Transport

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Wir standen an einen Bahnhof.

Jeder hatte sein Gepäck in der Hand und erfreute sich an der frischen Luft.

Wie lange hatten wir keine normale Luft mehr geatmet?

Tagelang waren wir in unseren Zellen gesperrt und die Türe öffnete sich nur, wenn ein Mann in Uniform uns Essen ins Zimmer brachte.

Als Lichtquelle hatten wir nur eine Glühbirne, die zum Glück auch etwas Wärme abstrahlt .

Rund 500 Gefangene stand in organgener Kleidung auf dem Bahnsteig, zischendrinne immer wieder ein Mann in Uniform.

Ein zweiteiliger Zug fuhr ein.

Es war kein normaler Zug.

Die Fenster waren ausgeschlagen und vergittert zudem waren die Sitze entfernt.

Wie sollten wir alle da hineinpassen?

250 Männer wurden in den einen Wagon gestopft und die 250 Frauen in den andern. 

Die Uniformierten und der Leiter verschwanden wieder in das fast leer Gefängnis. 

Der Zug setzte sich in Bewegung.

Ich hatte Glück, dass ich direkt am Fenster und relativ weit vorne stand.

Keine Ahnung wie lange wir schon fuhren, aber es fühlte sich wie Stunden an.

Die Enge und die Panik der anderen machten es mir nicht leicht.

In der Mitte des Zuges begannen die Menschen durchzudrehen.

Sie stiegen über einander hinweg und schrien vor Panik auf.

Am Boden lagen bereits um die 10 Leichen, aber es hörte einfach nicht auf.

Wenn ich ein wenig früher, oder später eingestiegen wäre, könnte ich einer dieser Leichen sein.

Menschen sind grausam, das wusste ich schon immer.

Der Zug hielt und die Türe öffneten sich.

Aber ich habe Es ihm versprochen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt