(Kürbistumor und Teil zwei zu Schwimmunterricht)
Die letzten Wochen waren anders gewesen, als alle davor. Seit der Schwimmstunde, in der wir vom 10-Meter-Turm springen mussten und ich Manuel geholfen hatte, schienen seine grünen Augen mich bis in den Schlaf zu verfolgen.
Im Unterricht ließ er den Blick durchs Klassenzimmer schweifen und wenn ich diesen Blick zufällig auffing, grinste er mich verschwörerisch an, was ziemlich oft passierte, da ich es nicht lassen konnt ihn dabei zu beobachten wie er sich beim Schreiben, die aus dem Zopf gerutschten Haare hinters Ohr strich.
Am Ende des Schultages, brauchte ich meistens länger um meine Sachen im Spind zu verstauen, weil ich ziemlich caotisch und der Platz im Spind begrenzt war. Neuerdings, kam Manuel immer einige Minuten später um seine Sachen weg zu packen und gemeinsam liefen wir stumm als Letzte nebeneinander in den dritten Stock, wo unsere Zimmer lagen. Dann bog er nach Rechts ab und ich nach Links.
Ich hatte mir angewöhnt früher auf zu stehen, so dass ich ihn morgens abpasste wenn er vor seinem Spind stand um ihm mit einem stummen Grinsen auf unsere ganz eigene Art und Weise einen guten Morgen zu wünschen.
Jedes Mal wenn wir uns sahen, musste ich lächeln. Seit diesem einen Freitagmorgen hatten wir kein Wort gewechselt und trotzdem verstanden wir uns.Heute, als ich wie gewohnt meine Schulsachen verräumte, war Manuel nicht da. Es wunderte mich, den Rest des Tages war er wie gewohnt beim Unterricht gewesen, also war er nicht krank. Sofort schoss mir die Frage durch den Kopf ob ich etwas falsch gemacht hätte.
Gerade als ich grübelnd die Metalltür schloss, fiel mir ein Zettel auf. Er lag dierekt vor meinen Füßen und musste aus dem Spind gefallen sein.
Ich hob ihn auf, die Handschrift war nüchtern und ordentlich, jedoch etwas schräg. Die mit Bleistift geschriebenen Zeilen waren an mich adressiert.Hey Patrick,
ich hatte nicht erwartet, dass du das mit dem früheren Aufstehen durch ziehst, du wirkst als würdest du viel zu gerne schlafen.
M.Ich grinste, "M" stand für Manuel, da war ich mir sicher. Denn außer meinem Zimmergenossen Lio, wusste niemand, dass ich seit drei Wochen zwanzig Minuten früher aufstand. Als der mich darauf angesprochen hatte, hatte er schon leise lachend abgewinkt, als ich mit roten Wangen versucht hatte eine gute Erklärung zu finden.
Schnell fischte ich einen Kulli aus den Tiefen meines Schrankes und kritzelte ebenfalls eine Nachricht auf die Rückseite des Zettels:Hi Manuel,
entweder heißt, dass du kennst mich zu gut oder nicht gut genug.
P.Mehr fiel mir nicht ein, also beließ ich es dabei und schob den Papierfetzen unter seiner Spindtür durch.
Schon am nächsten Morgen, fand ich die Antwort.Vielleicht sollte ich dich dann besser kennen lernen?
Was ist dein Lieblingstier?Die ganze Woche über schrieben wir miteinander, unterhielten uns in kurzen Nachrichten über Hausschweine, Kängurus und Eis.
Ich hätte ihm längst meine Nummer dazu geschrieben, wenn die Schulordnung des Internats nicht jegliche technischen Geräte untersagt hätte.
Einen Zettel Morgens, einen spät Nachmittags. Ich freute mich jedes Mal, in meinen Spind zu gucken und ein wenig mehr von Manuel, dem Jungen mit den grünen Augen, zu erfahren.Genau eine Woche und einen Tag später, standen wir um 7:30 Uhr zum Sportunterricht versammelt auf dem Schulgelände, ein gutes Stück vom Hauptgebäude entfernt, am Rand eines kleinen Waldes. Unsere Sportlehrerin hatte uns hier her beordert, sie war der Meinung Ende Februar wäre es, jetzt wo die dünne Schneeschicht der letzten Tage geschmolzen war, nicht mehr zu kalt zum laufen.
Zur Schule gehörte auch eine neun Kilometer lange Laufbahn, die sich durch das Wäldchen schlängelte, mal bergauf, dann wieder bergab.
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Oneshotzeug
Short StoryJa Oneshotzeug halt, was erwartest du denn? Hast du den Titel nicht gelesen? Es gibt das worauf ich Lust habe, vielleicht mal Kürbistumor oder Zomdado oder sonst welche Shippings oder mal random Zeug. Vie Spaß... ^^