Kapitel 9

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Aleena

Finn bleibt nach ein paar Metern bei einem Raum stehen, dessen Tür zu ist und zögert einen Moment. Sein Blick wandert kurz zu mir und dann wieder zur Tür. Er klopft zuerst vorsichtig an der Tür und öffnet sie dann.

Je mehr die Tür aufgeht, desto mehr offenbart sich mir der Raum, der ein größerer Raum ist mit einem langen breiten Tisch, ein paar Stühle, einen Computer, ein Board mit Notizen und Regale mit Unmengen an Büchern. Der ganze Raum ist fast komplett in weiß und einem helleren beige Ton eingerichtet.

Ich schaue mich neugierig um und nehme alles andere fast gar nicht wahr, bis ich Finns Stimme auf einmal neben mir höre und leicht zusammen zucke.

»Hey Dale, ich hab hier jemanden für euch. Das ist Aleena die neue Auszubildende hier. Ich mache gleich Schluss und liefere sie deswegen bei euch auch eben ab. Behandele sie respektvoll, wenn's geht!«, er schaut zu einem etwas kleineren gut gebauten Kerl mit blonden Haaren und himmelblauen Augen, und grinst.

Ich schätze mal, das ist wohl Mr. Davis, der heute für uns zuständig ist.

Mr. Davis mustert mich für einen Moment genau und schaut leicht skeptisch zu Finn, doch dabei ist er nicht der Einzige, denn neben ihm steht ein Mädchen, das nicht viel älter aussieht, als ich und schaut mich ebenfalls genau und leicht skeptisch an.

Ihre Haare sind teilweise lockig und dunkelbraun, genau wie ihre Augen, und ihre Lippen sind fülliger. Sie trägt ein dunkelblaues seidenes Kleid mit weißem leichten Muster und schwarze Stiefel. Sie sieht in diesem Moment auch aus, als wäre sie nicht besonders freundlich.

Neben ihr sehe ich auch den neugierigen und begeisterten Blick von Connor und natürlich auch das Lächeln, das kurze Zeit später in seinem Gesicht auftaucht. Wenigstens scheint er froh darüber zu sein, mich zu sehen.

Mit ihm kann ich auf jeden schon mal klarkommen, und hoffentlich auch mit dem Mädchen, und natürlich auch Mr. Davis.

»Ich verstehe — komm rein Süße und geselle dich zu den Zweien hier. Die können vermutlich noch einen Kopf, der mitdenkt, gebrauchen.«, Mr. Davis wirft Finn einen komischen Blick zu und wendet sich dann wieder musternd zu mir.

Ich nicke daraufhin nur etwas schüchtern und mein Blick wandert zu Finn, der Mr. Davis mit einem mahnenden Blick ansieht. Seine Augen haben sich etwas zu Schlitzen geformt und sein Mund hat sich leicht zusammen gezogen. Ich würde fast sogar sagen, dass ihn das ein wenig sauer macht.

Naja, ich muss zugeben, dass ich das auch nicht gerade toll finde, dass dieser Kerl mich Süße genannt hat, obwohl ich eigentlich einen Namen habe, den er auch kennt, aber ich habe es einfach ignoriert, denn er ist schließlich einer von denen, die mich einarbeiten und er kann viel beeinflussen, was meinen Weg hier bei Jones'Advert's betrifft.

Ich will einfach keine Probleme!

»Ich muss dann los. Wir sehen uns vielleicht morgen wieder. Viel Glück!«, Finn dreht sich zu mir und lächelt mich an, während er spricht, muss ich ihm wieder genau in seine rehbraunen Augen schauen und kann dadurch meinen Blick nicht vollständig bei ihm lassen.

Doch während ich versuche, ihn normal anzusehen, spüre ich plötzlich, seine Hand an meinem Rücken, die meinen Rücken nun auch zärtlich streichelt. Mir stockt kurz der Atem und ich versteife leicht. Ich habe nämlich wirklich nicht erwartet, dass er mich so berühren würde. Auch wenn es eigentlich nichts besonderes ist, wirkt es aufgrund meiner Trennung und Einsamkeit doch schon ziemlich besonders.

Ich vermisse diese Zärtlichkeiten! Ich vermisse Easton!

»Danke. Bis morgen, vielleicht.«, schaffe ich dann doch endlich zu sagen und lächele, als er seine Hand von meinem Rücken entfernt.

Daraufhin verschwindet er und ich gehe in den Raum herein. Als ich drinnen bin, schließe ich die Tür hinter mir und stelle mich an den Tisch gegenüber von Connor und dem Mädchen und lächele leicht.

»Erklärt ihr mal, was ihr machen müsst und lasst sie euch helfen. Ich bin gleich wieder da — ich muss was erledigen.«, Mr. Davis mustert mich noch einmal kurz und schaut dann zu den Beiden. Dann verschwindet er schnell durch die Tür und lässt uns sozusagen alleine.

Wir drei schauen uns gegenseitig stumm an und es herrscht so eine Stille, die ich immer schon gehasst habe. Ich würde so gerne irgendwas sagen, doch ich weiß nicht, wie ich mit dem Mädchen reden soll, ohne dass sie mich hasst. Ich kann auch nicht alleine mit Connor, den ich ja schon kennengelernt habe, reden. Außerdem sollten sie mir auch erklären, was sie so machen, aber anscheinend wissen sie auch nicht so recht, wie sie es machen sollen.

»Ich bin übrigens Miranda.«, das Mädchen mustert mich noch einmal skeptisch, aber stellt sich dann vor und schaut mich dabei nun nicht mehr so skeptisch an, was mich fast schon erleichtert sein lässt.

»Freut mich sehr.«, Ich lächele ein wenig unsicher, aber versuche trotzdem freundlich zu sein, um ihr zu zeigen, dass ich in Frieden komme und sie sich also keine Sorgen machen braucht.

»Mich kennst du ja schon! Wir sind uns ja vorhin unten schon begegnet. Ist ja wirklich schön, dass Finn dich doch noch zu uns gelassen hat! Ich glaube, er scheint dich schon wirklich zu mögen, genau wie übrigens auch ich. Du bist wirklich sehr nett und wunderschön!«, redet Connor dann plötzlich dazwischen und sein breites Grinsen ist ganz und gar nicht zu übersehen.

Er wollte wahrscheinlich verhindern, dass wir weiter schweigen, aber er flirtet auch gleichzeitig wieder mit mir, was ich nicht schlimm finde, aber ich hoffe nur allzu sehr, dass das nicht zu irgendeinem Problem wird.

Mein Blick fällt im selben Moment auch auf Miranda und ich sehe, dass sie mich wieder skeptisch und fast schon nicht besonders begeistert anschaut. Entweder hasst sie mich, egal was ich tue oder ich habe irgendwie irgendwas gemacht, dass sie vielleicht verärgert haben könnte.

»Danke. Ich glaube aber, dass Finn einfach nur freundlich ist, weil ich neu bin und noch kaum einen kenne.«, Ich lächele leicht und gehe natürlich nicht weiter auf Connors Flirt Versuch ein. Warum sollte ich auch? Es ist besser so, wenn ich ihm direkt zeige, dass ich nicht eine von denen bin, die nur auf das Eine aus sind und leicht zu haben sind.

»Wenn du meinst.«, sagt Connor dann mit einem seltsamen deutenden Grinsen und schaut mich dabei nicht mehr richtig an.

Ich bin natürlich schlau genug, um zu wissen, was er damit meint und bin auch wieder überrascht darüber. Er meint, dass Finn in seinen Augen mehr will, was dann auf sexueller Basis wäre, und ich somit Teil von seinen Sex Fantasien wäre, was einfach fast nur widerlich ist, wenn man mich fragt.

»Ja, weißt du was, ich erkläre dir jetzt mal am besten, was wir machen sollen und was wir bis jetzt haben, und wir fangen dann einfach mal an.«, ehe ich Connor etwas kontern kann, unterbricht uns glücklicherweise Miranda mit einem erstaunlichen leichten Lächeln, womit ich absolut nicht gerechnet habe.

»Bin ich mit einverstanden!«, Ich lächele und schaue Miranda abwartend und neugierig an, während sie dann anfängt mir alles ganz genau zu erklären.

Als sie mir alles ganz genau erklärt hat, fangen wir an. Connor sitzt am Computer und sucht ein paar Sachen im Internet heraus, Miranda macht Notizen am Board und legt auf dem Tisch ein paar Sachen zurecht, und ich suche sämtliche Bücher heraus, suche in den Büchern nach Ideen und sage, genau wie auch Connor, was ich so für Ideen habe.

Fool In LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt