Kapitel 3

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Aleena

Als wir fast am Ende des Flures ankommen, bleibt er bei der Zimmer Nummer 4 stehen. Aufgeregt stehe ich hinter ihm, während er die Tür öffnet, hereingeht und mir die Tür aufhält.

»Danke.«, sage ich und trete ein.

Ein Schreibtisch mit Stuhl und Regale, sowie ein Fenster mit einem unheimlich tollen Ausblick auf die New Yorker Skyline sind Teil seines Büros. Zudem ist das Büro nicht gerade klein.

»Gefällt es dir?«, er schaut mich von der Seite an und beobachtet meinen staunenden Blick. Von so einem Büro könnte ich nur Jahre lang träumen. Falls ich überhaupt mal so ein Büro haben werde.

»Ja, es ist wirklich schön.«, Ich gehe zum Fenster und schaue mir die Stadt von dort aus an.

Wer hätte gedacht, dass New York von hier noch viel schöner ist. Was würde ich bloß tun, um so einen Ausblick jeden Tag nach dem Aufstehen und vor dem ins Bett gehen zu haben.

Ich stütze mich an der Wand, die um das Fenster ist ab.

Dieses Fenster ist so groß, dass es fast bis zum Boden und bis zur Wand reicht. Es fehlt wirklich nur wenig bis dorthin. Die Wände um das Fenster sind zwar auch Weiß, aber sie haben so einen beigen Ton noch dabei.

Der Schreibtisch steht direkt vor dem Fenster und ist ebenfalls weiß und glänzt ziemlich, das Regal ist schwarz, hat viele Ordner und steht an der Wand, an der Ecke steht noch eine durchsichtige Tafel mit Notizen, Plakaten und anderen Sachen, sowie ein schwarzer Sitzsack. Das Büro hat zudem einen Laminat-Boden und einen schwarzen kleineren Teppich in der Mitte liegen.

»Als ich das erste Mal hier reinkam, dann konnte ich auch nicht mehr aus dem Staunen kommen. Von dem großen Fenster aus, kannst du ziemlich viel sehen und es beruhigt oder lenkt einen gut ab, wenn man mal Stress hat.«, er kommt näher und stellt sich neben mich an das Fenster, während er ebenfalls herausguckt.

Da er nicht besonders weit entfernt von mir steht, rieche ich von hieraus schon sein unglaublich gut duftendes Männerparfüm. Im selben Moment merke ich auch, wie ich beginne nervöser zu werden und mein Herz wieder etwas schneller schlägt.

Es ist schon Ewigkeiten her, dass ich mich so wieder in der Gegenwart eines netten gut-aussehenden Mannes gefühlt habe. Die letzten Jahre habe ich mich nur auf meinen Ex Freund Easton konzentriert und ich war auch besonders glücklich mit ihm.

Er hat mir all das gegeben, was ich immer wollte, oder mir immer vorgestellt habe, aber seit er gegangen ist, hat sich einiges verändert. Ich bin älter und reifer geworden und ich weiß selbst noch gar nicht, was ich jetzt will.

Denn jetzt sind es andere Dinge als vorher, die mir zeigen, dass ich einen Mann interessant oder gut genug finde. Zudem sind es jetzt auch keine Jungs mehr, sondern schon erwachsene Männer.

»Das stimmt! Wie lange hast du das Büro schon? Und wie ist es dazu gekommen, dass du ausgerechnet dieses Büro bekommen hast?«, ich drehe mich zu ihm und schaue ihn neugierig an.

Während ich ihn dabei mustere, frage ich mich gleichzeitig, wie alt er wohl ist. Er sieht nicht besonders alt aus, weshalb er auf keinen Fall um die 40 ist. Er ist ziemlich trainiert und hat natürlich auch eine ziemlich sichtbare Jawline. Was ihn nur noch attraktiver wirken lässt.

Wenn ich alles zusammen zählen würde, würde ich also sagen, dass er so zwischen Ende 20 und Mitte 30 ist. Älter würde ich auf keinen Fall sagen, denn er hat ein viel zu junges Gesicht dafür.

»Ich hab es ungefähr seit 3 Jahren. Ich habe meine Ausbildung genauso wie du mit 22 Jahren hier angefangen. Ich habe sie 3 Jahre lang gemacht und wurde dabei von Mrs. Flaming eingearbeitet und gut vorbereitet. Als ich meine Ausbildung mit 25 fertig hatte, wurde ich glücklicherweise übernommen. Ich hatte da noch kein eigenes Büro und hab es mir mit Mrs. Flaming geteilt. Da ich ja am Anfang noch viel auf Hilfe angewiesen war, hat sie dafür gesorgt, dass ich in ihrer Nähe bin, falls irgendwas sein sollte. Nach 2 Jahren habe ich dann endlich mit 27 von Mrs. Flaming mein eigenes Büro bekommen. Dabei habe ich aber nie damit gerechnet, dass sie mir so ein tolles Büro geben würde. Naja, ab dem Zeitpunkt wurde meine Anwesenheit auch viel mehr beansprucht und nach 3 Jahren bin ich so ausgebildet, dass ich so gut wie alles selbst klären und machen darf. Ich habe mich zu einem der Leitenden hier aufgearbeitet und ich bin wirklich froh, dass alles so schwer es auch war, so geklappt hat.«, erzählt er mir dann, während er sich auf die Fensterbank des Fensters setzt und ich das nach ein paar Minuten auch tue.

Irgendwie hat es mich sofort angesteckt und ich wollte auch nicht die einzige sein, die während der Unterhaltung steht. Dadurch dass er so offen mir gegenüber ist und mir alles erzählt, fühlt es sich tatsächlich so an, als würde ich mit einer bekannten Person reden, dabei kenne ich ihn erst seit heute und weiß wirklich kaum was über ihn.

Während ich ihm weiter zuhöre, fange ich an, mir die Zahlen zu merken, die er genannt hat und versuche somit sein Alter zu errechnen. Es dauert auch nicht lange, bis ich es ausgerechnet habe und dann erst einmal schlucken muss.

»Wow! Unglaublich! Also bist du jetzt 30 Jahre alt... wow, da habe ich ja wirklich noch viel vor mir, bis ich auch nur ansatzweise so weit komme.«, Ich lächele leicht angespannt, aber versuche es mir nicht anmerken zu lassen.

Oh man, er ist 8 Jahre älter als ich! Das macht das Ganze irgendwie noch peinlicher.

»Ja, richtig. Ach mach dir da keine Sorgen! Das geht schneller, als du denkst. Ich helfe dir schon so, dass du Vorteile hast und so ausgebildet bist, dass Mrs. Flaming dich nur übernehmen will! Irgendwas an dir strahlt großes Potential aus, obwohl du noch nicht viel bewiesen hast und unsicher wirkst. Ich finde, das sollte man unterstützen. Also werde ich dir jetzt zeigen, was ich normalerweise so mache und du kannst mir dabei helfen und vielleicht sogar schon heute etwas dabei lernen.«, er lächelt und schaut mir mit seinen rehbraunen schönen Augen in die Augen.

Ich versuche nicht komisch zu wirken, aber dieser Moment sorgt einfach dafür, dass mein Herz wie verrückt klopft und ich zitterig werde. Ich bin so aufgeregt, dass ich gar nicht weiß, was ich tun soll.

Noch nie hatte ein Blick in die Augen eines so netten Mannes so eine Wirkung auf mich. Es ist total ungewohnt und ich versuche deshalb dieses Verhalten zu unterdrücken und zu ignorieren.

Ich zwinge mich ihm auch in die Augen zu schauen und lächele ihn ebenfalls an.

Nach ein paar Sekunden wendet er seinen Blick von mir ab und steht auf. Als er mich dabei auch auffordernd ansieht, stehe ich ebenfalls erleichtert auf und folge ihm zu der durchsichtigen Tafel.

Hoffentlich, überlebe ich diesen Tag heute mit ihm, ohne mich vollkommen zu blamieren, weil ich nicht mehr weiß, wie man mit einem attraktiven temperamentvollen Kerl, der nicht Easton ist, umgeht!

Fool In LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt