Als sie mich bemerkte lächelte sie.
"Oh, hei, ich bin Sookie!", sagte sie schnell.
Ich versuchte ebenfalls zu lächeln, doch ich befürchtete dass es eher wie eine Grimasse aussah. "Roxy!", wieso traf mich das hier denn so? Er hatte eine Freundin, na und? Er brachte sie über die Ferien mit nach Hause, na und? Ich musste schnellstens raus hier, ehe ich mich noch richtig blamierte.
"Naja, ich muss dann mal weiter machen. Ähm.. mögt ihr Kuchen?", ich durfte die Höflichkeit nicht vergessen. Er sollte ja nicht merken dass es mir etwas ausmachte, dass er mit seiner Freundin hier war.
"Was?", fragte Leo verwirrt.
"Wir haben unten noch Kuchen, der ist ziemlich... rund.", sagte ich und schlug mir dabei innerlich gegen die Stirn.
"Lädst du uns gerade ein?", fragte Leo verwirrt.
"Ja... ja das war das, was ich eigentlich sagen wollte.", murmelte ich.
"Klar, wir kommen gerne.", meinte Sookie. Ich schenkte ihr noch ein künstliches Lächeln, dann ging ich nach draußen und mistete die Pferdboxen in Rekord-Geschwindigkeit aus. Dümmer geht's immer... mein Lebensmotto.
Bis zum Abend hatte ich mich wieder beruhigt. Ich hatte Danielle auch noch zu uns eingeladen. Josh hatte beschlossen, dass wir zusätzlich zur Torte noch chinesisches Essen bestellen würden. Natürlich waren alle einverstanden. Leo und Sookie saßen nebeneinander auf unserem Sofa. Was mich am meisten störte: Ich wollte sie hassen, doch sie war so nett, dass ich es einfach nicht konnte. Als endlich das Essen geliefert wurde stellte ich es auf dem Tisch ab.
"Also, wollt ihr es zivilisiert haben und vom Geschirr essen oder aus der Schachtel? Ich weiß, es ist blöd, aber irgendwie haben diese Schachteln etwas origami-mäßiges an sich, wodurch das Essen aus ihnen viel besser schmeckt. Das ist wie Feng-Shui für Nudeln.", wieso redete ich denn nur so einen Müll?
"Glaubt mir, das sagt sie nur aus Faulheit, weil sie keine Lust hat abzuwaschen!", lachte Josh und nahm sich eine der Schachteln. "Das stimmt nur zum Teil!", verteidigte ich mich.
"Aus der Schachtel ist doch super!", mischte sich jetzt Sookie ein und nahm sich ebenfalls eine Schachtel. Wieso nur musste sie so nett sein? Kein Wunder hatte sich Leo in sie verliebt und nicht in mich, denn sie war charmant und nett und seit er wieder hier war laberte ich von Truthahnzugführern und Feng-Shui für Nudeln. Aber wieso dachte ich denn eigentlich überhaupt darüber nach, in wen er sich verliebt hatte. Es war mir ja schließlich egal! So was von egal, egaler ging es überhaupt nicht.
"Was ist denn mit dir los, alles in Ordnung?", fragte mich Luke. Ohne es zu merken hatte ich auch noch angefangen laut zu atmen. Alle schauten mich verwirrt an.
"Ähm, ja natürlich, alles in Ordnung. Die, naja die Nudeln sind so scharf.", log ich schnell und grinste dämlich.
"Roxy, du hast Nudeln mit Gemüse. Die sind nicht scharf.", wenn Luke so weitermachen würde, müsste ich ihn wohl k.o. schlagen.
"Doch, Luke, das sind sie!", sagte ich und warf ihm einen wütenden Blick zu. Nachdem Leo, Sookie und Danielle gegangen waren begann ich gerade damit, das Wohnzimmer aufzuräumen als ich Joshs Blick in meinem Rücken bemerkte.
"Was ist los?", fragte ich ihn.
"Die gleiche Frage wollte ich dir stellen. Du warst heute total gereizt."
"Es tut mir leid, ich bin einfach schrecklich müde.", sagte ich und hoffte, dass Josh mir die Lüge abkaufen würde. Anscheinend tat er dies.
"Geh ins Bett, du hast Geburtstag. Luke und ich machen sauber."
DU LIEST GERADE
Mein weiter Weg zurück
RomantizmDer tödliche Unfall ihres Turnierpferdes Daylight hat in der dreiundzwanzigjährigen Roxy Fleming tiefe Wunden hinterlassen. Sie allein gibt sich die Schuld für den Tod des Pferdes. Um der Ranch ihres Großvaters in Kanada und den Erinnerungen zu entk...