Kapitel 25: Das Turnier und ein Kuss

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Schließlich nahm ich die Zügel auf unser begann sie zu arbeiten. Schlangenlinien, Übergänge, Handwechsel. Embassy ging gelöst und durch das Genick, sie trat brav mit der Hinterhand mit und ich bemerkte viele Blicke auf uns. Schließlich ließ ich Ben die Hindernisse niedriger legen, da sie von Grace noch sehr hoch aufgebaut waren. Ich wollte, dass Embassy vor unserem Start Selbstvertrauen bekam und nicht durch zu hohe Hindernisse verunsichert wurde. So übersprangen wir ein paarmal ruhig den Steilsprung und den Oxer.

"Na, die Sprünge da drin sind aber nicht so klein!", hörte ich plötzlich Graces neckende Stimme neben mir.

"Danke, Grace, das war mir überhaupt nicht bewusst.", gab ich sarkastisch zurück und beobachtete, wie Grace ihren Blick über ihre ehemalige Schimmelstute gleiten ließ.

"Wie ich sehe, lässt sie sich wieder reiten?", kommentierte sie.

"Sieht so aus, ja."

"Mal sehen wie lange. Da drin bist du aufgeschmissen mit der!", was ich jetzt am liebsten gesagt hätte behalte ich lieber für mich.

"Grace, hör auf zu schwatzen, komm nochmal den Oxer!", hörte ich plötzlich die blonde Frau über den Platz brüllen. Sofort nahm Grace die Zügel wieder auf und galoppierte den Wallach an. Ich konnte über sie nur meinen Kopf schütteln.

"Schlimm, oder?", fragte Danielle als ich Embassy neben ihr durchparierte. Sie streichelte ihren Hals. "Du bist gleich dran."

Im Schritt ritt ich hinüber zum Parcours. Als mein Vorreiter seine Runde beendet hatte trabte ich hinein. In Gedanken ging ich noch einmal die Reihenfolge der Hindernisse durch. Ich wollte nicht gewinnen sondern Embassy nur sauber durch die Runde bekommen, sodass sie wieder Spaß daran fand.

"Als nächste Starterin in der Bahn, Roxanne Fleming mit Embassy von den Hollingworth Stables.", tönte es durch die Lautsprecher. Ich grüßte die Richter, wie es die Vorschrift von mir verlangte, streichelte noch einmal über Embassys Hals und galoppierte sie schließlich an. Sie reagierte auf die kleinste Hilfe. Und schon kam das erste Hindernis auf uns zu. Embassy spitzte die Ohren, zog an und überwand das Hindernis in einer flüssigen Bewegung. Innerlich jubelte ich. Embassy hatte es gepackt, sie war klasse. Auch den nächsten Sprung, einen tiefen Oxer überwand sie mit Leichtigkeit, genauso die Mauer und die zweifache Kombination und auch die anderen Hindernisse. Nach unserem letzten Sprung bekamen wir jede Menge Applaus und ich lobte Embassy großzügig, dies kommentierte sie mit einigen fröhlichen Bocksprüngen. Ich musste lachen, das tat sie immer, wenn sie sich freute.

"Null Fehler in einer Zeit von sechsundfünzig Sekunden, wir sehen dieses Paar im Stechen wieder!", schallte es über das Gelände.

"Toll gemacht!", schrie Danielle begeistert als wir aus dem Parcours kamen.

"Alle Achtung, Roxy!", Richard nickte mir anerkennend zu.

"Ich hab es doch gesagt!", das war Ben, auch er freute sich ehrlich für mich. Sookie lächelte ebenfalls, nur Leo schien sich für das alles nicht zu interessieren.

Nach einer kleinen Pause ritt ich Embassy noch etwas auf dem Abreiteplatz ab. Gleich würde das Stechen los gehen. Außer mir hatten es gerade einmal vier andere Reiter geschafft. Embassy war gut drauf und voll motiviert, genauso wie ich. Jetzt durfte ich nur kein Risiko eingehen, unter den ersten fünf waren wir auf jeden Fall.

Da ich die Letzte war, die es ins Stechen geschafft hatte, war ich die erste Starterin im Stechen. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass Grace, wie vermutet, direkt beim ersten Sprung der ersten Runde ausgeschieden war da der braune Wallach seinem Ärger Platz machte und sich einfach weigerte über das Hindernis zu springen. Zufrieden und grinsend hatten wir das Spektakel von draußen beobachtet, während die blonde Frau, die sich als Graces Mutter herausgestellt hatte, auf der anderen Seite des Platzes tobte und herum hüpfte wie ein Gummiball.

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