Albtraumnacht

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(Kürbistumor)

Ich tapste Barfuss durch einen langen Gang. Es war dunkel, so dunkel, dass ich das Gefühl hatte die Schwärze würde mich langsam verschlingen.
Mit jedem Schritt wuchs meine Angst, obwohl ich nicht einmal sagen konnte warum.
Wie ein fürchterliches Grauen griffen die dürren Finger der Kälte nach mir und jagten mir einen Schauer über den Rücken.
Leises Flüstern schien in dem Tunnel wieder zu hallen. Die Wände schienen immer Näher zu kommen und nahmen mir die Luft zum Atmen.

Ich wollte nicht weiter gehen, doch mein Körper zwang mich einen Fuß vor den anderen zu setzten. Je weiter ich ging um so mehr hatte ich das Gefühl alle Luft würde aus meinen Lungen gedrückt. Ich wollte Schreien, doch da war keine Luft die den Schrei trug.
Panik erfasste mich, ich wollte rennen und mich gleichzeitig zusammen kauern, doch ich hatte die Kontrolle über meinen Körper verloren.
Eine Hand packte meine Schulter und ich zuckte heftig zusammen.

Der Gang war verschwunden, lediglich die kühle Nachtluft strömte durch das halb geöffnete Fenster herein und strich über meine nackten Arme. "Manu, ist alles in Ordnung?", wollte mein Freund sanft wissen.

Ich strich mir mit der Hand durch das Gesicht und bemerkte, dass meine Wangen tränennass waren. "Albtraum.", murmelte ich. Er nickte und zog mich in seine Arme. Ich kuschelte mich eng an ihn und vergrub den Kopf an dem dünnen T-shirt in dem er schlief.

"Wenn ich die Augen zu mache, ist es wieder da.", murmelte ich leise. Auch wenn ich die Augen noch nicht geschlossen hatte, wusste ich, dass das Gefühl von Angst und Panik zurück kehren würde. Genauso war es jede Nacht in einem fremden Bett.

"Wir sind im Urlaub Manu, wir brauchen weder schlafen noch früh aufstehen.", erklärte er sachlich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Eine ganze Weile lagen wir so da und ich lauschte seinem gleichmäßigen Herzschlag.
"Gehst du mit mir zu Strand?", wollte ich wissen und er brummte zustimmend.

Schnell hatten wir uns umgezogen und als Palle sich seine warme Jacke über zog warf ich einen flüchtigen Blick auf mein Handy, es war gerade mal halb drei.

Leise verließen wir das Hotel am Rand des Badeortes. Ein schmaler Weg durch die Dünen führte zum abgelegeneren Teil des Strandes. Ich hatte meine Finger mit denen Patricks verschränkt und schon von weitem hörte man das Meer.

Das Mondlicht glitzerte auf den kleinen Wellen, die kurz vor dem Sand brachen und in weißem Schaum an den Strand spühlten. Der Himmel war sternenklar und so weit abseits der großen Städte spannte sich das wunderschöne Band der Milchstraße über den Nachthimmel.

"Es ist wunderschön hier.", flüsterte Patrick und legte seine Arme um mich. Ich lächelte glücklich und verlor mich in seinen warmen Augen. "Und für den Moment, gehört das nur uns Beiden.", murmelte ich.

Er lachte leise: "Ich liebe dich."
Ich beugte mich ein kleines Stück nach unten und flüsterte: "Und ich dich.", gegen seine Lippen, bevor ich ihn liebevoll küsste.

Ist weder perfekt noch besonders lang, aber ich hatte das Bedürfnis irgendwas süßes zu schreiben, wer kluhk ist weiß warum xD

OneshotzeugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt