Kapitel 38

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Relativ gut gelaunt sitze ich mit Valeria, Owen und Cole draußen auf dem Schulhof, während der großen Pause. Wenn ich nach Hause komme, haben wir wieder sturmfrei, was meine Laune enorm steigert. Es hat mich wirklich belastet, in der Schule zu sein und zu wissen, dass ich Zuhause auf Mama und Papa treffen würde. Das kann ich mir immer nur für einen kurzen Zeitraum antun, sonst würde es mich glaub ich echt kaputt machen.

„Wir müssen unbedingt mal wieder was zusammen machen." wirft Valeria plötzlich motiviert in den Raum und ich brauche einen kurzen Moment, um ihr Gesagtes richtig aufzunehmen.

„Klar, ich wäre dabei." sage ich nun auch motiviert und die anderen Beiden stimmen ebenfalls zu. Wir haben schon länger nichts mehr alle zusammen gemacht, eine Zeit lang sah das wirklich anders aus. Da haben wir jede Woche was zusammen gemacht, ich weiß ehrlich gesagt auch nicht warum das jetzt so zurückgegangen ist.

„Perfekt." feierlich erhebt sie bei diesen Worten ihre Stimme, woran man wirklich ihre Freude erkennen kann. „Ich überlege mir mal was wir Hübschen zusammen machen können."

„Dann lass dir mal was gutes einfallen." ermutige ich sie jetzt, woraufhin sie einfach nur zufrieden grinst und mich durch ihre braunen Augen anstrahlt.

„Ihr werdet begeistert sein." Bei diesen Worten klingt sie absolut überzeugt und grinst mich augenbrauenwackelnd an.

„Das hoffe ich aber auch für dich." grinse ich jetzt und muss ein zufriedenes Seufzen unterdrücken. Es ist wirklich schön sich wieder so befreit zu fühlen und einfach nur noch an sich und seine Freunde denken zu können. Vor allem aber bin ich froh diese Leute als meine Freunde zu haben und Zeit mit Ihnen verbringen zu können. Ich bin generell ein ziemlich emotionaler Mensch was die Lebenszeit und Zeit mit geliebten Menschen angeht. Das bedeutet, dass ich es liebe zu leben. Klar machen mich meine Gedanken und meine Eltern manchmal fertig, aber an meinem Leben habe ich schon immer gehangen. Die Zeit mit Louis, selbst die Zeit in der Schule ist mir irgendwie wichtig. Hier treffe ich Freunde, hier kann ich mich vom tristen Alltag ablenken und hier sehe ich Jonah.

Ich gebe zu, dass es schwer ist morgens aufzustehen und sich hierher zu schleppen, aber ich wüsste auch nicht was ich ohne die Schule machen soll. Ich habe ehrlich gesagt schon Angst davor die Schule in zwei Jahren zu beenden, ich kann mir einfach nicht vorstellen all diese Idioten nicht mehr täglich zu sehen. Das wird mir wirklich fehlen.

„Geht bei euch eigentlich am Wochenende was?" fragt jetzt Cole und sofort fühle ich mich angesprochen. An wen sollte die Frage gerichtet sein, wenn nicht an mich? Erst jetzt fällt mir auf, dass ich noch gar nicht weiß, ob wir dieses Wochenende eine Party starten. Ich tendiere aber ehrlich gesagt eher zu nein. Es ist einfach zu viel passiert auf der letzten Party, als das ich sie dieses Wochenende gleich wiederholen möchte.

„Weiß ich gar nicht, aber ich wäre eher für was entspanntes. Das Aufräumen letztes Mal hat mir gereicht." Bei den Worten verschweige ich natürlich erstens den wahren Grund und auch den Fakt, das ich gar nicht aufgeräumt habe. Ich war einfach viel zu erledigt dafür und habe bis 16 Uhr oder so weiter geschlafen, bis ich dann halt aufgewacht bin und plötzlich alles sauber war. Louis hatte das alles schon aufgeräumt, ich bin mir nicht mal sicher, ob er dabei Hilfe hatte. Ich schätze aber schon.

„So wie ich dich kenne, wundert es mich, dass du überhaupt aufgeräumt hast." erklärt Owen nachdenklich und ich spüre von allen dreien die skeptischen Blicke auf mir, weswegen ich genervt die Augen verdrehe.

„Ihr tut ja gerade so als wäre ich faul."

Sofort unterdrücken alle Drei ihr Lachen, was meiner Meinung nach eher semi-gut funktioniert, da ich jeden von ihn dabei hören kann.

„Lia.. Es tut mir ja leid, aber du bist der faulste Mensch den ich kenne." antwortet jetzt Cole und ich kann deutlich erkennen, dass er die Ernsthaftigkeit in seinem Gesicht lediglich vortäuscht. Es wäre übertrieben diese Aussage ernst zu meinen.

„Bist du dumm?" frage ich aus diesem Grund einfach nur, mit einem gewissen beleidigten Unterton in meiner Stimme und er verzieht sein Gesicht zu einem Grinsen.

„Ne. Bist du dumm?" Diese Frage ist irgendwie zum Insider zwischen uns geworden und seither kann ich sie nicht mehr wirklich ernst nehmen. Sie ist nichtmal ernst gemeint, es ist einfach nur diese Geste, wenn wir uns scherzhaft gegeneinander aufspielen. Kopfschüttelnd muss ich lachen, bevor ich wieder relativ ernst werde.

„Vielleicht ins Billiardcafé?" frage ich jetzt laut durch die Runde, auch wenn es eigentlich nur ein Gedankenstrom von mir sein sollte. Aber dafür, dass die Idee gerade erst entstanden ist, schneidet sie wirklich gut ab. Dies schließe ich einfach mal aus dem begeisterten Nicken aller drei Köpfe neben mir.

„Ich werde euch absolut abziehen." grinst Owen jetzt schon sicher und ich kann nicht anders als provozierend meine Augenbraue zu heben. Skeptisch gucke ich den siegessicheren Blondie vor mir an.

„Das glaubst du doch nicht selbst oder?"

„Doch? Meilenweit."

„Owen? Du kannst nicht mal richtig den Queue halten, mal ganz abgesehen davon, dass du wahrscheinlich nicht mal eine Ahnung davon hast was ein Queue überhaupt ist?" konfrontiere ich ihn mit zwei Tatsachen, bei denen ich mir sicher bin er wird sie direkt vehement abstreiten.

„Alsoo soweit ich weiß ist der Queue einfach nur der Schläger." antwortet er mir jetzt darauf, aber ich bin mir zu neunzig Prozent sicher einen unsicheren Unterton in seiner Stimme gehört zu haben. Vielleicht weiß er jetzt was das ist, aber das kann er auch sehr gut rausgefunden haben, da ich ihn darauf aufmerksam gehabt habe nicht zu wissen, wie man diesen hält.

„Ich glaube dir kein Wort."

„Solltest du aber."

„Dafür gibt es keinen Grund."

„Wie kommst du nur darauf" fragt er jetzt schon fast verzweifelt, weil er wohl keine List mehr hat zu diskutieren und sofort schleicht sich mir ein fettes Grinsen aufs Gesicht.
Jeder würde meine Meinung teilen.

„Die einzige Kugel, die du vielleicht mal versenkt hast ist die Schwarze." antworte ich also schulterzuckend. Auf diese Worte kann er nichts sagen, es ist die Wahrheit.

„Wollen wir wetten, dass ich besser bin als du?"

„Abgemacht, wir wetten."

His smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt