𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟒

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𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟒

𝙼𝚊𝚛𝚢𝚊𝚗𝚊

,,Auf keinen Fall! Du wirst das niemals verstehen, Remus!" Mit Tränen in den Augen umklammerte ich die Flasche Feuerwhiskey von Sirius mit beiden Armen und sah mein Gegenüber mit bebender Unterlippe an. Remus seufzte tief. ,,Mary... Ich bitte dich. Wir wollen die Versammlung nicht ohne dich führen", gab er zurück und beherzt schüttelte ich den Kopf. ,,Vergiss es, Remus. Ich werde mich mit keinem Auror an den gleichen Tisch setzen. Ich will einfach nur Sirius zurück... Und dieser Mann ist mit daran Schuld, dass er zu Unrecht verurteilt wurde und jetzt in Askaban sitzt", brachte ich weinerlich hervor und Remus fuhr sich durchs Haar, ehe er vor meinem Sessel in die Knie ging und seine Hände auf meine Schenkel legte. Aus traurigen Augen sah er mich an. ,,Mary...", murmelte er und schüttelte dann leicht den Kopf. ,,Alastor hat mir geschworen, dass er mit der Verhaftung von Sirius nichts zutun hatte...", warf er ein und mit verweintem Gesicht sah ich an ihm vorbei. ,,Du glaubst auch alles was er sagt, oder? Du bist echt leicht zu manipulieren, Lupin..."

Remus schüttelte einen Moment den Kopf. ,,Okay, ich sehe schon... Das Diskutieren macht mit dir wie immer genauso wenig Sinn, wie es das auch mit Tatze nie gemacht hat...", murmelte er und ich sah ihn scharf an. ,,Sprich nicht von ihm, als wäre er nicht mehr hier", fuhr ich ihn an und Remus zuckte nicht einmal mit der Wimper. ,,Aber das ist er nicht, Maryana. Er ist nicht mehr hier. Und da drin", Remus deutete auf die Tür des Esszimmers, in welchem Molly alles bereit für die erste Konferenz des Ordens gemacht hatte und sah mich fest an, ,,liegt vielleicht deine einzige Möglichkeit, ihn wieder zu dir zurück zu holen." Es war nicht das erste Mal, dass wir miteinander stritten... Ich kostete ihm sämtliche Nerven und der nächste Vollmond befand sich in nicht mehr allzu weiter Ferne, was auch in so einem ruhigen Menschen wie Remus Lupin es war, Reizbarkeit weckte.

Ich wich seinen Blicken aus und starrte ins Kaminfeuer. Der Werwolf atmete tief durch, ehe er sich wieder erhob. ,,Also... Kommst du jetzt mit?", fragte er deutlich ruhiger und ich biss mir zögernd auf die Unterlippe, die verräterisch zu zittern begann. Ich konnte nicht... Sie würden alle so reden, als wäre Sirius nicht mehr da. Und allein der Gedanke sorgte dafür, dass meine Brust sich so eng zusammenzog, dass ich keine Luft mehr bekam. Es war bereits früher Abend und man hatte mir den ganzen Tag meine Ruhe gelassen, sodass ich gehofft hatte, sie würden gar nicht mehr erst um meine Anwesenheit bitten... Doch leider taten sie das offenbar nun doch. Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein...", flüsterte ich und Remus schnaubte. ,,Du wirst ihn nicht retten können, wenn du weiterhin der Vergangenheit nachhängst...", meinte er noch leise, ehe er mich im Wohnzimmer alleine ließ und leise wieder die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Seine Worte trieben erneute Tränen in meine Augen. Das schlimmste war, dass er recht hatte. Fand ich keinen Weg aus dieser namenslosen, unbändigen Trauer... würden meine Möglichkeiten, Sirius aus Askaban zu befreien, nur noch kleiner werden.

Trotzdem wagte ich mich nicht aus dem Wohnzimmer. Stattdessen saß ich da und starrte in den Kamin. Nebenan konnte ich Diskussionen laut werden hören und auch wenn ich sie einfach ignorieren wollte, hörte ich ihnen dennoch zu. ,,Sirius ist unschuldig und sitzt in Askaban! Ich denke, am schlechtesten geht es gerade immer noch ihm!", konnte ich Remus sagen hören - und erneut zeigte sich, wie nah der Vollmond war. Es gab eigentlich nicht sehr viele Tage, an welchen Remus Lupin laut wurde... Doch wenn es soweit war, dann sollte man sich besser in Acht nehmen. Ich schluckte, als nebenan ein Stuhl über den Dielenboden geschoben wurde. ,,Wir können das nicht beweisen, Lupin!", konnte ich eine tiefe männliche Stimme sagen hören, die ich ganz klar als die von Alastor Moody identifizierte. Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten. ,,Ach? Und was ist mit dem Wort seiner Verlobten und dem des Halbriesens, dem er nach all dem den armen Sohn von Lily und James übergeben hat?! Was ist damit?", konnte ich Remus toben hören und Moody bitter auflachen. ,,Das reicht nicht aus! So viele Beweise sprechen für die Schuld von Black! Ich dachte, ihr hättet mehr... So kann ich nicht helfen! Das Ministerium braucht handfeste Informationen, Absicherung", entgegnete der Auror und ich sank schluchzend im Sessel zusammen.

𝑆𝐴𝐿𝑉𝐴𝑇𝐼𝑂𝑁  {𝚂𝚒𝚛𝚒𝚞𝚜 𝙱𝚕𝚊𝚌𝚔} ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt