Ergebnisse

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Als ich am nächsten Tag das kleine Büro betrat das Peter und ich uns teilten, saß er mal wieder schon an seinem Tisch und war in seine Arbeit vertieft. Ich war etwas nervös weil ich heute zum ersten Mal meine Ergebnisse präsentieren musste, und war deswegen schon eine halbe Stunde früher zur Redaktion gefahren. „Wie machst du es bloß das du immer als erstes hier bist", fragte ich ein wenig überrascht. Er schaute auf und lächelte gewinnend als er mich sah. „Naja, wie sagt man so schön, der frühe Vogel fängt den Wurm." Ich verdrehte leicht die Augen während ich mich setzte, grinste ihn aber gleich danach an, damit er wusste das ich es nicht ernst meinte. „Heute müssen wir liefern", sagte er. „Nervös?" Ich schaute wieder zu ihm auf und nickte. Wir hatten gestern beim Essen schon ein bisschen darüber gesprochen wie das ganze ablaufen würde, das hatte mir meine Nervosität ein wenig genommen, aber so ganz wollte sich das komische Gefühl in meinem Bauch noch nicht verabschieden. „Ich werde sicher kein einziges Wort rausbekommen", sagte ich und wippte nervös mit meinem Bein. „Ach Quatsch! Du wirst super sein. Schließlich kennst du dich bei dem Thema aus und du warst mit so viel Leidenschaft dabei, da kann gar nichts schief gehen", versicherte er mir. Wieder nickte ich nur.

Wir hatten noch den Vormittag lang Zeit um Fragen auszuarbeiten. Schon am Anfang der Recherche hatten wir erfahren das wir nicht nur Tom Holland sondern auch Jake Gyllenhaal treffen würden. Er spielte den zweiten Superhelden im neuen Spiderman Film. Daher hatten wir uns die beiden quasi geteilt. Peter hatte mir natürlich Tom überlassen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Schließlich wusste ich wesentlich mehr über ihn und ich glaube er wollte es mir damit ein wenig leichter machen.

Als es schließlich soweit war betraten wir das wesentlich größere Büro von Jessica Pearce und sie begrüßte uns freundlich. „Ich bin sehr gespannt was ihr für mich habt", sagte sie und deutete auf zwei Sessel die auf der anderen Seite ihres Schreibtisches standen. Wir setzten uns und reichten ihr jeweils die Kopien unserer ausgearbeiteten Fragen. Sie sah zuerst Peter an und bedeutete ihm anzufangen als sie seine Fragen kurz überflogen hatte. Er erklärte ein paar Dinge zu den Fragen, vor allem warum er grade diese ausgewählt hatte. Natürlich hatte sie auch selbst recherchiert, ergänzte also hier und da noch ein paar Dinge. Ich hatte mir vorher gar keine Gedanken darüber gemacht das sie die Recherchen für so ein wichtiges Interview sicher nicht vollständig zwei Praktikanten überlassen würde, die quasi noch grün hinter den Ohren waren. Umso mehr bewunderte ich sie dafür, dass sie alles unter einen Hut bekam und ich bekam so einen ziemlich guten Eindruck davon, was ein richtiger Journalist alles zu tun hatte. Sowohl vor, als auch nach einem Interview. Nach einer Weile war ich dann an der Reihe....

Als ich anfing meine Ergebnisse vorzutragen stotterte ich ein wenig und verlor schon beim zweiten Satz den Faden. Ich sah zu Peter hinüber, der mich ermutigend ansah und mir mit seinem Blick bedeutete einfach weiter zu machen. „Du musst nicht nervös sein Nia. Ich weiß es ist das erste mal das du dass machst und niemand ist beim ersten Mal gleich perfekt.", sagte Jessica und auch sie lächelte mich ermutigend an. Also holte ich einmal tief Luft, sah dann wieder auf meine Notizen und sprach weiter. Mit jedem Satz den ich sprach, wurde ich etwas selbstbewusster und als ich geendet hatte, atmete ich erleichtert aus. „Das war wirklich klasse.",sagte Jessica. „Ich habe dem fast nichts mehr hinzuzufügen. Man merkt sofort das du dich für das Thema interessierst, so gründlich wie deine Recherchen waren." Mein Magen zog sich leicht zusammen vor Freude und Erleichterung weil Jessica mich so gelobt hatte. Dann kam mir jedoch ein Gedanke. „Was bedeutet, sie haben „fast" nichts hinzuzufügen?", fragte ich vorsichtig. „Du hast sicher mitbekommen das in letzter Zeit einige Bilder aufgetaucht sind, auf denen Tom Holland mit einer jungen Frau zu sehen war, richtig?" Ich nickte nur und wartete darauf das sie fortfuhr. „Ich bin mir sicher unsere Leser wird es brennend interessieren was es damit auf sich hat.", sagte sie mit einem schon fast dämonischen Grinsen. Meine Augen weiteten sich etwas vor Überraschung. Ich kannte Tom nicht aber ich war mir sicher das ihm diese Frage nicht gefallen würde. Wenn er überhaupt eine Antwort geben würde, dann sicher nur eine diplomatisch anlehnende. Aber sollte ich meiner Chefin widersprechen, und das wo ich gerade erst in der Redaktion angefangen hatte? Ich überlegte einen Moment aber dann fasste ich mir ein Herz. „Miss Pearce, ich weiß es steht mir vielleicht nicht zu das zu sagen, aber ich habe diese Frage bewusst nicht mit in meine Liste aufgenommen, weil ich nicht glaube das er darauf antworten wird. Er teilt schon so viel von seinem Privatleben mit der Öffentlichkeit, dass ich es irgendwie nicht richtig finde ihm solche Fragen zu stellen.",sagte ich vorsichtig. Während ich sprach hoben sich Jessicas Augenbrauen und ein, jetzt leicht spöttisches Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Man sah ihr an das sie glaubte es besser zu wissen, und das tat sie vermutlich auch aber ich konnte das einfach nicht für mich behalten. „Weißt du, einer der ersten Lektionen die du lernen musst wenn du Journalistin werden willst, ist das man manchmal auch unangenehme Fragen stellen muss wenn man einen guten Artikel schreiben will.", sagte sie so autoritär das ich mich nicht traute noch einmal zu widersprechen. Also nickte ich nur etwas unterwürfig. „Trotzdem muss ich sagen das ihr eure Sache sehr gut gemacht habt und deswegen dürft ihr mich natürlich zum Interview begleiten.", sagte Jessica und lächelte jetzt wieder etwas freundlicher. Fair war sie, das musste ich ihr lassen. Schließlich hätte sie mich für meinen Widerspruch auch bestrafen können, aber das tat sie nicht. Bevor wir das Büro verließen erfuhren wir noch dass das Interview im zwei Tagen stattfinden sollte. Ich konnte meine Freude kaum unterdrücken als ich mit Peter wieder in unserem kleinen Büro saß. Er machte sich noch eine Weile lustig darüber dass das Grinsen den ganzen Tag nicht mehr von meinem Gesicht verschwand. Aber was sollte ich tun? Ich konnte mein Glück kaum fassen, in zwei Tagen einen meiner absoluten Lieblingsschauspieler zu treffen und fragte mich die ganze Zeit wie das wohl ablaufen würde. Ich konnte es kaum erwarten...

Hey Mr Spider-man Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt