_boys and girls and girls and boys

87 19 3
                                    

Ich war zurück in Somins Raum, Yejun und Eunji sahen mich erwartungsvoll an, Jungkook war nicht bei mir, um mit mir die beiden aufzuklären, sondern war gegangen, weil er noch etwas wichtiges zu erledigen hatte. Ein Leben als Idol war eben voller Meetings und anderem wichtigem Kram, auch wenn einer der Bandkollegen gerade in einem unbegreiflichen Zustand im Krankenhaus lag.
"Hey", sagte ich leicht nervös unter den durchdringenden Blicken der beiden. Sie hatten sich auf Somins Bett abgestützt, hatten zuvor wahrscheinlich noch versucht mit ihr zu reden.
"Und, konntest du mit Jungkook klären, was du klären wolltest?", fragte Eunji und sah mich abschätzend an. Ich spürte die Distanz, die dieser Blick mit sich brachte und atmete ein wenig auf.

"Ja", sagte ich gedehnt, trat zu den beiden an Somins Bett und stützte mich auf die Metallstange am Bettende. "Jungkook und ich haben eine revolutionäre Entdeckung in unserem Fall gemacht. Wir haben geträumt, in Somins und Jimins Traumwelten. Und ich glaube, so können wir den beiden helfen."
Yejun öffnete den Mund, um etwas zu sagen, Eunji sah verwundert zu Somin, die bloß stumm dalag und keine Reaktion zeigte.
"Wie habt ihr-", fragte Yejun dann und ich zuckte mit den Schultern.
"Ich bin hier eingeschlafen, Jungkook bei Jimin. Es war reiner Zufall, dass wir dadurch in die Traumwelten der anderen eindringen konnten. Wir vermuten, dass sie nicht nur die Fähigkeit haben, sich gegenseitig in ihren Träumen zu besuchen, sondern auch andere darin ... einzuladen oder sowas in der Art."

Eunji schnaubte.
"Aber warum jetzt? Du hast häufig bei Somin übernachtet, warum warst du nicht schon früher in ihrer Traumwelt?", fragte sie.
"Berechtigte Frage, aber meine Vermutung ist, dass Somin es einfach nicht gewollt hat. Ihr Unterbewusstsein muss ihre Traumwelt vor anderen verschlossen haben. Doch jetzt ist da nichts mehr, dass Außenstehende daran hindert, in ihre Träume gesogen zu werden. Somins Geist, oder was auch immer, muss ihren Körper weitestgehend verlassen haben, so dass bestimmte Funktionen nicht mehr möglich sind, körperlich und geistig. Wenn sie sich weiter entfernt, verliert sich ihr Geist wahrscheinlich-", überlegte ich und mir wurde bewusst, was es bedeutete, würde meine Theorie stimmen. Sie konnte jeden Augenblick sterben, wenn sie nur den richtigen Weg nicht fand. Zumindest ihr Körper, über ihren Geist war ich mir nicht sicher.

"Und das hast du alles eben mit Jungkook herausgefunden?", fragte Eunji überrascht und ich schüttelte den Kopf.
"Nein, das gerade war nur so eine Überlegung von mir", entgegnete ich und alle meine Sinne fühlten sich taub an.
Würde ich Somin nicht finden können, was würde dann mit ihr passieren?
"Wenn das stimmt, was du vermutest", sagte Yejun, "dann sollten bestimmte sichtbare körperliche Funktionen irgendwann wieder auftauchen und wir wissen, dass sie langsam zurückfindet und aufwacht. Daran könnten wir wenigstens grob vermuten, wo sie sich befindet."

Yejun hatte recht. Wenn ihr weiteres abdriften sie langsam sterben lassen konnte, konnte ihr näherkommen uns durch eine Handbewegung oder ein Liderflattern bewusst werden.
"Wir müssen sie beobachten. Und ich werde versuchen herauszufinden, wo sie steckt."
"Du willst dich doch nicht ebenfalls in diesen Abgrund stürzen. Wie willst du wieder zurückfinden?", herrschte mich Eunji an, die Augenbrauen wütend zusammengezogen, den Mund hatte sie verkniffen.
Ich versuchte das nicht an mich heranzulassen.
"Ich verteile eben Brotkrumen wie Hänsel und Gretel. Dort gibt es sicherlich keine Raben, die sie wegpicken", entgegnete ich spaßeshalber.
"Aber Traumwelten verändern sich willkürlich. Nur weil sie in eine tiefere Stufe des Traumes eingetreten sind, heißt das nicht, dass dieses Gesetzt dort nicht gilt", warf Yejun trocken ein und ich sah die beiden mit zusammengekniffenen Augen an.

"Habt ihr euch gegen mich verschworen?", fragte ich und zeigte abwechselnd auf die beiden. Sie grinsten sich kurz an, dann wurden ihre Minen wieder ernst.
"Wir wollen nur nicht, dass noch jemand in Gefahr schwebt. Was ist, wenn du dich verirrst und wie Somin und Jimin in diesem Zustand bist? Was wenn ihr euch verpasst und du alleine übrig bleibst, während die anderen wieder aufwachen? Somin würde sich erneut in Gefahr begeben und dann beginnt alles von vorne."

Eunji hatte recht, aber wie sollte ich Somin sonst helfen? Wenn ich schon die Möglichkeit hatte, in ihren Traum zu gelangen und mit Jungkooks Hilfe auch in Jimins, wieso sollte ich dann nicht versuchen sie zu finden?
Ich konnte sie doch nicht im Stich lassen.
Ich spürte, wie Tränen aus meinen Augen flossen und plötzlich schob sich eine Hand sachte über meine Schulter und eine Stirn prallte an meine Schläfe.
"Hey, ich weiß, dass du ihr helfen willst, das wollen wir alle. Aber nicht so, nicht wenn das bedeutet, dass noch jemand-", sagte Eunji und ich hörte, wie sie laut schluckte. Mir lief es heiß-kalt den Rücken hinab und mein Herz schlug unregelmäßig und laut.
Ich löste mich aus ihrer Umarmung, plötzlich und grob. Ihr erschrockener Gesichtsausdruck brannte sich mir in die Netzhaut und ich versuchte die Tränen wegzublinzeln, die unaufhörlich meine Wangen hinabrannen.

Ohne etwas zu sagen, verließ ich den Raum, rannte aus dem Krankenhaus und fand mich in strömendem Regen wieder. Ich rannte zur Bushaltestelle, doch als ich mich untergestellt hatte, konnte ich nicht länger auf den Bus warten. Sie könnte wissen, dass ich hier bin und wäre noch hier, bevor der Bus da wäre.
Also rannte ich weiter durch den Regen. Bis mir der Atmen wegblieb und ich nicht länger konnte.
Eine knappe halbe Stunde war ich an Somins Zuhause angekommen. Nass bis auf die Knochen.
Ich fischte den Schlüssel aus meiner Skinny-Jeans, die nun noch enger an meiner Haut anlag. Nach einigem herumnesteln hatte ich dann auch de Tür geöffnet und fand mich alleine in dem kleinen, gemütlichen Haus wieder.

Sorgsam nicht allzu viel nass zu machen, stellte ich die nassen Schuhe auf die Fußmatte und tippelte auf vollgesogenen Socken nach oben, direkt ins Bad.
Ich schälte mich aus der nun eng an mir anliegenden Kleidung und wickelte mich in ein Handtuch, nachdem ich alles in den Trockner geschmissen hatte.
Meinem Handy ging es glücklicherweise gut, denn ich musste dringend jemanden anrufen.

Als die gewünschte Person abnahm, hatte ich mich bereits auf meine Matratze geworfen und betrachtete die Decke.
"Hallo?", meldete sich eine überraschte, kratzige Stimme und ich versuchte zu lächeln.
"Hey, Yongjoon. Ich wollte nur deine Stimme hören."
Und ihre vergessen.






[short chapter, i'm sorry. bin ziemlich busy im moment, habe noch eine Klausur vor mir und nur noch wenige wochen bis zu den prüfungen. :/
kann also sein, dass ich weiterhin so selten update ... immerhin sollte ich mal langsam anfangen zu lernen (i can't). ich hoffe das ist okay für euch. wenn ich meinen abschluss habe, habe ich erstmal eine lange zeit frei, dann kann viel kommen. :D
wir lesen uns <3]

Dreamland Prisoners || park jiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt