Blake
Die Schule war vorbei und ich glücklich, doch meine Laune sank schnell wieder ab als mir einfiel, dass ich nun zum Psychologen musste. Kein Bock auf den Scheiß.
Ich ging genervt durch den Eingang der Schule und wieder einmal war ich einer der letzten. Dieses Mal aber nicht, weil ich ein Krüppel bin sondern, weil mein Lehrer mit mir reden wollte. Die erzählen mir immer den gleichen Scheiß.
"Mr. Bailey... Nur weil sie die Firma ihres Vaters übernehmen werden, heißt es noch lange nicht, dass sie keine Schulbildung brauchen!"
"So unausgeschlafen wie heute möchte ich sie nie wieder in meinem Unterricht sehen!"
Auf meine Antwort 'Okay dann schwänze ich eben... Ist ja toll, dass sie mir da gleich die Erlaubnis geben!' hat man gesehen wie wütend er wurde.
"Sie sind aus meiner Sicht nicht ansatzweise fähig eine Firma zu leiten! Viel zu respektlos und ungezogen! Schämen sollten Sie sich und das nicht nur wegen Ihrem Verhalten in der Schule!"
Genervt verdrehte ich erneut die Augen. Ich ging gerade die Stufen der Treppe nach unten als ich sah, dass ich doch nicht der Letzte war. Verwirrt sah ich zu der kleinen Gruppe aus Mädchen. Sie waren am anderen Ende des Hofes und erkennen konnte ich nicht viel, aber sie standen da rum und starrten auf etwas auf den Boden.
Plötzlich fing eine an zu kreischen "Wir müssen Hilfe holen!" und damit rannte ich so schnell es ging zu den Mädels.
Als ich bei ihnen war sah ich wie sich Fre am Boden wälzte. Sie zuckte unkontrolliert und ihre Augen hatten sich komisch verdreht sodass man nur noch das weiße sah. Gerade als sie mit ihrem Arm ausholte sah ich wie sie Jasmin treffen würde und zog das Mädchen schnell zurück.
Freya verfehlte sie und die Mädchen kamen etwas aus ihrer Schockstarre heraus. Ich versuchte ruhig zu bleiben und dachte schnell nach. Ich hatte eine erste Hilfe Ausbildung nur lag die auch schon etwas zurück.
"Ihr müsst ihr Platz machen!" meinte ich und versuchte so ruhig wie möglich zu sein "Helfen kann man ihr nicht! Aber wir können dafür sorgen, dass sie sich nicht selbst oder jemand anders verletzt" die Mädchen hörten auf mich und gingen etwas weg von Fre.
Sie zuckte unkontrolliert und hatte sichtlich keine Kontrolle über ihren Körper. Man sah ihr an, dass sie nichts von ihrer Umwelt wahrnahm und nur das Zucken ihres Körpers zeigte, dass viel Energie in ihr steckte.
Es war nicht schön mit anzusehen wie das passierte. Wie sie sich vor Krämpfen am Boden wand und immer wieder zuckte sie hin und her, so als könnte sich ihr Körper nicht entscheiden wo hin mit sich selbst.
Ich wusste nicht wie lange ich dieses Gefühl nicht mehr hatte. Das Gefühl der Hilflosigkeit... In den letzten 6 Monaten hatte ich dieses Gefühl nicht mehr und jetzt!? Jetzt stand ich hier und wusste nicht mehr was man tun könnte um Freya zu helfen.
Natürlich kann ihr keiner so schnell helfen, aber ich wollte ihr verdammt nochmal helfen! Langsam wurde das Zucken weniger und als sie komplett still war flatterten ihre Augenlider zu. Schnell kniete ich mich neben sie und bettete ihren Kopf auf meinen Oberschenkeln.
Sachte Strich ich ihr die Haare aus dem Gesicht und musterte sie eindringlich. Wo sie zuvor kaum still halten konnte, war es nun das Gegenteil. Sie rührte sich nicht und nur ihr Atem ging flach und schnell.
Es herrschte eine Stille und mit einem Mal schlug sie ihre Augen auf und sah sich verwirrt um. Sie blinzelte und sah zu mir auf. Ich wusste nicht weshalb, aber ein leichtes Lächeln glitt auf meine Lippen und ich flüsterte ein "Hey Schönheit"
Sachte lächelte sie "Hey Arschloch" an ihrem Lächeln erkannte ich, dass sie mehr Spaß machte als, dass sie es ernst meinte.
Noch etwas benommen sah sie mich an und ich merkte wie sie sich aufrichten wollte. Sie setzte ihre Hände auf den Boden und ich half ihr dabei ihren Oberkörper auf zu richten. Als sie saß schüttelte sie sich einmal und sah sich um und versuchte den drei Mädchen zuzulächeln.
Sie stand auf und klopfte sich den Dreck von der Kleidung und sah einmal durch die Runde. Ihr Kopf neigte sich zum Boden und sie murmelte ein "Tschuldige, ich hätte euch von meiner Krankheit erzählen sollen!"
Doch die Mädchen gingen einfach zu ihr und nahmen sie fest in die Arme. Zu viert umarmen sie sich nun und ich hörte eine von ihnen sagen "Wir haben uns solche Sorgen gemacht!"
Ich schluckte und entschloss mich dazu, zu gehen, schließlich hatte ich noch einen Termin bei Dr. Burgs. Versucht leise ging ich also von den Mädels weg und zu meinem Auto. Die Gruppe, oder eher der Haufen, schien nichts zu bemerken und so saß ich auch gleich in meinem Auto und fuhr vom Gelände.
Schon bald hielt ich vor dem Gebäude in welchem der Doc sein Büro hatte und kaum war ich im richtigen Stock lächelte mich die Empfangsdame tadelnd an "Na Mr. Bailey? Sie sind zu spät!" "Jaja ich bleib dann halt eben länger!" grummelte ich und trat ohne zu klopften in den Raum vom Doc ein.
Ich ließ mich vor ihm auf dem Sofa nieder, er selbst saß in so nem Leder Sessel und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an "du bist zu spät!"
Genervt rollte ich mit den Augen und grummelte "Jaja... Schon klar... Aber n Mädchen hat Epilepsie und vorher erst nen Anfall. Ihre Freundinen wussten nicht was sie tun sollten, also hab ich eben kurz geholfen" kurz zuckte ich mit den Schultern und stellte mich darauf ein ihn nun wieder eineneinerhalb Stunden anzuschweigen.
"na dann sei es dir verziehen... Aber sag mal, wie hast du dich dabei gefühlt?" fragte der Doc und sah mich mit seinem klassischen ergründlichen Blick an.
Den Blick hat er immer drauf und urplötzlich schlich sie die Frage in meinen Kopf, ob ihm schon jemand gesagt hat, dass er einfach nur kacke aussieht mit diesem Blick.
Aber ich war ja ein artiger Junge und unterdrückte den Drang ihn danach zu fragen und antwortete lieber auf seine Frage "Was soll ich schon dabei fühlen!?"
Er schüttelte den Kopf "Als das Mädchen am Boden lag und ausgerechnet du ihr helfen solltest... Wie hast du dich gefühlt als du ihr geholfen hast? Hat es sich gut und richtig angefühlt?" ich zuckte wieder mit den Schultern, denn das einzige woran ich denken kann, ist das Gefühl der Hilflosigkeit.
Wieder sah ich wie sie vor mir am Boden lag und vor sich hin zuckte. Ich hatte ihr kaum geholfen... Also aus meiner Sicht hab ich nichts getan also hab ich ihr auch nicht geholfen.
"Blake... Willst du mich jetzt wieder die ganze Sitzung anschweigen?" ein Grinsen tauchte auf meinen Lippen auf und ich nickte. Er seufzte theatralisch auf, bevor er sich seine Nasenwurzel masierte.
Er sah wieder auf und hatte erneut diesen Blick drauf, mit welchem er mich wohl zum reden bringen wollte. Tja Doc... Bei mir kannste das knicken.
Er bliß die Luft aus seiner Luge und meinte dann mit neuem Enthusiasmus "Na gut... Fangen wir einfach anders an. Ich höre auf dich Sachen zu fragen... Du fragst jetzt einfach mich!"
Verblüfft sah ich ihn an "Also darf ich Sie nun alles fragen was ich will?" und auf sein nicken hin wurde mein Grinsen noch breiter.
"Wissen Sie, dass ihr Blick scheiße aussieht? Oder hat Ihnen das doch schon mal jemand gesagt?"
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Take My Onus
HumorBlake ist ein einfacher Junge, welcher alles hat. Eine wundervolle Familie. Ein Vermögen...Naja eher das von seinem Dad aber irgendwann gehört es ihm. Er ist beliebt und das nicht nur bei den Mädels. Er sieht super gut aus, was er leider weiß. Und d...