Kapitel 18: Weihnachten mit dem Grinch

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Bis Weihnachten schneite es fast ununterbrochen. Luke, Josh und ich hatten alle Hände voll zu tun, da zu unserer normalen Arbeit nun auch noch Schnee schippen dazu kam, und der Hof war groß. Seit der Nacht in der Reithalle, hatte ich nicht mehr mit Leo gesprochen. Ich sah ihn zwar fast jeden Tag, wenn er zusammen mit Sookie den Hof verließ, doch hatten wir außer eiskalten Blicken nichts zu sagen. Es war schon seltsam. Es war wieder wie am Anfang. Doch das Gefühl war ein anderes, irgendwie machte es mich jedes Mal traurig wenn ich ihn sah, dass Sookie seine ständige Begleiterin war machte es nicht besser. Vielleicht hatte er ja recht gehabt, und ich mochte ihn tatsächlich ein bisschen mehr? Jedes Mal wenn mir diese Gedanken in den Sinn kamen wischte ich sie schnell beiseite. Luke fuhr über Weihnachten nach Hause. Wir hatten zwei Wochen Urlaub bekommen, solange würden Aushilfskräfte die Pferde versorgen. An unserem letzten Arbeitstag, und Lukes letztem Abend bis Silvester auf dem Hof, stießen wir mit Glühwein auf unseren Urlaub an. Eingekuschelt in Decken und mit Mützen auf dem Kopf saßen wir lange auf der Veranda und beobachteten die Schneeflocken während wir uns unterhielten. In den beiden Jungs hatte ich wahre Freunde gefunden. Das wurde mir an diesem Abend zum ersten Mal so richtig bewusst.

An Heilig Abend überreichten Josh und ich uns unsere Geschenke. Es war seltsam für mich, das an Heilig Abend zu tun. In Kanada wurden die Geschenke erst am ersten Weihnachtstag überreicht, nachdem Santa Claus nachts durch den Schornstein gestiegen kam um die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum zu platzieren. Doch es war eigentlich auch einmal schön eine andere Tradition kennen zu lernen. Ich bekam von Josh ein paar warme Socken geschenkt, da ich in den letzten Tagen bei der Arbeit über meine kalten Füße geklagt hatte. Beim Anblick der bunten Socken musste ich laut lachen.

"Danke, Josh, die sind wirklich toll.", lachte ich und zog mir die neuen Socken sofort über meine kalten Füße.

"Schön, dass sie dir gefallen."

Ich war gerade dabei Getränke aus der Küche zu holen als es an der Tür klopfte. Schnell öffnete ich sie und sah in die von der Kälte geröteten Gesichter von Danielle, Leo und Sookie. Leo, ausgerechnet.

"Was macht ihr denn hier?", fragte ich, heute hatte ich mit keinem mehr gerechnet.

"Fröhliche Weihnachten!", flötete Danielle und ignorierte meine Bemerkung. Sie nahm mich in eine herzliche Umarmung und marschierte dann direkt zu Josh ins Wohnzimmer. Sookie umarmte mich ebenfalls und wünschte mir frohe Weihnachten. Leo nickte mir nur zu und ging dann an mir vorbei Sookie hinterher.

"Leute, toll dass ihr da seid!", hörte ich Josh freudig schreien.

"Klar, das konnten wir uns doch nicht nehmen lassen. Obwohl, ich musste Leo ganz schön lange bearbeiten, dass er mit kommt.", erzählte Danielle. Ich ließ mich auf einem der Sessel nieder und blickte in die Runde. Seit ich Leo gesehen hatte, war meine Laune auf den Nullpunkt gesunken. Ihm ging es offensichtlich nicht anders, denn er starrte mit finsterem Blick vor sich hin und sprach kein Wort. Immer wieder huschte Sookies besorgter Blick zu ihm, doch darauf, dass seine schlechte Laune mit mir zu tun haben könnte, kam sie nicht.

"Wir fahren morgen zu unseren Großeltern. Großmutter macht immer ein großes Essen für die ganze Familie.", erzählte Danielle gerade. Anscheinend hatte Josh sie danach gefragt. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie Weihnachten förmlich verkörperte. Sie trug einen weiten Strickpullover auf dem Rentiere abgebildet waren. Er war scheußlich.

"Dein Pulli sieht scheiße aus.", entfuhr es mir und alle Blicke schnellten zu mir. Danielle sah mich kurz einen Augenblick verwirrt an.

"Gar nicht!", sagte sie nun und schob schmollend ihre Unterlippe nach vorne.

Mein weiter Weg zurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt