Der letzte Abend

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Am Abend gingen wir jeden Schritt durch und legten alles so hin, dass kaum einer es finden konnte und wir es schnell zur Hand hatten.

So aufgeregt wie jetzt, war ich noch nie in meinem Leben.

Nervös und doch glücklich stieg ich in mein Bett und keine paar Minuten später kam Ardy wieder zu mir.

"Schaffen wir das wirklich?". fragte er unsicher.

"Du darfst erst gar nicht zweifeln", ermahnte ich ihn.

"ja aber...", Ardy verstummte.

"Denk nicht so viel nach....morgen musst du fit sein", erinnerte ich ihn.

Ardy nickte betrübt.

"Ich hab Angst dich zu verlieren", sagte Ardy mit Tränen in den Augen.

"Ich hab auch Angst, aber du musst immer positiv denken", riet ich ihm.

Ardy nickte wieder.

So still war er selten.

"Versprichst du mir, dass wir sofort nach Amerika abhauen wenn wir hier raus sind?", schluchzte Ardy.

Er weinte tatsächlich.

Ich blickte auf die Tränen, die über seine Wangen liefen und auf seine Hose tropften.

"Ja", ich musste schlucken.

Ich durfte nicht weinen.

Ardy brauchte jemand an dem er sich halten konnte.

Ich durfte nicht schwach sein.

"Ardy hör mir zu. Wir kommen hier raus und bauen uns die Villa in Amerika wie wir sie uns gewünscht haben...versprochen", versuchte ich ihn zu beruhigen.

Er nickte wieder und wischte mit seinen Ärmel die Tränen weg.

Da am Ärmel Dreck von der Feldarbeit hing, war in seinem Gesicht nun bisschen Matsch.

Ich musste schmunzeln.

"Du hast dich dreckig gemacht", grinste ich.

"Wo?", fragte Ardy erschöpft.

Ich wischte es ihm einfach weg, da es zu lange brauchen würde ihm zu erklären wo der Matsch war.

Sein Bart war rau und kratze.

Ich sah bestimmt nicht besser aus.

Seine Wangen waren eingefallen und er hatte tiefe Augenringen.

"Na komm lass uns schlafen...morgen müssen wir fit sein", meinte ich.

Ardy nickte schon wieder, legte sich zu mir und kuschelte sich an mich ran.

Ichl legte meinen Kopf an seinen und versuchte zu schlafen, aber ich war zu aufgekrazt um ein Auge zu zu bekommen.

Imgegensatz dazu Ardy.

Keine fünf Minuten verstrichen und er atmete tief, langsam und gleichmäßig.

Er sah so friedlich und ausgeglichen aus.

So wie sonst eigentlich, wenn er wach war.

Die ganze Nacht lag ich wach und lauschte Ardy's Atem.

Aber ich habe Es ihm versprochen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt