Im Schatten stehen -Unheimlich ist ein schönes Wort.

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Teil 20 - Unheimlich ist ein schönes Wort, welches niemals überstrapaziert werden kann. Oder?

Unheimlich. Das erste Wort,  das dir in den Sinn kam, als Shanks mit dir durch den finsteren, knorrigen Wald spazierte. Du gingst nahe bei ihm. Die anderen waren auf dem Schiff geblieben und du hattest dein weniges Hab und Gut zusammen in ein Tuch gepackt und als Sack auf dem Rücken liegen. Dein Schwert hattest du in der linken Hand. Shanks schien fröhlich und furchtlos durch den trotz Tageslicht sehr zwielichtigen Wald zu schlendern. Er schien in keinsterweise beunruhigt zu sein. Doch du wurdest dieses mulmige Gefühl nicht los. Auf der Straße lernte man Blicke zu spüren, denn angestarrt zu werden, verhieß meist nichts Gutes. Du sahst dich um, konntest aber niemanden in dem Dickicht aus Sträuchern und Baumstämmen ausmachen. Eins war dir aber klar: Ihr wurdet beobachtet. 

Ziemlich mittig auf der Insel befand sich das Anwesen. Ein solch riesiges Gebäude hattest du selten gesehen. Die Größe erinnerte dich an eine pracht Villa auf deiner Heimatinsel, wo die Regierungsgeschäfte getätigt wurden. Doch dieses Anwesen vor dir, konnte zwar mit Größe punkten, sah aber derart verwahrlost aus, dass du dir nur schwer vorstellen konntest, darin würde jemand wohnen. Die Mauern waren an manchen stellen brüchig, Moos und Efeu wucherten bis zu den obersten Fenstern und in keinem der Zimmer schien Licht. Auch hier drängte sich das Wort in deinen Kopf: Unheimlich.

Shanks klopfte dir aufmunternd auf die Schulter. Du schwiegst. Shanks seufzte, gab dem letzten aufmutnerungs-Klopfen mehr Schwung und schubbste dich zum ersten Schritt. Dann erklommer vor dir die Treppe und lotzte dich zur Tür. Das Wörtchen "Tür" schien hier fehlerhaft, denn der Eingang zum Anwesen war mehr als eine Tür. Zwei riesige Holzflügel mit Eisenbeschlägen und Schnitzereien hatte sich vor dir aufgebaut. Deine Finger glitten über die Wölbungen an den Rändern. Was die Shcnitzereien darstellen sollten, konntest du nicht mehr erkennen. Dafür war die Witterungsabnutzung zu schwerwiegend. Moose und andere Pilze wuchsen verteilt über die Flache bis zum obersten Spitz. Dir kam der Gedanke, dass die Tür sicher lange nicht mehr geöffnet worden war. Dein Blick wanderte zu Shanks, der grinste wie immer breit und klopfte ein paar Mal kräftig gegen das Holz. Ein dumpfes Geräusch hallte hinter dahinter. Du hobst skeptisch eine augenbraue. Hier wohnte doch niemand. Das war alles nur ein Scherz.  Shanks fuhr geschickt mit der Hand zu einem Eisenbeschlag und zog daran. Im linken Flügel war eine richtige Tür eingearbeitet. Erst jetzt viel dir die Form des Eisenbeschlags auf. Die Tür schwang auf, doch war es kein unheimliches Quietschen oder Knartzen, was du vernahmst. Es war die unwirkliche Stille, die sich über euch beide legte. Eine Tür, die sich völlig geräuschlos öfnnen ließ. Unheimlich. Eine Gänsehaut zog sich über deinen Körper.

Shanks nickte dir zu und lotzte dich in eine Eingangshalle und von dort weiter in einen großen Saal. Dort saß er. Ein Mann auf einem großen Stuhl am Ende eines langen Tisches. Hinter ihm schwebte ein Mädchen mit rosaroten Zöpfchen. Sie sah recht jung aus, aber du schätztest die nur ein oder zwei Jahre jünger als dich. Eine überdimensionale Krone thronte auf ihrem Kopf und ein etwas zu großer Schirm ruhte geöffnet auf ihrer Schulter.

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Lorenor Zorro x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt