Der Frühling kam und es wurde wärmer. Ich war gerade dabei meine warmen Wintersachen wegzupacken als ich Josh die Koppeln entlang zu unserer Hütte rennen sah. Was hatte den denn gestochen?
"Roxy! Roxy!", brüllte er völlig außer Atem. Langsam trat ich aus meinem Zimmer. "Leo ist wieder da!", ergänzte er und stütze sich im Türrahmen der Haustüre ab. Mein Herz setzte für ein paar Schläge aus und ich schnappte erschrocken nach Luft. Er war wieder da. Ich hatte ja gewusst, dass er wieder kommen würde, doch die Zeit ging so schnell vorbei, dass ich überhaupt nicht darüber nachgedacht hatte. Doch was würde es auch schon ändern? Er hatte Sookie, er liebte sie und nicht mich.
So oder so musste ich mich jetzt um Embassy kümmern. Bis zu unserem ersten Start auf einem Turnier hatten wir gerade noch zwei Wochen. Ich war sehr zuversichtlich, Embassy sprang jetzt auch in der Halle und auf dem Springplatz ruhig und gelassen. Sie war ein Top-Pferd, immer konzentriert und darauf bedacht keine Fehler zu machen. Als Richard uns das erste Mal zugesehen hatte, hatten sich nach kurzer Zeit auch Josh, Luke, Danielle, Ben und Mrs. Hollingworth zu ihm gesellt. Ich ließ mich davon nicht beeindrucken, da ich mit so etwas schon gerechnet hatte. Embassy sprang den Parcours mit einer Leichtigkeit, sodass wir am Ende unserer Runde eine Menge Applaus und Lob ernteten.
"Ich wusste, dass ihr es schafft. Doch ehrlich gesagt hätte ich dir nicht zugetraut, dass du so eine gute Reiterin bist!", hatte Richard mich damals gelobt. Ich hatte ihm geantwortet, dass ich schließlich bei den besten Trainern von Kanada trainiert hatte. Auch Josh und Luke überhäuften mich mit Lobeshymnen und Danielle drückte mich mit Tränen in den Augen an sich. Es war ein toller Tag gewesen. Seither verbrachte ich die meiste Zeit mit Embassy. Wenn wir nicht trainierten übten wir Dressurlektionen oder schlenderten durch das Gelände. So waren die Wochen an mir vorbei gezogen bis schließlich am Wochenende Richards Geburtstagsfeier war, zu der er Luke, Josh und mich ebenfalls eingeladen hatte.
"Willst du ihn nicht begrüßen?", fragte Josh und holte mich somit aus meinem Gedankenstrudel heraus. Wollte ich das? Ich konnte ihn jetzt noch nicht sehen.
"Nein, ich sehe ihn später ja noch.", murmelte ich und faltete meine Winterjacke ordentlich zusammen, um sie in meinen Koffer zu packen.
"Wie du meinst...", meinte er und ging dann wieder zu den Ställen hinauf. "Vergiss nicht, dass ich später weg bin!", rief ich ihm hinterher. Danielle würde mich abholen. Sie meinte, wird bräuchten noch etwas anzuziehen für die Geburtstagsfeier. Es war ja nicht so, dass Danielles Kleiderschrank überlief, da sie so viele Klamotten besaß. Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hörte ich auch schon Danielles Wagen. Ich schlüpfte schnell in eine leichte Jacke und meine Schuhe und trat dann auf die Veranda. Als ich einstieg bemerkte ich, dass Sookie hinten im Wagen saß. Irgendwie hatte ich die kleine Hoffnung gehabt, dass sie und Leo nicht mehr zusammen waren. Doch diese Hoffnung war nun zerschlagen, sonst würde sie ihn nicht nach Hause begleiten, um den Geburtstag seines Vaters zu feiern.
"Hey Sookie!", begrüßte ich sie mit einem gekünstelten Lächeln.
"Hallo!", sie strahlte mich an und wieder ärgerte ich mich darüber, dass sie so nett war.
Wenig später stellte Danielle den Wagen in einem Parkhaus ab, welches sich direkt unter dem Einkaufscenter befand, in welches sie mit uns gehen wollte. Kaum hatten wir die Einkaufsmeile betreten, war sie kaum noch zu bremsen. Aufgeregt schleppte sie Sookie und mich von Laden zu Laden. Nachdem wir drei Stunden wie die Irren herumgerannt waren, wehrte ich mich, als sie die nächste Boutique in Angriff nahm.
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Mein weiter Weg zurück
RomanceDer tödliche Unfall ihres Turnierpferdes Daylight hat in der dreiundzwanzigjährigen Roxy Fleming tiefe Wunden hinterlassen. Sie allein gibt sich die Schuld für den Tod des Pferdes. Um der Ranch ihres Großvaters in Kanada und den Erinnerungen zu entk...