,,Bist du zu den Quellen
des Meeres gekommen
und auf dem Grund der Tiefe gewandelt?"(Bibel, Hiob; 38,16)
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,,Tiefe Wasser, dein Leben lang.
In all deinen Träumen.
Tiefe Wasser!"
- Eurus Holmes(SHERLOCK; Staffel Vier, Episode Drei - Das letzte Problem)
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Kef Bir.
Ben erinnerte sich nur zu gut an das letzte Mal, als er auf diesem Meeresmond von Endor war. Als er gegen Rey gekämpft und sie fast getötet hatte. Die Erinnerung an seinen Vater und wie er sein Lichtschwert weggeworfen hatte. Wie er stundenlang durch das Warck dieser verfluchten Kampfstation geklettert war, bis er endlich einen funktionstüchtigen Aufklärungs-TIE gefunden hatte, um Reys Kursmarkern durch die Unbekannten Regionen zu folgen und ihr beim Kampf gegen den Imperator beistehen zu können.
Nun stand er mit Rey abermals auf dem Wrack des zweiten Todessterns, auf dem sie vor nicht allzu langer Zeit gegeneinander gekämpft hatten. Lando hatte den Millennium Falken auf der Ebene vor dem Todessternwrack gelandet. Maz, Lando und Chewie nahmen gerade Baumont Kin, Rose Tico und Kaydel Co Connix in Empfang, die mit einem alten Frachter vom Widerstand abgehauen waren.Ben streckte seine Hand in Richtung Meer aus. Vollkommen ruhig konzentrierte er sich auf die Macht und ließ sie durch sich hindurch fließen. Er lokalisierte sein Lichtschwert unter der Wasseroberfläche und rief es mit der Macht zu sich. Es dauerte mehrere Minuten bis das Schwert wieder sicher in seiner Hand lag. Es musste wohl ziemlich tief im Meer versunken gewesen sein. Er aktivierte es und das vertraute Surren durchschnitt die Stille, die zuvor nur von dem Tosen der See um sie herum durchbrochen worden war. Ben blickte grinsend zu Rey, die ihn aber im Moment gar nicht zu beachten schien und gedankenverloren auf das Hauptwrack starrte, das bedrohlich vor ihnen aus den Fluten aufragte.
Rey sah zum Todesstern, als sie plötzlich Palpatines Stimme in ihrem Kopf hörte: ,,Du kannst nicht vor deiner wahren Bestimmung davon laufen. In dir fließt mein Blut. Es ist deine Bestimmung, der dunklen Seite anzugehören. Du kannst davor nicht fliehen. Du kannst vor MIR nicht fliehen!"
Rey war zu überrumpelt um irgendetwas zu tun, was die Dunkelheit abgewehrt hätte, und dennoch versuchte sie erfolglos, die Stimme aus ihrem Kopf zu verbannen und verschloss ihren Geist komplett. Die Worte ihres Großvaters jagten ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken und sie musste unwillkürlich frösteln. Ihre Angst wuchs, als sie den Thron der Sith vor ihrem inneren Auge sah. Sie schloss diese kurz, in der verzweifelten Hoffnung, dass das Bild und die Stimme aus ihrem Kopf verschwinden würden. Als Rey ihre Augen wieder öffnete, hörte sie immer noch die Stimme von Darth Sidious in ihrem Hinterkopf, die ihr zu wisperte, sich ihrem Schicksal zu ergeben. In diesem Moment hatte sie keine Kraft mehr, die Dunkelheit erneut erfolglos abzuwehren und somit ergab sie sich ihr.
Ihre Sicht verschwamm und sie konzentrierte sich nur noch auf die Stimme.
Wie in Trance ging sie vorwärts.
Setzte einen Fuß vor den anderen.
Plötzlich spürte sie zwei Hände, die sie an den Schultern packten und nach hinten zerrten.Ben deaktivierte sein rotes Lichtschwert wieder und blickte die reglos dastehende Rey mit zusammen gekniffenen Augen an. Irgendetwas war merkwürdig an ihr, aber er kam nicht darauf, was ihm so falsch vorkam. Ben spürte über die Machtverbindung Reys Angst. Sanft versuchte er in ihren Geist einzudringen und stieß prompt auf eine unüberwindbare Mauer. Er zog sich aus ihrem Kopf zurück und betrachtete sie eingehend. Versuchte den Grund herauszufinden, warum Rey sich mental von ihm abgekapselt hatte und völlig abwesend wirkte, als wäre sie an einem ganz anderen Ort. Plötzlich kam wieder Leben in das Mädchen und sie ging in Richtung Todessternwrack. Sie schien vergessen zu haben, dass um sie herum tosende See war und sie ins Meer stürzen und ertrinken würde, wenn sie weiter in diese Richtung ging.
Mit wenigen Schritten war Ben bei ihr und hielt sie an den Schultern fest, um Rey vom Weitergehen abzuhalten, da sich genau vor ihnen der feste Boden verlor und dem eiskalten Wasser wich. Er zog sie mit sanfter Gewalt nach hinten, drehte sie zu sich herum und blickte in ihre grünen Augen, die seltsam glasig wirkten. ,,Rey?!"
Er konnte keine Regung in ihrem Gesicht erkennen, als hätte sie ihn überhaupt nicht gehört.
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Geister der Vergangenheit
FanfictionEin alternatives Ende zu "Der Aufstieg Skywalkers". Die Geschichte wird Spoiler enthalten. Der Krieg ist vorbei, doch während sich alle in Sicherheit wähnen, versucht die Dunkelheit erneut aufzusteigen. Rey und Ben müssen schnell feststellen, dass n...