CHAPTER NINETEEN

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"Hey Lucy! Luce!"

Wie ein schlechtes Déja-vu, schien der Ruf Lucys Erinnerung erscheinen. Doch als Lucy auch in der Realität herumwirbelte, stand ebenfalls ein sommersprossiger Junge vor ihr.

"Fred!", stieß die Blonde aus, biss sich jedoch im nächsten Moment auf die Zunge. Von ihrem Tagtraum geblendet hatte sie George für einen Moment für Fred gehalten, der nun vor ihr stand. Mit tiefen Schatten unter den Augen war er in Schlabberklamotten aus seinem Laden getreten.

Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute George zu ihr hinunter. "Fast. Was tust du hier? Ich habe dich apparieren hören."

"Ich", verbissen suchte Lucy eine Ausrede, weshalb sie hergekommen war. "Ich weiß nicht. Ich habe ein Ziel fürs Apparieren gesucht und bin schlussendlich hier gelandet. Ich habe die Winkelgasse vermisst", nostalgisch ließ Lucy ihren Blick über die Geschäfte schweifen. Vermutlich war es sogar tatsächlich die Wahrheit, vermutete Lucy, während ihr die nur halbgeschlossene Tür zum Treppenhaus auffiel, der in die Wohnung hinaufführte, die sie früher mit Fred und George bewohnt hatte.

Nachdem George ihren Blick entdeckt hatte, kratzte er sich am Kinn und schlug vor: "Wie wärs, wenn du es dir anschaust. Ron.. er hilft mir seit.. du weißt, dem Krieg, Ron und ich haben viele neue Sachen entwickelt. Magst du sie dir ansehen?", lud er Lucy ein und diese folgte ihm zögernd durch die Tür ins Gebäude.

Irgendwie hatte sie das Gefühl, mit George die letzte Grenze zu passieren, die sie noch von ihrem alten Leben trennte. Das hier, das war der Hauptteil von Freds Leben gewesen. All die Scherzartikel hatten ihn so lange begeistert und er hatte so für sie gebrannt, dass der Laden der allerhöchste Traum für ihn gewesen war. Hier hatte er sein Lebenswerk getan und gelebt und vor allem - er hatte es mit ihr geteilt.

Als Lucy zwischen die immer noch überfüllten Regale trat, spürten sie einen nagenden Schmerz in ihrer Brust und ihr wurde bewusst, wie unglaublich vertraut ihr der Laden nach all den Jahren noch war.

Nachdem sie sich mit George die Regale mit den neuesten Scherzartikeln angesehen hatte, wie ein kleines Kügelchen, dass wenn man es mit dem Zauber Aguamenti bedachte, sich in eine riesige Ölpfütze verwandelte, danach aber wieder verwendbar war und der neuesten Ausgabe der Nasch- und Schwänzleckereien, zu denen nun auch Armbrechbrause gehörte, stand Lucy vor dem Tresen, im Herzen des Ladens.

Beinahe zwei Jahre lang hatte sie hinter ihm gestanden und die Geschicke des Ladens geführt, sodass sie nun beinahe wehmütig mit der Hand über das leicht zerschrammte Holz strich. Aufgeklappt von den Abrechnungen des letzten Monats lag noch das Buch auf der Platte, auf das Lucy vor all der Zeit bestanden hatte.

Wenn sie sich schon um das ganze Bürokratie Zeug kümmerte, dann mir Stil, hatte sie angekündigt und mit einem Schwenk ihres Zauberstabs das größte Buch erscheinen lassen, das sie hatte auftreiben können. Auch jetzt schien es immer noch nicht einmal zu einem Viertel gefüllt zu sein, obwohl es schon seit sechs Jahren verwendet wurden, stellte Luca mit einem Grinsen fest.

Sie zog das Buch zu sich heran und blickte wie selbstverständlich über die Strategien, Kosten und Gewinne von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze.

Doch dann runzelte sie die Stirn. "Sag mal, wer führt bei euch bitte die Aufsicht. Das sieht echt nicht gut aus.", meinte sie und blickte für einen Moment zu George.

Der runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern. "Niemand. Es läuft auch so, Ron und ich sind ja allein."

"Ahja", murmelte Lucy, bevor sie das Buch wieder zurück schob.

"Ich muss dann auch wieder los. Rica wacht sicher bald auf und muss in die Kita. Heute ist zwar mein freier Tag, aber ich muss trotzdem genug erledigen."

George dachte kurz über ihre Aussage nach. "Sag mal, wie wärs, wenn ich heute den Tag mit Rica verbringe? Wir gehen in den Zoo, essen ein Eis und spielen dann noch ein bisschen Quidditch im Fuchsbau. Ich werde auch kein Wort über Zauberer verlieren und ihr nichts von Fred oder sonst wem erzählen?", bittend blickte der Rothaarige Lucy an.

Abwägend schaute sie aus dem Fenster. Das wäre vielleicht keine schlechte Idee. Sie hätte etwas Zeit und George könnte seine Nichte kennenlernen.

Entschlossen nickte sie ihm also zu, bevor sie ihm die Schlüssel ihres Apartments in die Hand drückte.

"Einverstanden. Dann werde ich... dann werde ich Fred einen Besuch abstatten."

TOMORROW   ||Fred Weasley||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt