Die Zwiespältigkeit der Gedanken

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Kapitel 6 Die Zwiespältigkeit der Gedanken

Irritiert tapse ich zur Tür und schmule in den Flur. Ich erwarte niemanden.

„Shari warte kurz, es hat geklingelt." Ich ziehe mir die Strickjacke fester um den nackten Oberkörper und stiefele der Tür entgegen.

„Was du so nachts an die Tür gehen musst, ist schon irgendwie gespenstisch!", kommentiert Shari mystisch.

„Tja, ich bin eben sehr beliebt bei den Gestalten der Nacht..."

„Gruselige Vorstellung", sagt sie.

„Ich frage mich gerade, wie ich es 19 Jahre ohne diese nächtlichen Besuche ausgehalten habe. Ich stehe drauf."

„Es wird immer gruseliger!", kommentiert sie geschockt und entschärft es so gleich mit Gekicher. Ich öffne die Tür und blicke direkt in Jakes warme, braune Augen. Er stützt sich mit der Hand m Türrahmen ab und lächelt.

„Hi", haucht er mir entgegen. Ich lasse erstaunt das Telefon sinken, spüre nur, wie sich seine Arme um meinen Körper legen und er mich in einen langen, intensiven Kuss zieht. Es dauert nur Sekunden bis ich meine Starre überwinde und den Kuss genüsslich erwidere. Ich schmecke seine Freude auf meinen Lippen, spüre seine Lust kribbelnd auf meiner Haut. Ich genieße seinen Geschmack und spüre, wie er mir auf der Zunge zergeht. Meine Arme legen sich um seinen Hals und ich schmiege mich dichter an den größeren Körper, der mir in den letzten Monaten so vertraut geworden ist. Sachte drückt er mich gegen die Wand und schnell haben seine kühlen Finger einen Weg unter meine lose Strickjacke gefunden. Sie entfachen ein Feuer in mir, welches der Kälte unwiderruflich trotzt. Ich spüre, wie sie die kleinsten Härchen meines Körpers in Wallung bringen, wie sich die Wogen von meiner Seite über die Brust ziehen und an meinem Hals stoppen. Seine Hand streicht über meine rechte Brust und bleibt bei meiner harten Brustwarze stehen.

„Hm, so habe ich mir das vorgestellt", raunt er mir erregt entgegen und ich lecke mir über die feuchten Lippen.

„Du hast mir gar nicht gesagt, dass du kommst."

„Noch bin ich auch nicht gekommen", säuselt er mir verschmitztes Lächeln zu. Ich boxe ihm sachte gegen den Bauch und merke dabei, dass ich noch immer Shari am Telefon habe. Ich erröte und Jake sieht mich verwundert an. Ich löse mich peinlich berührt aus seinem Griff und hebe das Telefon in seine Sichthöhe. Nun zucken seine Hände entschuldigend nach oben.

„Shari, entschuldige bitte...Jake ist mein unerwarteter Besuch."

„Schon gut, ich habe mehr mitbekommen als mir lieb ist", sagt sie gespielt angeekelt und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Grüß ihn von mir! Wir sehen uns morgen?"

"Ja, sicher. Good night, my little flower! Veloma" Ich lege auf und wende mich Jake zu, der seine Jacke und Schuhe ausgezogen hat und nun mit nackten Füßen vor der Garderobe steht. Ich spüre, wie sich mein Puls beschleunigt, als ich den gutaussehenden Mann vollkommen entspannt in meinem Flur sehe. Es ist ein schönes und angenehmes Gefühl, ihn um mich zu haben. Ihn zu spüren. Und der Sex ist mehr als befriedigend. Bereits jetzt spüre ich, wie sich meine Lenden regen. Vor Vorfreude und akuter Geilheit.

Ich beobachte Jake dabei, wie er den Rest seiner Sachen zur Seite stellt und sich durch die dunklen Haare fährt. Nach dem langen Tag liegen sie wirr und durcheinander um seinen Kopf. Es sieht niedlich aus, aber genauso sexy.

„Schöne Grüße von Shari", flüstere ich ihm entgegen als er mit geschmeidigen Schritten näherkommt.

„Danke. Wie geht es ihr?", fragt er lächelnd, hebt seine Hand und streicht mir eine verirrte Strähne zurück.

Doors of my Mind 2.0 - Ihr Freund. Mein GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt