Kapitel 20

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"So, ab ins Auto!" Danny klimpert mit den Schlüsseln und hält uns galant die hintere Schiebetüre des Vans auf.

Fleur, Ava und ich springen hinein und schnallen uns an. Wie Fleur gestern vorgeschlagen hat, fahren wir heute an unserem letzten Urlaubstag nochmal in die Stadt um ein Eis essen zu gehen.

Wir haben heute morgen schon gepackt, also besser gesagt haben das die anderen, weil ich ja nicht sonderlich viel ausgepackt habe, sodass wir jetzt am Nachmittag noch einen Ausflug machen können.

Eine Weile fahren wir direkt an der Küste entlang und ich lehne meinen Kopf an die Fensterscheibe. Viel vom Meer habe ich während unseres Urlaubs hier leider nicht gesehen weshalb ich den Ausblick jetzt genieße.

In der Stadt angekommen, stellt Danny das Auto ausgerechnet auf dem Parkplatz ab, wo auch Lorenzos Sportwagen in der Nacht stand.

Flashbacks blitzen vor meinem inneren Auge auf und ich muss mich zusammenreißen, nicht wieder loszuheulen.

An der Eisdiele suchen wir uns einen großen Tisch im Freien aus und setzen uns.

"Una bellissima giornata meravigliosa!" Ein Kellner, nicht viel älter als wir stellt sich breit grinsend neben uns und fragt nach unseren Bestellungen.

"Einen Erdbeerbecher bitte.", sage ich. Der Kellner zwinkert mir zu und klappt dann seinen Block zu. Kopfschüttelnd lehne ich mich in meinem Stuhl zurück. Italiener und ihr Charme.

Als er wenig später unsere Bestellungen bringt, zwinkert der Kellner mir nocheinmal zu, und diesesmal bemerkt es auch Ben. Mit zusammengezogenen Augenbrauen wirft er dem jungen Mann wütende Blicke zu.

Was soll das denn jetzt schon wieder? Ich habe doch gestern deutlich gemacht, dass wir Freunde sind. Dann braucht Ben sich jetzt nicht wie mein eifersüchtiger Freund aufspielen. Wobei, ich habe eh gerade keine Lust auf Flirten, soll er mir den Kellner doch ruhig vom Leib halten.

Leicht grinsend beuge ich mich über mein Eis, als der Kellner enttäuscht Leine zieht. Die anderen haben von dem ganzen anscheinend zum Glück nichts mitbekommen und löffeln friedlich ihr Eis.

Tatsächlich genieße ich die Stunden die ich mit meinen Freunden hier noch verbringen kann in vollen Zügen und kann sogar Lorenzo für kurze Zeit vergessen.

Das ändert sich schlagartig als wir gegen Abend wieder zum Parkplatz zurückkehren. Francesco steigt gerade aus einem neu aussehenden Mercedes Kleinwagen aus. Kein Wunder, seinen alten habe ich ja zu Schrott gefahren.

Noch hat er uns nicht entdeckt, aber so schnell kann ich mich leider nicht verstecken. Außerdem hat Ben schon wieder seinen Arm um mich gelegt. Genau in diesem Moment entdeckt uns Francesco und bleibt sofort stehen.

Nach kurzem Zögern löse ich mich aus Bens Arm und laufe zu ihm. "Ich bin gleich wieder da. Wartet im Auto." Ben wirft Francesco einen skeptischen Blick zu, als ich zu ihm laufe, steigt dann aber auch ins Auto.

"Hi." Schief lächelnd bleibe ich vor ihm stehen. Weil sonst keiner aus seinem Auto ausgestiegen ist, gehe ich davon aus, dass er alleine unterwegs ist. Ich merke wie sich meine Nervosität etwas verflüchtigt.

"Ciao, Elisa." Auch Francesco lächelt leicht und scannt sichtlich meinen Körper ab. "Wie geht es dir?"

"Danke, dass du auf dem Berg dabei warst, um mich zu retten." Absichtlich umgehe ich die Frage nach meinem Befinden,weil ich eh nicht ehrlich hätte antworten können.

"Das war selbstverständlich. Und Lorenzo hat ja die Hauptarbeit gemacht."

Sofort versteife ich mich als Francesco ihn zu Wort bringt. Der nimmt das natürlich sofort zur Kenntnis, weshalb ich versuche gleichgültig zu lächeln.

"Wie geht es ihm?" Ich glaube nicht, dass ich das gerade gefragt habe, aber das ist eine der Fragen die mir seit dem Krankenhaus auf der Seele brennen.

"Den Umständen entsprechend." In seiner wortkargen Art führt es Francesco natürlich nicht weiter aus, aber ich kann sehen, dass er sich Sorgen um seinen Boss macht.

Aber das kann mir ja eigentlich egal sein, oder? Leicht schüttele ich den Kopf um diesen Gedanken loszuwerden und lächele dann nocheinmal mein falsches Lächeln.

"Also dann, ich muss los. Mach's gut." Mir brennen noch tausende weitere Fragen auf der Seele aber ich kann mich zusammenreißen. Ich deute auf den Van und winke Francesco nocheinmal zu, bevor ich mich umdrehe und langsam zurück zu meinen Freunden laufe.

In den spiegelnden Scheiben unseres Vans kann ich sehen, dass er mir noch einige Sekunden nachdenklich hinterherschaut und sich dann ebenfalls abwendet.

Neugierig schauen mich meine Freunde an, als ich ins Auto steige und die Türe hinter mir schließe. "Wer war das denn?" Interessiert versucht Ava durch das Fenster noch einen Blick auf meinen kurzzeitigen Bodyguard zu erhaschen, aber er ist schon verschwunden.

"Niemand, den ihr kennen wollt." Weil ich keine weiteren Ausführungen mache, startet Jasper schließlich den Motor und fährt aus der Stadt.

Das letzte Mal präge ich mir die schönen Häuser und besonders den Parkplatz ein. Vielleicht komme ich ja irgendwann in ein paar Jahren mal wieder hierher.

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Hey!

Was hättet ihr Francesco gefragt, wenn ihr eine Frage offen hättet?

Und schon ist die Lesennacht vorbei.😕 Wie fandet ihr sie?

LG :)

PS: Bitte voten! Ich würde mich sehr darüber freuen! :)

Mafia's Boss Saved MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt