Kapitel 23: Ein Tanz mit Leo

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Hallo ihr Lieben,

zur Feier des Freitags (ich liebe ihn) bekommt ihr heute gleich noch Teil 23 :)

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und ein wunderschönes Wochenende!

Fühlt euch gedrück :*

Und ich danke euch, dass ihr meine Geschichte lest :**

"Wow, du siehst toll aus!", hauchte Luke als Danielle fertig mit mir war. Ich musste zugeben, sie hatte tolle Arbeit geleistet. Meine langen blonden Haare fielen in Wellen auf meinen Rücken und irgendwie hatte sie es geschafft, dass mein Make-up nicht übertrieben aussah, obwohl sie gefühlte Stunden in meinem Gesicht herum gepinselt hatte. Mein Kleid war schlicht, nicht zu kurz, auch nicht zu lange und einfach schwarz.

"Das war alles was ich in der kurzen Zeit machen konnte!", meinte Danielle und strich sich gespielt erschöpft über die Stirn. Freundschaftlich schlug ich ihr auf die Schulter. Josh und Luke trugen beide Anzüge und hielten uns jeweils einen Arm hin, sodass wir uns einhaken konnten. So schlenderten wir den Hügel wieder hinauf um auch nicht zu spät zur Feier zu kommen. Vor dem Haus waren unzählige Autos, allesamt teure Luxus-Schlitten, geparkt. Josh und Luke kamen aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus. Als wir das Haus betraten wurden wir von elegant gekleideten Anzugträgern begrüßt und bekamen ein Glas Champagner in die Hand gedrückt.

"Wow, ist das aber nobel!", raunte ich Josh zu der überwältigt nickte.

"Ihr Lieben, schön dass ihr da seid. Geht doch schon raus in den Garten. Wir werden dort essen, da das Wetter heute so wunderbar ist!", begrüßte uns Mrs. Hollingworth. Sie trug ein langes goldenes Kleid und ihre Haare waren zu einer aufwendigen Hochsteckfrisur aufgetürmt. Danielle lief voraus und wir folgten ihr hinaus. Der Garten war aufwendig dekoriert worden, in den Bäumen hingen Lampions und eine große Tafel war aufgebaut worden. Jedoch nicht auf dem Rasen direkt. Es war extra eine große Holzplatte, die aussah, als wäre sie aus Parkett, aufgebaut worden, wo die Tische und Stühle nun standen. An einem Ende des Tisches entdeckten wir Leo und Sookie die sich mit den Kumpels von Leo unterhielten, die wir gestern im Einkaufscenter kennen gelernt hatten.

"Hey Leute!", begrüßte Danielle alle und setzte sich neben diesen Kyle, der meinen Burger gegessen hatte. Ich bemerkte wie Leo mich musterte und musste mich zusammen reißen, ihn nicht ebenfalls anzustarren. Josh und Luke nahmen ebenfalls Platz, sodass mir nur der Platz gegenüber von Leo übrig blieb. Ausgerechnet. Josh und Luke saßen rechts und links von mir und ich bemerkte ihr vielsagendes Grinsen.

"Dass ihr euch nicht schämt, schließlich sitzt seine Freundin hier!", zischte ich Josh ins Ohr und erntete dafür ein Küsschen auf die Wange. "Spar es dir!"

Ich konnte es einfach nicht lassen. Immer wieder huschte mein Blick zu Leo. Er sah einfach großartig aus. Auch er trug einen Anzug. Sicher war dieser von Armani oder sonst was. Seine blauen Augen leuchteten und ließen mich jedes Mal, wenn sie mich streiften zusammenfahren. Ich konzentrierte mich auf mein Glas Champagner und nippte immer wieder daran. Ich durfte ihn nicht ansehen. In Gedanken verbot ich es mir immer wieder aufs Neue, doch eine Sekunde später huschten meine Augen wieder zu ihm. Ich hatte mich echt nicht im Griff in seiner Gegenwart. Des Öfteren trafen sich unsere Blicke, dann schauten wir beide schnell in eine andere Richtung. Ich konnte es schlecht beschreiben, doch er zog mich an, wie ein Magnet. Wenn er anwesend war, blendete ich alle anderen aus. Josh, Luke, Danielle und Sookie, während wir am Tisch saßen existierten sie für mich überhaupt nicht mehr. Erst als ein Teller mit Suppe vor mir abgestellt wurde kam in zurück in die Realität. Während des Essens herrschte überwiegend Schweigen. Immer wieder hörte ich Lob über das Essen, sonst war fast nur das Geklapper des Bestecks auf dem feinen Porzellan zu hören. Nach dem Essen gab es einige Ansprachen, unter anderem von Richard oder einige seiner Geschäftspartner. Höflich applaudierte ich, wenn es auch die anderen taten. Doch von den Reden bekam ich wieder einmal nichts mit. Ich war wieder völlig auf Leo konzentriert. Ich reagierte auf jede seiner Bewegung, wenn er sich bewegte, tat ich es auch, wenn ich mir sicher war, er schaute nicht in meiner Richtung, schaute ich ihn an. Seine weich aussehenden vollen Lippen, das wunderschöne Lächeln, und vor allem, diese Augen. Mir war durchaus bewusst, dass ich mich wie ein vierzehnjähriger verliebter Teenager verhielt, doch das brachte das Verliebtsein wohl mit sich. Nach den Ansprachen wurde wieder klassische Musik gespielt und einige begannen paarweise zu tanzen. Auch Leo und Sookie verschwanden und mischten sich unter die Tanzenden.

"Darf ich bitten?", fragte Josh mich gespielt höflich und verbeugte sich vor mir. Ich lächelte und nahm seine Hand um ihm zu folgen. Als wir tanzten suchte ich die Tanzfläche immer wieder nach Leo ab. Wenn ich ihn mit Sookie sah, versetzte es mir immer wieder einen Stich ins Herz. Das war eigentlich dumm, schließlich waren sie schon eine ganze Weile ein Paar, doch irgendwie war es nicht richtig. Es war egoistisch, doch ich wünschte mich an seine Seite. Doch ich war die Angestellte, wie Leo mich am Anfang hatte wissen lassen, wahrscheinlich würde er sich niemals mit mir abgeben. Vermutlich waren Sookies Eltern ebenfalls wohlhabende Leute. In diese Schicht passte ich nicht hinein, ich fühlte mich in Reithosen und auf einem Pferd am wohlsten, und nicht mit einem Champagnerglas in der Hand mitten in einer Menschenmenge aus gut betuchten Leuten.

"Darf ich?", vernahm ich plötzlich Joshs Stimme. Ich beobachtete wie Leo ihm seine Freundin für den nächsten Tanz überreichte. Dann spürte ich ihn auf mir, seinen Blick. Er nickte mir zu und reichte mir seine Hand. Automatisch nahm ich sie und versuchte ruhig zu bleiben, als ich seine Hand an meiner Hüfte spürte. Ich legte eine Hand auf seiner Schulter ab, während er die andere zärtlich mit seiner hielt. Jetzt konnte ich ihn anstarrten, denn er blickte mir beim Tanzen direkt in die Augen. Grün trifft blau. Und ich versank in diesen Augen, die Welt blieb stehen und es gab nur noch uns beide. Ich wehrte mich kein bisschen als er seine Hand von meiner Hüfte auf meinen unteren Rücken wandern ließ und mich so näher an sich heranzog. Zögernd legte ich meinen Kopf an seiner Brust ab und atmete seinen Geruch ein. Und plötzlich war ich ganz ruhig. Alles war gut. Als er begann mit seinem Daumen meinen Handrücken zu streicheln hob ich meinen Kopf wieder um ihm in die Augen sehen zu können. Ich sah, wie sein Blick zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her huschte und bemerkte dann, dass ich dasselbe tat.

"Hey Leute, kommt wir wollen was trinken!", unterbrach Josh unseren Vielleicht-fast-Kuss und wir lösten erschrocken den Blick voneinander. Schnell nahm ich meine Hand aus seiner und trat einen Schritt zurück. Auch Leo schaute verwirrt zwischen Josh und mir hin und her und folgte uns dann schließlich zur Bar. Wir ließen uns weitere Champagner-Gläser reichen und ich stieß geistesabwesend mit den anderen an. Im Moment bekam ich gar nichts mehr auf die Reihe. Mein Gehirn war wie blockiert und ich trank mechanisch aus meinem Glas während die anderen sich unterhielten. Alle bis auf Leo, ihm schien es ähnlich zu gehen wie mir. Erst als Sookie dazu kam löste er sich aus seiner Starre und tat so, als wäre nie etwas gewesen. Wenig später verabschiedete ich mich unter dem Vorwand, mir würde es nicht besonders gut gehen. Ich bedankte mich bei Richard und Mrs. Hollingworth und atmete erleichtert auf, als ich unsere kleine Hütte vor mir auftauchen sah. Benommen zog ich mein Kleid aus und schlüpfte in meinen Schlafanzug.

Ich musste eingeschlafen sein, denn ich wurde von einem lauten Schlag geweckt. Erschrocken fuhr ich nach oben und sah mich in meinem Zimmer um doch ich konnte nichts sehen. Ein weiteres Gepolter, das eindeutig von draußen kam, ließ mich schließlich aufstehen um nachzusehen, was das war. Vielleicht waren Josh und Luke nach Hause gekommen, mal wieder völlig betrunken. Als ich mich an ihren Zimmern vorbei schlich sah ich, dass die Betten leer waren. Also waren sie es. Schnellen Schrittes ging ich auf die Eingangstür zu und riss sie auf.

"Was zur Hölle veranstaltet ihr hier?", schrie ich genervt, doch dann hielt ich schnell die Luft an als ich sah, dass es überhaupt nicht meine beiden Jungs waren.

"Leo? Was machst du denn hier?", fragte ich überrascht. Er lehnte unsicher an der Hauswand und starrte mich an. Als er einen Schritt auf mich zugeschwankt kam war ich mir sicher, er war völlig betrunken.

"Roxy...", hauchte er tonlos. Ich ging schnell ein paar Schritte auf ihn zu um ihn aufzufangen da er drohte das Gleichgewicht zu verlieren und von der Veranda zu stürzen. Als er mich unter seinem Arm spürte legte er sein ganzes Gewicht auf mir ab.

"Was ist los?", brachte ich mühsam heraus während ich ihn ins Wohnzimmer schleppte und auf die Couch setzte.

"Roxy, verdammt, was soll das?", fragte er und funkelte mich an.

"Du kannst kaum stehen, da dachte ich, ich setz dich mal lieber...!", begann ich doch er unterbrach mich forsch.

"Nicht das, was stellst du mit mir an?", wie vom Donner gerührt stand ich vor ihm und glotzte ihn an wie ein dummes Schaaf.

"W-was meinst du?", stammelte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

Doch er antwortete mir nicht mehr sondern griff nach meinem Handgelenk und zog mich so neben ihn auf das Sofa. Unfähig mich zu wehren ließ ich mich neben ihm nieder und beobachtete, wie er meine Hand in seine schloss.

Mein weiter Weg zurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt