hält mehr zu einem, als meine eigene Familie. Hermione, meine Mum, hält schon lange nicht mehr zu mir. Um genau zu sein, seit dem ich mit Hiram zusammenarbeite. Apropos Hiram. Bei ihm kann ich gleich weitermachen. Erst sitze ich wegen ihm im Knast und dann holt er mich erst zwei Monate später raus. Vroni war die, die am Längsten zu mir gehalten hat. Doch seit Riverdale ist sie anderes. Sie will wohl nicht mehr die Party Bitch aus New York sein. Sie will sich verändern. Ich verdrehe die Augen. Verändern. Plötzlich tauchen zwei Typen aus der Dunkelheit vor mir auf, sodass ich fast in sie herein renne. Auch wenn ich versuche zwischen ihnen durch zugehen, lassen sie mich nicht.

"Na, wo willst du denn so schnell hin?", fragt einer lachend. Ich mustere die Typen. Nietenlederjacke, schwarz angezogen. Das dumpfe Gefühl kommt in mir auf, dass ich schonmal vor denen gewarnt wurde.

"Hier durch", antworte ich kalt. Die Beiden schauen sich lachend an.

"Was ist so lustig?!", frage ich gereizt,"Es gibt drei Varianten. Ihr wollt mir Drogen verkaufen oder ihr lasst mich hier einfach durch".

"Du sagtest drei Varianten. Es fehlt eine".

"Ach die Typen von der Straße können auch schon rechnen", lache ich höhnisch, was sie verärgert,"Drittenes: Ihr wollt mir etwas antun. Doch das endet höchstwahrscheinlich schmerzhaft für euch".

"Beweiß es", ruft der Eine, während der Andere auf mich zu geht. In diesem Moment ertönen Motorengeräusche hinter mir.

addiction - sweet pea - Riverdale ff ¦ BeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt