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SHOTO

Wir brachen auf, nachdem wir beide gegessen hatten. Dass wir beide kaum noch miteinander sprachen machte mir nichts aus, denn ich war von der Natur um uns herum mehr als nur fasziniert. Ich beobachtete Vögel, wie sie um die Wetter flogen und Eichhörnchen die auf der Suche nach Futter waren. So abgelenkt von allem um mich herum, bemerkte ich erst als wir die Burg erreichten, das ich endlich wieder zuhause war. Warum ich die Umgebung nicht sonderlich gut kannte, lag daran, dass ich mich kaum von der Burg entfernen durfte. Das hatten mir meine Eltern von Anfang an verboten. Wir beide erkannten, dass alle Leute in ziemlicher Aufruhe waren. Ob das mit meinem Verschwinden zutun hatte? Deku hielt an, stieg vom Pferd ab und wollte mir gerade dabei helfen abzusteigen, als er von den Wachen weg gezogen wurde. "Weg vom Prinzen!" Der Schrei kam von einer Wache, die ich durchaus kannte. Deku versuchte etwas zu sagen und die ganze Situation zu erklären, doch er hatte keine Chance. "Holt sofort den König!" rief die Wacher einer anderen zu. Oh nein! Sie dürfen Deku nichts tun! Ich musste was unternehmen. " Wartet! Er ist nicht gefährlich! Er war derjenige der mich gerettet hat!" sagte ich laut, sodass mich alle hören konnten. Doch offenbar glaubte mir die Wache nicht wirklich, dass erkannte ich an den Blicken, die er Deku zuwarf. In der Zwischenzeit kam auch die andere Wache, die meinem Vater holen sollte und ich erfuhr das er im Thronsaal auf uns wartete. Ich wurde von den Wachen ins innere geführt und sah nur aus dem Augenwinkel, wie sie Deku hinterher schupsten. Ich werde Vater alles erklären und er würde mir glauben. Das musste er einfach! Er darf Deku nicht dafür bestrafen, das er mich gerettet hat. Diese Angst um ihn, verhinderte das ich mich freute wieder zuhause zu sein.

Doch als ich Vater mitten im Saal stehen sah, kam die Erleichterung wieder durch und ich lief glücklich, wieder hier zu sein, auf ihn zu. Seine besorgte Miene verschwand sofort als er mich sah und sein liebevollen Lächeln machte sich auf sein Gesicht bereit. Als ich ihn erreichte, hob er mich direkt hoch. " Ah Shoto! Geht es dich gut?" Ich nickte heftig. " Ja Vater. Mir ist zum Glück nichts schlimmes passiert. Aber ich hatte solche Angst. ich wurde von diesen.... diesen Monster entführt und gefesselt. Ich wusste nicht wo ich war und was sie mir antun würden. Einer von ihnen hat mich sogar geschlagen und einer von ihnen hat sogar versucht mich umzubringen, aber ich konnte noch im letzten Moment entkommen. Ich schaffte es sogar zu fliehen, aber die Monster schaffen es wieder mich zu finden, jedoch wurde ich gerettet. " erzählte ich Vater alles so schnell ich konnte. Doch als ich Luft holte sah ich wie Vater zu Deku schaute. " Gehört er zu den Entführer Shoto?" fragte er mich und ich erkannte Wut in seiner Stimme. " Nein Vater! Er war derjenige der mich gerettet hat. Deku hat alle besiegt und mich wieder hier her gebracht. Bitte tu ihm nichts Vater!" Doch Vater sagte zuerst nichts und sah Deku nur nachdenklich an

"Shoto, geh bitte zu deiner Mutter. Ich werde mit ihm alleine reden. Und sie wird sich sehr freuen dich wieder in die Arme zu schließen." Ich wollte zwar nicht von Deku weg gehen, aber ich wollte mich Vater nicht widersetzten. Und so ging ich aus dem Saal und eine Wache brachte mich zu Mutter, die gerade im Garten war und auf einer weißen Marmorbank saß und zum Himmel sah. Sie war in Sorge das erkannte ich sofort, denn sie machte das nicht oft. Und ich spürte einen leichten Stich in der Brust. Ich ging so schnell ich konnte zu ihr, blieb aber ein Meter vor ihr entfernt. "Mutter?..." fragte ich ganz leise, doch sie drehte sich auf der Stelle, stand auf und kam auf mich zu und umarmte mich halb weinend, halb lachend. " Ohh Shoto. Mein kleiner Shoto. Du bist wieder da. ich hab mir solche Sorgen gemacht. Bist du wohl auf mein Liebling?" auch mir kamen die Tränen, aber ich wischte diese schnell wieder Weg. Ich wollte ja nicht, dass sie sich noch mehr Sorgen machte als ohnehin schon. " Ja Mutter. Ich bin wohlauf und das hab ich nur meinem Retter zu verdanken. Ah Mutter ich hatte solche Angst und dachte ich würde euch nie wieder sehen." kam doch die Angst und umarmte sie noch fester. Als ich mich von ihr gelöst hatte, sah sie mich lächelnd an und streichelte die Stelle wo mich das Monster geschlagen hatte. " Dir wird sowas nie wieder passieren. Wir alle werden dafür sorgen, dass du ab sofort in Sicherheit sein wirst. Du bist sehr mutig mein Kleiner, aber du musst anfangen zu üben, um noch stärker zu werden. Was hältst du davon, wenn wir Liam darum bitten dir dabei zu helfen, stärker zu werden?" fragte sie mich und ich sah sie begeistert an. " Ja!" sagte ich. Liam war der beste Ritter auf der Burg und ich mochte ihn. Er ließ mir vieles durchgehen, konnte aber auch streng sein. Und so begannen die Übungsstunden bei Liam. Er brachte mir bei, wie ich mich am besten wehren kann. Währenddessen freute ich mich, dass Vater Deku zu mein Beschützer ernannt hatte und wenn ich nicht mit Liam am über war, verbrachte ich die meiste Zeit bei Deku und Will. Ich fing an Deku immer und immer mehr zu mögen und tat fast gar nichts ohne ihn und ich freute mich sehr, als er das Zimmer bekam, dass direkt neben meins lag. Wir machen öfter Ausflüge, doch am meisten gefielen mir die, die wir jeden Abend zu mein Lieblingssee machten. Ich bemerkte gar nicht wie die Zeit verging, das merkte ich erst als mein Geburtstag wieder anstand. Ich ahnte schon das meine Eltern etwas planten, aber genoss die Zeit mit Deku, der auf mich aufpasste.

" Gibt es einen Grund, warum wir hier im Zimmer bleiben müssen? Ich hätte gedacht, das wir wieder mit Sören zum See reiten." sagte ich zu Deku mit einem leicht traurigen Ton. Ich wollte wissen, wie er reagieren würde. Und ich war nicht enttäuscht. Er mochte vielleicht stärker geworden sein als am Anfang, aber sein Charakter blieb dennoch gleich und ich kannte ihn mittlerweile gut genug. "Heute müssen wir es leider ausfallen lassen. Aber den Ausflug werden wir nachholen. Ich weiß nicht warum deine Eltern uns gebeten haben hier zu warten, aber es wird bestimmt ein guten Grund dafür geben." erwiderte er. Er hatte recht und deshalb beließ ich es darauf und spielte weiter. Doch eine Frage hatte ich immer noch an ihn. Diese Frage beschäftigte mich seit dem ich Deku getroffen hatte. "Sag mal Deku. Wie bist du eigentlich damals in den Wald gelangt? Das was ich gesehen habe, war ein grelles Licht und auf einmal warst du da." fragte ich ihn. " Shoto. Das hab ich dir doch schon mal versucht zu erklären. Ich weiß selber nicht so recht wie ich hier her gekommen bin. Ich wurde in der anderen Welt von diesem Licht getroffen und da war ich plötzlich. Wie sich herausstellte gerade richtig." gar er die selbe Antwort wie immer. Ja diese andere Welt, oder andere Zeit. "Die Zukunft" wie Deku es nannte. Er hatte mir ein wenig darüber erzählt und ich war immer fasziniert darüber und wollte immer mehr wissen, aber dann hört er auf. Zu gefährlich alles zu wissen sagte er. Am Anfang war ich etwas sauer auf ihn, weil er es mir nicht sagen wollte, aber mit der Zeit erklärte er, dass es nur zu meinem Besten sei und ich akzeptierte es letztendlich. Ich sah zu ihn rüber und erkannte, das er wieder etwas in seine Notizen schreib. Er tat das immer, nachdem er was neues lernte oder vor sich hin murmelte. Ich lächelte nur und wollte einer meiner Holzfiguren nehmen, als es plötzlich an der Tür klopfte. Deku stand auf und sah mich lächelnd an. Er ging zur Tür und öffnete diese und ich sah meine Eltern die im Türrahmen standen. "Shoto? Würdest du uns die Ehre erweisen und mit uns kommen? Es wartet einen kleine Überraschung auf dich." sagte mein Vater und mein Mutter lächelte sanft . Neugierig ging ich auf die Beiden zu, stoppte kurz bei Deku, doch er nickte mir zu und als ich meine Eltern erreichte, machten wir uns alle vier auf dem Weg.

Und als wir den Festsaal erreichen, wurde mir klar um welche Überraschung es sich handelte. Meine Eltern hatten eine Feier für mich geplant und keine Mühe war ihnen zu groß, denn die ganze Burg war anwesend. Der Saal sah einfach wunderschön aus und war über uns über mit weiß und rot dekoriert. Alle trugen festlichen Kleidung und applaudierten, als wir den Saal betraten. Meine Eltern führten uns in die Mitte und als wir ankamen, riefen alle gleichzeitig und Synchron "herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag eure Hoheit!". Das war unglaublich! Ich sah alle an und Tränen der Freunde bildeten sich in meine Augen. Meine Eltern hatten einfach die perfekte Feier auf die Beine gestellt. Das Essen der Köche war unglaublich und die Torte sah einfach fabelhaft aus. Sie war doppelt so groß wie ich und hatte dieselben Farben wie der Rest des Saals und wie meine Haare. Nur mit dem Unterschied, dass es fast so wirkte als ob es auf einer Seite aus Eis und auf der anderen aus Feuer bestand. Wer auch immer diese gebacken hatte, war ein wahrer Künstler. Und so vergingen die Stunden und wir redeten und lachten und spielten auch ein paar Spiele. Naja letzteres täten nur die Jüngeren. Nachdem der Vollmond schon hoch am Himmel stand und die Gäste schon langsam müde wurden, stand schon fest, dass die Feier schon fast ihr Ende erreicht hatte. Doch wie diese zu ende ging, würde ich nie wieder vergessen können. Als die Musiker ein leises Lied spielten und mich Deku dazu aufgefordert hatte zu tanzen, geschah es. Wir tanzten im Tankt der Musik, als sich urplötzlich wieder dieses grelle, weiße Licht um Deku bildete und ihn langsam verschlang. Alle im Saal erstarrte und sahen ihn geschockt an, genauso wie ich. Er schrie kurz vor schmerz und Erkenntnis bildete sich auf sein Gesicht. Das letzte was er tat war, mich von sich zu stoßen, bevor ihn das Licht komplett verschlang. Und wieder hielt ich mir die Hand vor den Augen, doch dieses mal bildeten sich Tränen der Trauer darin. Denn als ich wieder klar sehen konnte, war Deku verschwunden.

Another Time ~ Tododeku *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt