Lorenor Zorro x Reader

Im Schatten stehen - Wenn die Stille dich zu erdrücken droht...

Teil 19 - Wenn die Stille dich zu erdrücken droht, fülle es mit einem Lachen.

Ausnahmsweise kippst du mal nicht in Ohnmacht. Das passiert viel zu häufig, wenn du mit Teilen deiner Vergangenheit konfrontiert wirst. Heute nicht, denn... du hast ja keine Ahnung, dass der sehr streng drein blickende Typ dir gegenüber dein Lehrmeister war. Tja. Ist das nun dein Glück oder eher ein Hindernis? Zorro sitzt am Tisch und beobachtet dich. Sein Blick wandert stetig aber sehr ruhig zwischen dir und Mihawk hin und her. Die Sekunden verstreichen und langsam beschleicht dich dieses Gefühl, dass hier alle auf eine Reaktion deinerseits warten. Du stehst da, öffnest den Mund und sagst: "Hallöchen."

Zorro hebt kaum merklich eine Augenbraue, jedoch bleibt das Gesicht von Falkenauge eine steinerne Maske. Du wirst nervös, denn noch immer hast du das Gefühl, dass du hier etwas zu sagen haben solltest, dir aber nichts einfällt. In den meisten Fällen hast du doch immer einen Spruch oder sonst was auf Lager, doch hier scheint dir nichts passend zu sein, also erst mal das peinliche Schweigen noch weiter rauszögern.

Es dauert unglaublich lange, konnten aber auch nur ein paar Sekunden gewesen sein, bis der Herr des Hauses seine Stimme erhebt: "Du hast vor geraumer Zeit dein Gedächtnis verloren?"

Seine Stimm hart und schneidend. Wie ein Schwert, das durch Stein gleitet. Auf eine Frage zu antworten liegt für dich noch im Bereich des möglichen, was SmallTalk und Konservation betrifft, daher antwortest du ganz keck und kurz: "Jap." Dabei wippst du langsam auf deine Zehenspitzen und rollst dich wieder ab, eine sehr dominante und ausgeprägte Bewegung, die eher an ein Schulmädchen bei ner Prüfung, als an eine gefürchtete Schwertkämpferin erinnert.

Die Situation scheint wieder zu erstarren. Dieses Gefühl wird mit der leichten Kälte, die dich frösteln lässt, noch verstärkt. Zorro hat bisher noch nichts von sich hören lassen. Du wirst nicht gebeten dich zu setzen, das pinkhaarige Girl schwebt weiterhin im Raum herum und trägt auch nichts weiter bei. Und der Typ, der anscheinend irgendwas von dir will, schweigt dich nun ebenfalls an.

Nun ist es an dir, doch noch deine Stimme zu erheben: "Du bist einer der Sieben Samurai. Falkenauge Mihawk. Wenn wir hier in deinem Anwesen sind, frage ich dich, ob du eine Ahnung davon hast, wie wir hier her gekommen sind." Dein Augen wandern kurz zu Zorro, doch der sieht nun ebenfalls zu Mihawk. Dieser starrt dich unverhemmt an und antwortet: "Ihr seid in meinem Wald aufgetaucht und habt für Unruhen bei den Affen gesorgt. Ihr König war kurz davor euch beide zu erschlagen, da habe ich Perona geschickt, um euch hier her zu holen. Warum ihr  auf meiner Insel seid, hatte ich gehofft von euch zu erfahren."

Diese Neutralität in seinen Worten war unglaublich. Es war kein Vorwurf, den er euch machte, jedoch fehlte auch jede Regung von Freundlichkeit.

"Wir wurden auf dem Sabaody Archipel von unseren Freunden getrennt. Bei einer Auktion kam es zu einem Zwischenfall und die Marine trat auf den Plan. Zudem tauchte ein riesiger Mann auf, Bartholomäus Bär, und anschließend fehlen mir auch hier die Erinnerungen."

Der Mann mit den stechend-gelben Augen nickte leicht und öffnet den Mund, als ihm diesmal das Mädchen mit dem Schirm zuvor kommt: "Du kannst dich also an nichts erinnern? Auch nicht an mich? Hast du wirklich deine Erinnerungen von früher verloren? Mich kannst du doch nicht einfach so vergessen haben..."

Vorwürfe und Mitleids Bekundungen quollen in strömen hervor und Mihawk wurde sichtlich  ärgerlich. Das erste Mal seit du ihn hier so siehst, dass sich seine Mimik verändert. Er schließt die Augen und zischt etwas säuerlich: "Perona, hör gefälligst auf hier so viel Unnützes von dir zu geben. Das Mädchen hier hat ihr Gedächtnis verloren. Sie erinnert sich höchstwahrscheinlich an vieles aus ihrer Kindheit und ihrer Jugend nicht, nehme ich an?" Ein kurzer Blick zu dir und ein bestätigendes Nicken später spricht er weiter: "Ich weiß nicht weshalb Bartholomäus euch her geschickt hat, aber er wird schon seine Gründe gehabt haben. Ich ahne da was. Ihr seid hier willkommene Gäste, jedoch werde ich euch nicht bedienen oder sonstigen unützen Luxus zukommen lassen. Es steht euch frei, jederzeit zu gehen."