Kapitel 10

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"Das bekommst du nie hin. Francesco ist so gesprächig wie ein Stein." Ella sieht mich an als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank.

"Das werden wir noch sehen. Unterschätze nie den Charme einer Elisa Carter! Diesen Mann wickle ich um den kleinen Finger." Entschlossen stehe ich auf und reibe mir die Hände.

"Und ich fange sofort damit an. Mission 'Lorenzo mit Francesco eifersüchtig machen' akzeptiert!" Ich sehe, wie Ella noch den Kopf schüttelt als ich mich zur Tür drehe.

"Aber pass auf Elisa. Lorenzo kann sehr wütend werden, wenn ein anderer Mann etwas will, das ihm gehört."

"Ich gehöre ihm nicht. Und das beweise ich ihm am besten, indem ich ihm zeige, was dabei herauskommt, wenn er mich herumkommandieren will. Francesco wird mir in spätestens zwei Tagen zu Füßen liegen, versprochen." Mit diesen Worten verschwinde ich aus Ellas Zimmer und mache mich auf den Weg in mein Zimmer, um mich umzuziehen.

"Wollen wir doch mal sehen, ob ich Francesco bei einem Eis in der Stadt weich kriege.", sage ich zu mir selbst während ich mir meine Jeansshort und ein schwarzes Top anziehe und in meine Riemchensandalen schlüpfe.

Ich schleiche gerade durch die Eingangshalle auf die Haustüre zu, als Lorenzos dunkle Stimme hinter mit ertönt. Mist, ich wollte ungesehen mit Francesco wegfahren.

"Wo willst du hin? Wieder irgendwo verlaufen?" Mit einem spöttischen Grinsen im Gesicht sieht er mich an als ich mich wohl oder übel zu ihm umdrehen muss.

"Ich will ein bisschen in die Stadt." Schnell suche ich nach etwas zu dem Lorenzo sicher nicht mitkommen will. "Shoppen. Genau ich will mir mal die schönen italienischen Boutiquen ansehen." Innerlich beglückwünsche ich mich selbst zu meinem Einfall, denn er macht sofort ein gelangweiltes Gesicht.

"Ich muss noch arbeiten, Francesco wartet am Tor auf dich. Wie wäre es wenn wir uns gegen Abend in meinem Club treffen? Francesco weiß welcher.", schlägt er stattdessen vor, was mir eigentlich ganz gut passt.

Ich wollte mit meinen Freunden und Ben eigentlich jeden Abend in den Club. Also stimme ich zu und verabschiede mich dann mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange von Lorenzo.

Als es bereits dämmert, halten Francesco und ich vor dem Club Colpo und steigen aus dem schicken schwarzen Mercedes.

Tatsächlich war ich mit ihm nach dem Eis auch noch in zwei Läden und habe unter anderem ein wunderschönes, matt-schwarzes Cocktailkleid mit Wasserfallausschnitt gekauft, das ich für den Club gleich anbehalten habe.

Mit Francesco bin ich schon wärmer geworden, denn ich habe ihn in meine Kleiderauswahl miteinbezogen und er musste mir wohl oder übel sagen, welches Kleid ihm am besten gefällt. Am Ende sind wir sogar lachend aus dem Laden gegangen. Das nenne ich mal einen Fortschritt! Ich kann es kaum erwarten, Ella davon zu erzählen.

Nun stehe ich allerdings erst einmal vor der luxuriösen Fassade des "Colpo" was ja laut Lorenzo ihm und seiner Familie gehört. Beeindruckt mustere ich die Außenwände aus schwarzem Stein und die Glastür mit goldenem Rahmen. Der Name des Nachtclubs steht in dezenten weißen Leuchtbuchstaben über der Eingangstür.

Als ich an die Villa denke, in der Lorenzo mit seinen Geschwistern wohnt, wundert mich dieser Luxus hier aber auch nicht mehr.

Trotzdem folge ich Francesco, der den zwei dunkel gekleideten Türstehern am Eingang kurz zunickt, etwas ehrfürchtig ins Innere. Ich bin froh, dass ich das Kleid und nicht die Shorts  und das Top von heute morgen trage.

Eine gewaltige Geräuschkulisse empfängt uns als wir den Hauptraum des Clubs begegnen. Ich lasse meinen Blick über die tanzende Meute und die Leute an der Bar gleiten und entdecke dort Lorenzo.

In seiner schwarzen Anzughose und dem weißen, muskelbetonten Hemd, an dem oben zwei Knöpfe offen sind sieht er unglaublich heiß aus. Ich spüre wie mein Herz anfängt zu rasen als er auch mich entdeckt und mit einem unverschämt süßen Grinsen auf uns zukommt.

Als Lorenzo sich seinen Weg durch die Menschenmenge gebahnt hat und vor mir steht, beugt er sich vor uns gibt mir einen Kuss auf die Wange. Danach verharrt sein Mund für Millisekunden an meinem Ohr und der himmlische Duft seines Aftershaves steigt in meine Nase.

"Du siehst sehr heiß aus. Am liebsten würde ich dir das Kleid sofort vom Körper reißen." Bei seiner Wortwahl und der rauen Stimme werde ich sofort rot.

Verlegen beiße ich mir auf die Lippe und Lorenzos meerblaue Augen verdunkeln sich sofort als er es sieht.

"Lass uns tanzen." Er hält mir seine langen schlanken Finger hin und ich ergreife lächelnd seine Hand.

Lorenzo zieht mich mitten auf die Tanzfläche während sich Francesco auf den Weg zur Bar macht.

Ich spüre wie sich Lorenzos Hände von hinten auf meine Hüften legen und wie von selbst beginne ich sie so sexy wie möglich zu bewegen.

Lorenzos heißer Atem streift meinen Hals und ich kann spüren wie seine Lippen sanft meine Haut berühren.

Vorsichtig presse ich mich stärker an seinen harten Oberkörper.

Seine Hüften reiben sich an meinen und ich kann seine Erektion an meinem Hintern spüren.

Unsicher drehe ich mich langsam zu ihm um und lege die Hände auf seine Brust. Sein verschleierter Blick lässt meinen Körper sofort erhitzen.

"Du machst mich fertig, Elisa." Seine kratzige Stimme jagt ein Kribbeln durch meinen Bauch während er sich langsam zu mir beugt und seine Lippen meinen immer näher kommen.

Kurz bevor sie meine berühren können, schiebe ich ihn weg weil ich mich wieder daran erinnere, dass ich mein Herz beschützen wollte.

Leicht frustriert schaut er mich an und fährt sich durch die Haare. "Ich hole uns mal was zu trinken." Mit diesen Worten verschwindet er zur Bar und plötzlich steht Francesco wieder neben mir. Hoffentlich hat er uns nicht die ganze Zeit beobachtet.

Um es zu vermeiden ihn anzusehen lasse ich meinen Blick wieder durch den Club schweifen und entdecke eine schwarzhaarige Frau in meinem Alter die sich gerade mit Lorenzo an der Bar unterhält. Lachend fährt sie sich durch die Haare und beugt sich zu ihm herüber um ihm etwas ins Ohr zu flüstern.

Sofort blitzen wieder die Bilder aus der Nacht im Club Azzurro vor meinem inneren Auge auf. Ben mit dieser anderen Frau. Knutschend. Es fühlt sich an als würde ein Eimer kaltes Wasser über meinem Kopf ausgeschüttet werden.

Ohne auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können, drehe ich mich zu Francesco um und küsse ihn. Völlig perplex erwidert er den Kuss für zwei Sekunden bevor er von mir weggerissen wird.

Lorenzo holt aus und schlägt ihn mit einer vor Eifersucht und Wut verzerrten Mine mitten ins Gesicht. Blut tropft aus Francescos Nase und er hebt schützend den muskulösen Arm vor sein Gesicht als Lorenzo erneut ausholt. Ich erwache aus meiner Schockstarre und klammere mich an Lorenzos Arm fest. Im Club ist es ruhig geworden und die meisten Leute sind respektvoll einen Schritt zurückgewichen.

"Scusa, Capo.", höre ich Francesco sagen, der zwei Schritte rückwärts macht und mich immernoch verwirrt anschaut.

"Er hat mich nicht geküsst, Lorenzo.", versuche ich zu dem gefährlich dreinblickenden Mann neben mir durchzudringen aber Lorenzo beachtet mich gar nicht richtig. Kurzerhand ziehe ich ihn von Francesco weg und auf den Ausgang zu.

Als wir in die kühle Nachtluft treten, kommt wieder Leben in Lorenzo und er zieht mich mit schnellen Schritten zu seinem Sportwagen, der am Straßenrand steht. Die Türsteher, die ihren Boss respektvoll grüßen, beachtet er gar nicht und knallt die Autotür zu, nachdem ich eingestiegen bin.

Ohne ein Wort miteinander zu reden, fahren wir zurück zur Villa. Den Weg dorthin erkenne ich mittlerweile.

Eine fast unaushaltbare Spannung liegt während der ganzen Fahrt zwischen uns und erleichtert stoße ich die Autotüre auf sobald der Wagen hält. Wenn ich mich noch länger gemeinsam mit Lorenzo in einem so kleinen Raum aufhalten hätte müssen, weiß ich nicht was ich getan hätte.

Doch Lorenzo scheint noch nicht mit mir fertig zu sein, denn er packt mich wieder am Arm und zieht mich ins Haus und die Treppe hoch in sein Schlafzimmer. Dort presst er mich gegen die Wand und starrt mich an.

"Wieso hast du das gemacht?"

Mafia's Boss Saved MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt