CHAPTER THIRTEEN

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Gerade noch so hatte Lucy verhindern können, dass Arthur Weasley in seinem üblichen Übereifer alles verraten hatte.

Gerade noch so, war das Geheimnis unausgesprochen geblieben, bei dem es Lucy inzwischen nur noch um Ricas Schutz ging. Die Erwachsenen sahen es, doch ihre Tochter war immer noch völlig ahnungslos.

Natürlich hatte sie manchmal gefragt, ob sie auch einen Dad hatte, sowie ihre Kindergartenfreunde, doch wenn Lucy antwortete, dass es bei eben keinen gab, dann war das so in Ordnung gewesen. Schließlich wusste Rica mit ihren zarten drei Jahren noch nicht über das biologische entstehen von Kindern Bescheid und eine Mum hatte ihr immer gereicht.

Wenn Rica erfuhr, dass sie einmal einen Dad gehabt hatte, dann sollte das nur ihre Mum ihr erzählen, und nicht einer, der Rica noch total fremd war, obwohl er streng genommen zur Familie gehörte.

Um die Situation zu überspielen, schob Molly die verstummte Lucy weiter auf die Terrasse, da sie bisher nur in der Tür gestanden hatte und klatschte in die Hände.

"Rica, du isst doch bestimmt gerne Pfannkuchen, hab ich Recht?", lächelte sie der Kleinen warmherzig zu.

Diese rief begeistert: "Jaa, Pfannkuchen! Ich liebe Süßes!"

George grinste ihr über den Tisch zu. "Dann muss ich dir unbedingt meinen Laden zeigen. Da gibt es die coolsten Süßis der Welt!"

Ein vorfreudiges Funkeln trat in Ricas blaue Augen und plötzlich tanzte der Schalk über ihre Züge.

"Dann dürfen wir aber nicht mit meiner Mummy gehen! Die sagt, dass Zucker Bauchweh macht", flüsterte sie.

Gespielt böse blickte Lucy zu ihrer Tochter. "Mäuschen, das habe ich gehört. Und Georgie, wenn das Grundkonzept von 'Weasleys Zauberhafte Zauberscherze' sich nicht grundlegend geändert hat, besucht meine Tochter diesen Laden nicht vor ihrem 11. Lebensjahr!"

Alle am Tisch zuckten zusammen. Lucy biss sich verlegen auf ihre Lippe. Irgendwie war sie auf einen Rutsch natlos in ihr 19 jähriges Ich zurück gerutscht, als wären die letzten vier Jahre nicht geschehen. Nicht nur, dass sie einen ihrer ehemals besten Freunde wieder Georgie nannte, auch der Scherzartikel Laden war wieder bis ins letzte Detail vor ihrem inneren Auge aufgeploppt.

Ups.

"Hört mal. Ich glaube, wir müssen reden. Auch wenn es nicht so... Rica?", änderte Lucy ihre Taktik.

"Mummy nein!" Diese ahnte beinah, dass ihre Mum sie vom Tisch weghaben wollte.

"Wie wärs, wenn du dir ein bisschen den Garten ansiehst?"

"Oh, wir haben vorgesorgt. Erinnerst du dich an Teddy, den Kleinen von Tonks und Remus? Er ist etwa ein Jahr älter als Rica, die beiden werden bestimmt gerne miteinander spielen!", erklärte Ginny. "Komm Zaubermaus, wir suchen ihn. Bestimmt sind er und seine Grandma Andromeda drüben auf dem Quidditchfeld. Er hat zu seinem Geburtstag einen neuen Spielbesen bekommen.", faselte Ginny vor sich hin und schnappte Ricas Hand um sie beim angekündigten Feld samt Gästen abzugeben.

Als sie wieder am Tisch erschien, verdrehte sie die Augen.

"Die Gene müssen echt von Teddys Mum kommen. Tonks hatte in dem Alter bestimmt auch schon so kranke Moves drauf. Kein Wunder, dass er nicht mehr im Haus fliegen darf. Wenn der nicht in Hogwarts in seine Hausmannschaft kommt, dann weiß ich auch nicht. Ich denke aber, er wird sich mit Rica verstehen. Er hat ihr auch schon seinen Besen angeboten", meinte Ginny zu Lucy grinsend.

"Oh Gott, bei den Genen kann sie ja nicht anders, als eine Fliegerin zu werden. Ich hoffe, sie übertreibt es nicht", Lucy rollte mit den Augen.

"A propos", George räusperte sich, "die Gene."

Ertappt blickte Lucy ihn an. "Können wir... können wir das Ganze langsam angehen lassen?"

George fing an zulachen. "Langsam?", presste er zwischen den Zähnen hervor. "Du willst das alles langsam angehen lassen?", mit einem letzten traurigen Schnauben verstummte er wieder.

"Ich denke, du hast nicht das Recht, zu bestimmen wie schnell oder langsam wir das jetzt angehen. Wir hatten ja nicht die Chance uns an irgendwas zu gewöhnen", funkelte er zu Lucy, die unglücklich immer weiter in ihrem Stuhl zusammen sank.

"George! Das heißt aber auch nicht, uns direkt wie Geier auf sie zu stürzen! Damit erreichen wir hier gar nichts!", fuhr seine Mutter ihn an.

Dankbar lächelte Lucy zu Molly, nahm aber selbst das Wort wieder auf.

"Hör mal George. Ich versteh das irgendwo. Ich weiß, dass ihr alle denkt, dass ich Fehler begannen habe, denn das habe ich wirklich. Aber zu gehen war keiner davon. Wenn ihr nicht begreift, dass ich manche Dinge getan habe, weil es sein musste, dann hat das alles keinen Sinn. Ihr werdet keinen meiner Gründe erfahren, um mir alles bis an mein Lebensende vorwerfen zu können. Das werdet ihr nämlich auch so tun."

Ernst und mit einem verschlossenen Gesichtsausdruck sah Lucy jedem einzelnen ins Gesicht. Das hier, das war einmal ihr Leben, ihre Familie gewesen. Bis sie sich das selbst verbaut hatte. Es war damals gut gewesen, dass sie gegangen war. Das Beste, dass sie hatte tun können. Und es wäre besser gewesen, wenn sie nicht zurück gekommen wäre. Sie wollte niemanden in Gefahr bringen. Damals hatte sie genug angerichtet.

TOMORROW   ||Fred Weasley||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt