Kapitel 17 Schachmatt! Uno! Nein... Bingo
Ich bleibe unschlüssig stehen. Noch hat er mich nicht bemerkt, doch dann ruft Danny nach mir und lenkt somit die volle Aufmerksamkeit direkt auf mich. Jakes braune Augen erfassen mich. Diesmal ist es kein fürsorglicher und liebevoller Ausdruck, sondern er ist gespickt mit Verärgerung und Enttäuschung. Heute bleibt mir auch nichts erspart. Ich schellte mich innerlich, weil ich hätte wissen müssen, dass Jake auf Marikas Feier sein wird. Auch wenn er nichts davon gesagt hat.
Jake mustert mich eingehend. Ich spüre förmlich, wie sein Blick über meinen Körper wandert und bekomme unweigerlich Erpelpelle von hier bis zum Mond. Ich verdränge die Erinnerungen, die durch seine Blicke hochkommen und auch das seltsame Ziehen in meiner Lendengegend.
Eine richtige Erklärung für Raphaels Auftauchen hatte er von mir nicht bekommen, also bin ich ihm diese noch schuldig. Vielleicht wäre der Flug zum Pluto doch die bessere Wahl gewesen. Gut, Planet hin oder her. Hauptsache weit weg.
Plötzlich sehe ich Rot. Im wahrsten Sinne des Wortes. Marikas üppige Locken wippen rhythmisch hin und her und ich sehe ihr breites Lächeln. Wo sie gerade hergekommen ist, ist mir ein Rätsel. Sie nimmt mich an die Hand und zieht mich zurück zur Gruppe. Unterwegs sammelt sie Jake ein, nimmt diesen an die andere Hand und zieht uns gemeinsam hinter sich her. Ich starre wie gebannt auf ihren Rücken. Nur um Jake nicht ansehen zu müssen.
„Ihr kennt euch noch?", übernimmt Marika sofort die Konversation. Ihre Frage finde ich irgendwie eigenartig.
Obwohl ich es nicht genau weiß, bin ich immer davon ausgegangen, dass Marika über unsere mehr oder weniger Beziehung Bescheid weiß. Anscheinend ist dem nicht so. Ich sehe verwundert zu Jake, der einen Moment lang sogar mit den Schultern zuckt.
„Sicher kennt er mich noch, nicht wahr, Mark?", sagt er übertrieben freundlich.
„Wie könnte ich dieses Gesicht vergessen", kontere ich ebenso überspitzt. Ich nehme demonstrativ einen Schluck aus der Bierflasche und versuche mich von Jake nicht provozieren zu lasse. Allerdings schafft er scheinbar trotzdem mühelos.
„Wo hast du denn Raphael gelassen?", stichelt er mich leise weiter und ich habe mit einem Mal Schwierigkeiten den Schluck Bier runter zu würgen.
„Bespaßt meine Schwester", presse ich hervor und merke, wie mir langsam aber sicher heiß wird. Es ist Danny, der sich neben mir räuspert und anscheinend versteht, was diese seltsame, bruchstückhafte Konversation zu bedeuten hat. Jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch nimmt uns nicht mehr ab, dass wir uns fast gar nicht kennen.
„Ach, wirklich? Das ist ja schade.", spottet er fast schon böse. Obwohl ich seine Verärgerung verstehe, verletzen mich seine Worte extrem. Ich empfinde seine Reaktion als unfair und unangebracht. Das zwischen mir und Jake war nie wirklich offiziell. Weder er noch ich haben jemals davon gesprochen ein Paar zu sein. Wir haben uns getroffen, hatte Sex und mochte uns. Nicht mehr und auch nicht weniger. Auch Jake hat keine Anstalten gemacht, das zu ändern. Marika sieht auf, schaut zuerst zu Jake und dann zu mir.
„Toll, dass ihr es beide geschafft habt. Ich freue mich." Ihr Ausruf passt nicht zu der angespannten Stimmung, aber dennoch klatscht sie in die Hände. Sie schnappt sich selbst eine der Bierflasche, welche ein anderer Freund hält und hebt es in die Höhe. Ein paar Worte werden gesprochen. Ich vernehme sie nur dumpf, weil ich damit beschäftigt bin, Jake säuerlich anzublicken. Marika dankt allen und lobt. Sie spricht von weiteren guten Feten und freudigem Kennenlernen. Sie ist eine gute Rednerin. Animierend und einnehmend. Dann schreit sie Laut Party und schafft es sogar die Musik zu übertönen. Das ist eine echte Leistung. Wir trinken einen Schluck zu ihren Ehren und mit einem Mal steht Jake dicht neben mir.
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Doors of my Mind 2.0 - Ihr Freund. Mein Geheimnis
Romance[Fortsetzung von 'Doors of my Mind- Der Freund meiner Schwester'.] Wenn ich meine Augen schließe, dann sehe ich ihn. Seine wunderschönen grünen Augen, die sich wieder und wieder in meine Gedanken schleichen. Und obwohl er mich abgewiesen und verletz...