6. Kapitel

41 7 0
                                    

Als es draußen dunkel wurde machte ich mich auf meinem Zimmer fertig für die Party. Ich hatte nicht wirklich Kleidung für eine Party mit, deswegen musste ich ein wenig improvisieren.

Aber am Ende hatte ich mein Outfit ziemlich gut hinbekommen.

Als ich noch draußen war hatte ich mit dem Gedanken gespielt einfach in eines der Geschäfte zu gehen und vielleicht ein Kleid zu kaufen, aber das hätte meine Mutter auf die Spitze getrieben. Und ich wollte das uns beiden nicht antuen.

Was sie nicht wusste würde sie auch nicht stören. So einfach war das!

Um Neun verließ ich das Hotel und machte mich auf die Suche nach der Party am Hafen.

Als ich den Kai entlang schlenderte hörte ich bereits laute Musik. Ganz am Ende des Hafens, in einer alten Lagerhalle war die Party. Schon vor dem Gebäude vibrierte der Boden und die Luft schien aufgeladen zu sein. Ein ziemlich grimmig drein schauender Typ winkte mich kommentarlos durch. Vermutlich passte er nur auf, dass keine Polizei antrabte oder zu junge Leute in das Gebäude kamen.

Die Atmosphäre war wirklich außergewöhnlich.

Zwar war die Halle nicht besonders groß, aber sie reichte aus. Vermutlich wohnten hier nicht so viele Jugendliche, als dass sich eine größere Halle gelohnt hätte.

Ich quetschte mich durch die tanzenden Masse auf die Bar zu. Durch die Bässe schwankten die Gläser ein wenig.

Ein hübscher Junge hinter dem Tresen kam zu mir. Er stellte vor mir ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit ab.

Oh, Freigetränke!

Geschickt kippte er eine blaue Flüssigkeit in das Glas und schob es dann mir zu. Was das wohl ist?

Aber ich lächelte ihm nur zu und nahm einen Schluck. Wie hieß es doch so schön? Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul!

Heiß rann mir der Alkohol die Kehle runter.

Und genau in dem Moment gesellte sich ein bekanntes Gesicht zu mir.

Zac!

"Hey, Sammy!" er legte einen Arm um mich und ich verzog das Gesicht als er seine Fahne in mein Gesicht pustete.

Ich versuchte seine Arm weg zuschieben.

"Zac! Hier bist du!" Hinter Zac erschien ein großer Typ. Er hatte kurze hellbraune Haare und auffällig blaue Augen .Ich war total geflasht von ihm, als er vor uns stehen blieb. Das Bild von dem gut aussehenden Rezeptionist/ Surfer verpuffte sofort in meinen Gedanken. Gegen den Typ war er Nichts.

Er sah mich an. "Hey." Ich sah ihn an und lächelte dann gequält.. Zac war höllisch schwer und da er sein Gleichgewichtssinn scheinbar weggesoffen hatte, stützte er sich auf mir ab.

"Hey. Ähm, kannst du mir mal helfen?" fragte ich und zeigte auf Zac.

"Oh, klar." er lachte und setzte Zac auf den Hocker neben mir ab. "Ich bin Jayden." er reichte mir die Hand. Unbeholfen schüttelte ich sie. Händeschütteln macht Einen sofort Jahrzehnte älter.

"Zo.. Samantha." ich biss mir auf die Zunge. Verdammt!

"Freut mich." er grinste und sah dann wieder zu seinem Kumpel. "Woher kennst du Zac?"

"Wir haben uns auf der Fähre getroffen. Und dann sind wir uns irgendwie dauernd über den Weg gelaufen."

"Ach so." er schnellte vor und schnappte ein Glas Wodka vor Zac weg. Er stellte es vor mir ab.

"Oh, danke."

"Okay, ich werd dann mal Zac nach Hause schleifen. Dir noch viel Spaß!" er zwinkerte mir zu und zog Zac durch die Masse zur Tür. Nachdenklich nippte ich an dem Glas. Die Flüssigkeit brannte meinen Hals runter bis es meinen Magen anwärmte.

Um halb zwölf ging ich dann auch. Draußen pfeifte ein scharfer Wind um die Häuserecke und ich beeilte mich wieder ins Hotelzimmer zu kommen. Allerdings hatte ich auch schon ein bisschen Schlagseite, weswegen ich ein paar Anläufe brauchte um den Schlüssel in das Schloss der Zimmertür zu befördern.

Im Zimmer schaffte ich es nur noch meine Schuhe aus zuziehen. Dann fiel ich erschöpft auf das weiche Bett und schlief sofort ein.

GejagtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt