6

148 13 16
                                    

Das erste was ich wieder wahrnahm war ein weicher Untergrund und danach schmerzen an meinem Körper. Stöhnend richtete ich mich auf, fiel aber sofort zurück weil es zu sehr schmerzte. Ich öffnete die Augen und erst dann bemerkte ich, dass ich nicht in meiner vertrauten Umgebung war. Dieser Fakt ließ mich aufschrecken und ich setzte mich trotz schmerzen auf.

„Alles gut, du bist bei uns", als ich zu meiner Rechten sah, von wo Michael gerade kam bemerkte ich, dass meine Sicht ziemlich eingeschränkt war, was bedeutet, dass mindestens dieses Auge geschwollen ist.
„Wie geht es dir?", er setzte sich auf den Tisch vor der Couch, auf der ich lag, stellte einen Eimer neben sich ab und nahm einen Lappen raus, mit den er anfing erstmal meine Arme abzutupfen. Dann merkte ich erst, dass ich dort auch Verletzungen hatte die aber schon etwas verkrustet sind, was bedeutet, dass schon mindestens eine Stunde vergangen sein muss.

„Ging schon mal besser. Wo sind die anderen beiden und wie geht es dir?", ich suchte ihn nach Verletzungen ab, doch konnte nur kleine Kratzer auf seinen Armen oder in seinem Gesicht ausmachen. Hach... sein schönes Gesicht.

„Die anderen kümmern sich grad um sich gegenseitig. Mir geht es gut wie du vielleicht siehst", er lächelte mich zaghaft an.

„Ihr hättet mir nicht helfen sollen, dass war dumm. Auch wenn ich euch sehr dankbar bin", ausnahmsweise war ich mal verunsichert, da ich schneller geredet als gedacht habe. Ich sollte mich nur bedanken, keine Vorwürfe machen.

„Du bist unser Freund und wir helfen gerne. Außerdem haben die anderen ziemlich eingesteckt. Ich weiß nicht wie viel du noch mitbekommen hast aber zwei von den Vieren sind abgehauen und zwei haben wir K.O. geschlagen", er lächelte böse und genugtuend bei dieser Erinnerung.

„Wie bin ich überhaupt hergekommen?", mit meiner freien Hand fasste ich mir an den Kopf doch zog sie zischend wieder zurück.
„Und wie viel Zeit ist eigentlich vergangen?"

„Ash, bring mal eine Tablette und Wasser", schrie er durch die offene Tür und wendete sich dann wieder an mich „nachdem du ohnmächtig geworden bist hab ich dich getragen und Ash hat Cal gestützt, da dieser mehr abbekommen hat und seitdem sind jetzt schon", er schaute kurz auf sein Handy „eineinhalb Stunden vergangen"

„Ich muss gleich nach Hause sonst erwartet mich ziemlich Ärger", ich versuchte ihm durch ein Lächeln zu vermitteln, dass es okay wäre doch er sah mich fast schon bemitleidend an.

„Kannst du nicht zu Hause fragen ob du weg bleiben darfst? Ich möchte dich ungern so gehen lassen", er fing an mein Gesicht abzutupfen und immer wenn ich auf zischte oder zurück zuckte entschuldigte er sich.

„Ich kann's versuchen", seufzte ich und verzog mein Gesicht vor Schmerz. Die Schmerzen wurden von Sekunde zu Sekunde schlimmer.

„Ash wird bald!", schrie Michael wieder.

„Ich komm ja schon", Ashton betrat den Raum und er sah auch nicht sehr schlimm aus. Etwas schlimmer als Michael aber nicht sehr schlimm.
„Du siehst ziemlich scheiße aus buddy", war das erste was er zu mir sagte während er mir die Tablette und das Wasser gab.

„Danke für deine Ehrlichkeit", ich verdrehte die Augen und schluckte die Tablette.

„Immer wieder gern. Ach ja, hier ist dein Handy, dass hat schon ein paar mal vibriert", er überreichte es mir und das erste was mir auffiel war der Kratzer, der sich komplett über mein Display streckte, als ich es dann anmachte sprangen mir Nachrichten und Anrufe von meiner Mutter und meinem Vater ins Auge.

„Na super", ich entsperrte mein Handy und rief meine Mutter zurück. Das erste was ich wahrnahm war die wütende Schreie meiner Mutter, sodass ich das Handy etwas weg vom Ohr hielt.

„Luke Robert Hemmings! Wo in Gottesnamen bist du?", sie schrie so laut, dass die Kopfschmerzen die ich gerade mit der Tablette vertrieben habe zurück kamen.

„Ich bin bei Freunden. Ist es ok wenn ich über Nacht wegbleibe?", ich presste diese Worte förmlich raus, da ich einfach zu erschöpft war.

„Ganz sicher bleibst du mir nicht weg! Wer weiß was mit dir passiert am Ende wirst du noch zu so ner schwuchtel oder so!", ich hielt mein Handy fast eine Armlänge weg. Als sie fertig war holte ich es mir wieder ans Ohr.

„Es ist mir egal was du sagst. Ich bleib jetzt hier", als ich mich umsah meinte ich stolz in Michaels Augen zu sehen und warum auch immer machte es mich glücklich.

„Bist du bei diesen Typen mit den Tatoos, Piercings und so? Luke ich schwöre bei Gott wenn du nicht in einer halben Stunde zu Hause bist, dann kannst du was erwarten!", drohte sie und ich sah sie förmlich vor mir stehen, wie sie ihre Hände in die Hüften stemmte und mich streng ansah.

„Ist ja gut-", ich wollte ihr gerade sagen, dass ich kommen würde als mir Michael das Handy aus der Hand nahm.

„Hallo Mrs. Hemmings ich wollte nur sagen, dass Luke heute hier bleibt. Es gab ein paar Probleme aber nichts schlimmes. Sie werden ihn morgen sehen", dann legte er auf. Ungläubig sah ich ihn an.

„Das hast du nicht gemacht", fassungslos sah ich ihn an doch er zuckte nur mit den Schultern.

„Sie macht dich klein, du musst für dich einstehen und ich helf dir dabei", wie selbstverständlich sah er mich an.

„Sie wird mich umbringen. Oh Gott. Es tut mir leid was sie zu euch gesagt hat. Das fällt mir erst jetzt auf. Es tut mir so so leid", ich schlug meine Hände vor den Mund und schaute beschämt auf den Boden.

„Alls gut", lachte Michael und hob mit den Fingern mein Gesicht „es gibt viele Menschen die deswegen ein Vorurteil uns gegenüber haben. Wir sind dran gewöhnt"

„Dann ist ja gut", er hatte immer noch seine Finger an meinem Kinn, weswegen ich ihm in die Augen sah. In dieses wunderschöne graue Meer voller Gefühle. Es sah magisch aus, wie seine Pupille sich etwas weitete. Es fühlte sich an, als wären gerade nur wir zwei hier, obwohl Ashton ja auch noch da war.
Dann kippte ich etwas mach hinten und meine Augen wurden schwerer. Die Erschöpfung der letzten Stunden prasselte auch mich ein.

Michael räusperte sich einmal und riss dann seinen Blick los.
„Du kannst dich hier hinlegen und schlafen. Du musst sehr erschöpft sein", ich nickte und legte mich hin.

„Können wir vielleicht deinen Instagram Namen oder deine Nummer bekommen?", fragte mich Ashton noch.

„Welch passender Moment", genervt seufzte Michael.

Ich nickte auf Ashtons Frage, entsperrte mein Handy und hielt es ihm hin, als ich schon in einen tiefen Schlaf fiel.

Wrapped around your unpredictable finger- Muke/Cashton ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt