Big Muggel is watching you ✔

Kapitel 4

Was Hermine zuerst auffiel waren die neuen Beschriftungen an allen Türen. Da gab es den neuen, alten Gemeinschaftsraum aus dem bereits die Stimmen ihrer Mitschüler und Freunde drangen, aber auch die Küche, den Schlafsaal und das Gemeinschaftsbad. Fast jeder Raum hatte eine neue Bedeutung bekommen und es würde eine Weile dauern bis sie sich in ihrem neuen, alten Zuhause zurecht finden würde. Dicht gefolgt von Draco betrat sie den Gemeinschaftsraum wo die Anderen bereits um einen großen Tisch herum saßen und sich angeregt unterhielten. 

Thema war natürlich das gerade erlebte und die Gefühle gingen von Aufregung über Wut bis hin zu Angst vor all diesen extra angereisten Menschen. Zwei nebeneinander stehende Stühle waren noch frei geblieben. Wie selbstverständlich zog Draco sie zu den freien Plätzen und erst jetzt wurde ihr bewusst das sie noch immer seinen rechten Arm umklammerte, und das erklärte auch die fragenden, belustigten und schockierten Blicke ihrer Freunde. Als hätte sie sich an ihm verbrannt ließ sie seinen Arm los, und fühlte sich plötzlich als hätte man ihr jede Sicherheit, die sie auf dem Weg hierher gespürt hatte, genommen. Fragend sah er sie einen Augenblick an, widmete dann aber seine Aufmerksamkeit Harry der aufgestanden war und sich vernehmlich räusperte.

„Ähm, tja also, wir haben eine Stunde um uns hier einzurichten. Ich glaube nicht das die Muggel auch nur eine Sekunde zu lange damit warten werden die Kameras einzuschalten. Wir sollten schauen das jeder ein Bett findet und damit zufrieden ist! Dann sollten wir uns weiter einrichten und warten was passiert."

Zustimmendes Gemurmel von fast allen Seiten gab ihm Recht, einzig Pancy war nicht zufrieden. Sie faste Draco scharf ins Auge und schrie ihn über den Tisch hinweg beinahe an.„Draco, wir sind jetzt endlich hier drin, du hast das doch eben sicher nicht ernst gemeint!", sie lachte unecht und bedachte Hermine mit einem vernichtenden Blick, "ich finde wir Beide sollten uns ein Zimmer teilen. Was sollen die schon machen? Uns hier hinaus werfen? Wohl kaum! Dann hätten sie zwei weniger die sie angaffen können. Wir könnten den Leuten echt was bieten. Hermine hat ihren Auftritt gehabt, Reinblüter sollten nicht mit einem Schlammblut das Bett teilen! Du könntest sie versehentlich berühren, keine reinblütige Frau würde dich mehr anfassen wollen!"

Harry und Ron waren bei ihren letzten Worten wutentbrannt aufgesprungen, die Slytherin hatte Hermine offen beschimpft, aber Draco stoppte sie mit einer einzigen Handbewegung.„Wartet! Parkinson , ich habe dir schon eben gesagt das ich so nicht mehr denke und denken möchte. Es ist geplant das ich mit Hermine das Zimmer teile, und so wird es auch passieren. Wir sollen die Zuschauer annehmen lassen das wir uns ineinander verlieben. Aber Liebe, das ist wenn sich zwei Menschen so akzeptieren wie sie sind. Liebe gilt nicht umsonst als stärkste Macht der Welt. Manche denken nur an Blutstatus, Reichtum oder Aussehen, mir ist nach all dem was passiert ist bewusst geworden das ohne Liebe wahrscheinlich Nichts davon etwas wert ist."

An dem großen, runden Tisch war es sehr still geworden, niemand sagte ein Wort, und auch Harry und Ron hatten sich schweigend wieder hingesetzt. Keiner wusste darauf etwas zu erwidern, am Allerwenigsten Pancy , die ziemlich wütend und betreten den Boden fixierte. 

Hermines Herz aber raste.
Was hatte er da gesagt? 

Draco Malfoy hatte sie schon wieder höchstpersönlich verteidigt, und das obwohl die Kameras noch nicht einmal eingeschaltet waren. Die junge Hexe schloss daraus das er seine Worte ehrlich so meinen musste, und das imponierte ihr wahnsinnig.
Vorsichtig sah sie den Eisprinzen von der Seite an. Mit ruhigem Blick verfolgte er das nun wieder erwachte Gespräch, beteiligte sich aber nicht mehr daran. Dann plötzlich, als hätte er ihren Blick bemerkt sah er sie an und hob kurz einen Mundwinkel. War das ein Lächeln? Ein Lächeln allein für sie? Aber der junge Slytherin hatte sich schon wieder dem Tisch zugewandt.
Sie beschlossen zunächst einmal die Schlafräume zu beziehen. Die ehemaligen Schlafzimmer der Vertrauensschüler lagen am oberen und am unteren Ende des Turms.