In der Nacht kroch Ardy wieder zu mir ins Bett.
Er hatte wirklich Angst.
So wie wir alle.
Ich werde unsere Gruppe beschützen.
"Sei vorsichtig", flüsterte Ardy.
"Was meinst du?", fragte ich verwirrt.
"Die Tiere...sie dürfen dich nicht verletzen", nuschelte Ardy.
Ich drückte den Buben fester an mich und versprach ihm vorsichtig zu sein.
Aber alleine mit den Tieren kommen wir hier nicht heraus.
"Du warst in letzer Zeit sehr still...wie waren deine Tage so?", fragte ich um für Ablenkung zu sorgen, keine gute Ablenkung, aber immerhin Ablenkung.
"Ich hab meine Nummer bekommen", murmelte Ardy.
"Tatsächlich?", frage ich überrascht.
Warum hatte er nichts gesagt?
685 zierte seinen Oberarm.
Es war schon fast nur noch eine Narbe.
"Warum hast du nichts gesagt?", fragte ich ein bisschen enttäuscht.
"Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst", nuschelte Ardy.
"Ardy...ich mach mir so schon Sorgen, aber ich bin immer dich da, dass weißt du Bruder", sagte ich fest.
"Danke", sagte Ardy mit Tränen in den Augen.
Ich konnte nichts tun und nahm ihn in den Arm.
Die Tränen flossen und wir weinten.
Nie hätte ich gedacht, dass so was passiert...aber die Zeit hier hat uns gebrochen.
Als wir uns lösten lächelten wir uns nur an.
"Weißt du noch wie Brot schmeckt?", fragte Ardy.
Ich überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf.
"Warte kurz", flüsterte Ardy und kroch aus meinem Bett.
Neben mir wurde es eisigkalt.
Als er wieder kam hatte er ein kleines Brötchen in der Hand.
"Woher hast du das?", fragte ich überwältigt.
"Heute kam einen neue Ladung Gefangener an und sie hatten Brot dabei, ich wusste das du Eins haben willst und hab dir eins geklaut", grinste Ardy.
Ich brach das Brötchen in sieben kleine Stücke.
Ardy und ich verteilten das Brötchen an die anderen und saßen dann jeweils mit einem Stückchen Brot in meinem Bett.
"Auf drei?", fragte ich.
"Eins"
"Zwei"
"Drei"
Wir steckten uns das Stückchen in den Mund.
Mir flossen Tränen über die Wangen.
Ich konnte nicht glauben wie gut dieses winzige Stück Brot schmeckte.
"Kommst du morgen mit das Lager plündern?", fragte ich.
"denkst du wir schaffen das?", fragte Ardy unsicher.
"bestimmt...wir schaffen alles", grinste ich.
"alles klar ich bin dabei", nickte Ardy und wir legten uns schlafen