30 Days Challange - Day 20 + 21

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(Kürbistumor)

Gestresst stürmte ich in den kleinen Laden. Mein Blick schweifte über den Boden, doch meinen Schlüssel konnte ich nirgends entdecken. Ich eilte zurück zu dem Eckplatz an dessen Tisch ich vor einer halben Stunde noch gesessen hatte. Auch dort suchte ich verzweifelt unter der Bank und unter dem Tisch, doch nichts.

Er war auch nicht unter den Nebentischen oder zwischen die Polster der Bank gerutscht. Ich suchte ein Zweites und ein drittes mal den Boden ab, doch blieb erfolglos. Als ich mich gerade wieder aufrichten wollte, stieß ich gegen die Beine von jemanden. Erschrocken wich ich zurück und stand schnell auf. Der junge Kellner, den ich zuvor schon gesehen hatte, grinste mich an: "Kann ich ihnen irgendwie helfen?", wollte er wissen und schob sich ein Sträne, die aus dem losen Zopf gerutscht war hinter das Ohr.

Ich schüttelte den Kopf und erklärte gereitzt: "Wenn sie nicht meinen Schlüssel haben könnten sie einfach weiter ihre Arbeit tun." Der Mann zuckte die Schultern und verschwand wieder.

Auch in den nächsten Minuten blieb meine Suche erfolglos und schleißlich ließ ich mich erschöpft auf die Sitzbank fallen. Wie auf die Sekunde genau kam wieder der Kellner an, dieses Mal hatte er eine heiße Tasse Kaffee dabei und stellte sie schwungvoll vor mir auf den Tisch. "Vielleicht machen sie kurz eine Pause, so gestresst wie sie sind, werden sie ihren Schlüssel nie finden."

"Ich habe kein Zeit für eine Pause, ich habe noch Berge an Arbeit auf meinem Schreibtisch zu hause.", stöhnte ich und schob mich an ihm vorbei um am Tresen nach dem Schlüssel zu suchen. Ich blieb weiter hin völlig erfolglos und so kam es, dass ich begann den jungen Mann mit dem Zopf zu beobachten, wie er von Tisch zu Tisch lief und zwischendurch immer wieder in der Kücke verschwand. Er war wirklich hübsch und ich mochte es, wie er sich immer wieder die Haare aus dem Geischt strich.

Ich merkte nicht wie er von hinten kam und mir meine Kaffeetasse auf den Tresen stellte. "Ich hab ihnen die nicht umsonst gebracht. Geht auch auf Haus.", lächelte er und ich zuckt erschrocken zusammen, da ich nicht mit ihm gerechnet hatte. "Danke, aber der Kaffe bring meinen Schlüssel auch nicht zurück.",murrte ich, schlürfte jedoch an dem angenehm duftenden Getränk.

"Ach mein Güte. Ich hab echt ne Menge versucht um sie auf zu muntern. Aber von mir aus können sie nach Ladenschluss noch einmal suchen, dann stehen die Stühle oben und vielleicht finden wir was.", bot er an.

Ich wollte eigentlich ablehhnen, ich hatte kein Zeit um noch zwei Stunden zu warten, doch was blieb mir schon anderes übrig? Also saß ich weiter an der Theke, trank meinen Kaffee und rief schließlich meinen Kollegen an um ihm zu erklären, dass ich zu morgen nicht fertig mit der Arbeit werden würde.

Nach einer Weile setzte sich der Kellner zu mir und stellte sich vor: "Ich bin Manu."

"Patrik.", murmelte ich und zwang mich zu einem Lächeln. "Bist du dir sicher, den Schlüssel hier verloren zu haben?", wollte er nun wissen und ich nickte. "Ich hatte ihn in der Jackentasche, als ich gegangen bin war er schon nicht mehr da, aber ich dachte einfach ich hätte ihn in die Innentasche gesteckt."

"Ich bin zuversichtlich, früher oder später taucht alles wieder auf.", erklärte Manu und fragte dann: "Es ist gleich achtzehn Uhr, ich esse immer noch was bevor ich anfange auf zu räumen, willst du auch was?" Er deutete auf den gläserne Teil der Theke, in dessen Auslage noch drei einsame Sandwiches lagen. Ich nickte dankbar, jetzt war es auch egal ob ich pünktlich nach hause kommen würde oder nicht.

Schnell hatte Manu zwei der belegte Brote auf eine Teller verfrachtet und schob diesen zusammen mit zwei Wassergläsern zu mir herüber. Er ließ sich auf einen der Hocker fallen und öffnete seinen Zopf. Seine Haare waren so lang, dass sie ihm bis über die Schultern reichten und es stand ihm wirklich gut. Verstohlen beobachtet ich wie er sie ausschüttelte und dann zu einem neuen Zopf zusammen fasste. Er grinste mich an und erklärte: "Ich mag die ja eigentlich echt gerne, aber auf Arbeit nerven sie unfassbar."

Ich lächelte und bemerkte schüchtern: "Die Frisur steht dir aber echt gut." Er lachte: "Danke, aber meinst du den Zopf oder offen." "Beides.", entgegnete ich leise und wurde rot.

Es dauerte nicht lange bis wir beide aufgegessen hatte und Manu, nachdem er abgeräumt hatte, sich daran machte die Stühle hoch zu stellen und den Boden zu wischen. Zuerst beobachtet ich ihn, fühlte mich aber schnell schlecht, weil ich ihm nicht half. So kam es, dass wir etwas später gemeinsam die Tisch abwischten und das letzte Geschirr zurück in die Schränke räumten.

Schließlich suchte ich schon wieder den ganzen Boden nach dem Schlüsselbund ab, doch vergeblich. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. "Absolut nichts. Was mache ich den jetzt? Wenn ich den Schlüssel nicht wieder finde, muss ich neue Schlösser für das gesamte Wohnhaus bezahlen."

Auch Manu schien ratlos: "Tut mir echt leid, ich dachte wir finden den noch. Aber du könntest mir deine Nummer geben, wenn er in den nächsten Tagen auftauche sollte, kann ich dir bescheid sagen."

Ich kritzelte auf einen der Notizzettel auf der Theke meine Handynummer und bemerkte nebenbei: "Das ist ja schön und gut, aber ich komme nicht rein. Der Zweitschlüssel ist bei meiner Schwester in Berlin."

"Das hast du dir ja klasse überlegt.", lachte Manu. "Aber wenn du willst kannst du die Nacht bei mir schlafen und morgen dann zu deiner Schwester fahren."

Ich überlegte eine Weile, stimmte dann jedoch zu. Immerhin war er wirklich nett gewesen und etwas anderes blieb mir sowieso nicht übrig.

trollollollokkkk

OneshotzeugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt