/★★\
Ich weiß, dass ich dir das alles hier eigentlich ins Gesicht sagen sollte, aber du kennst mich und verzeihst es mir hoffentlich, dass ich dir stadessen schreibe, was ich fühle.
Ich vermisse dich so sehr!
Kaum zu glauben, dass man sich in so kurzer Zeit so sehr an jemanden gewöhnen kann, dass man ohne ihn keinen Schlaf mehr findet, aber bei dir ist das so.
Du bist besonders und hast mich schon bei unserer ersten Begegnung so verzaubert, dass mir der Atem wegblieb. Ich habe so lange gegen jegliche Gefühle gekämpft, aber du hast meine Mauern eingerissen. Ohne, dass du es wolltest und das hat mir Angst gemacht.
Ich habe doch überhaupt keine Erfahrung und mein Kopf hat zudem immer geschrien, wie falsch das alles mit dir, mit uns ist. Aber du hast es geschafft, diese Stimme in mir verstummen zu lassen. Du hast etwas in mir ausgelöst und mir gezeigt, dass Gefühle, sogar Liebe, nichts Schlechtes sind.
Du bist mir so wichtig, dass jeder Augenblick ohne dich mich ein wenig mehr sterben lässt. Der Gedanke, dass du bei diesem Sebastian -oder Sebastard, wie ich ihn nenne- bist, ist sogar noch unerträglicher.
Ich mache mir Vorwürfe, dass ich dich nicht vor ihm beschützen konnte. Ich war schwach, aber du ... Du bist so mutig und stark. Du stehst für das ein, was du liebst, auch für mich. Nach allem, was du durchgemacht hast, kannst du noch immer lachen und ich schwöre, es ist das schönste Geräusch der Welt. So unbeschwert und leicht, wunderschön, einfach Du.
Obwohl ich für dich da sein will, bist du es doch immer, der mich auffängt und mir Mut macht. Womit ich dich verdient habe, ist mir bis heute schleierhaft, aber du bist wundervoll und wahrhaftig ein Engel -lass dir von niemanden etwas anderes einreden. Du strahlst mit der Sonne um die Wette und auch in deinen traurigen Momenten bist du wunderschön. Du denkst so selten an dich selbst, weshalb ich das für dich tun werde. Ich werde dich da rausholen und dann, dann machen wir diese Weltreise, die du dir so wünschst. Ich will dich nicht mehr missen müssen und ich werde einen Teufel tun, um dich im Stich zu lassen.
Wir stehen das zusammen durch. Glaub an dich, Magnus, also glaube auch an mich.In Liebe,
dein Alexander.Nachdem er den Brief zum ersten Mal gelesen hatte, konnten tatsächlich einige Tränen aus seinen Augenwinkeln entfliehen.
Diese Worte.
Sie hatten ihn so berührt, aber auch gestärkt und ihm ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Allerdings waren sie auch Nahrung für seine Sehnsucht, denn ohne Alec ... da fehlte einfach ein Teil seiner Seele. Sein Herz.Auf Sebastian schienen diese Worte das Gegenteil zu bewirken. Sein Gesicht verzog sich grotesk vor unterdrückten Zorn, doch als er aufblickte, war da nur dieses dunkle Nichts. Wie ein Tuch, welches jegliche Emotion verbarg.
~Süß, der Lightwood liebt dich. Zu schade, dass er dich nie wieder sehen wird.~, meinte er und faltete den Brief wieder zusammen.
Magnus brauchte nicht zu fragen, wie er das meinte, denn er wusste, dass er bald sterben würde. Zwar könnte er das Ritual überleben -wenn man beispielsweise nur einen Tropfen seines Bluts verwendete-, doch er bezweifelte zurecht, dass Sebastian eine so günstige Gelegenheit auslassen würde, ihn umzubringen.
Es war also nur eine Frage von Tagen bis es so weit war und ein Teil von ihm hatte bereits damit abgeschlossen.
~Die einzige Frage ist nur, liebst du ihn auch?~, fragte er und sah dann auffordernd zu Magnus, der sich nicht rührte,~Aber warum eigentlich nicht? Warum sonst solltest du sein wertloses Leben retten wollen?~
Langsam kam er wieder auf ihn zu und ging um ihn herum. Magnus verfolgte jede seiner Bewegungen aus dem Augenwinkel, antwortete aber nicht.
Er war Sebastian zum Einen keine Rechenschaft schuldig und zum Anderen ... wollte er seinen Alexander wieder einmal schützen. Selbst wenn es mit ihm selbst bald zu Ende gehen würde, hatte Alec sein Leben noch vor sich.
Er hegte insgeheim die Hoffnung, dass Sebastian Alec irgendwann vergaß, denn es gab viele, die die Reihen der Schattenjäger verließen und es wurden längst nicht mehr alle gezählt. Alec müsste sein Leben wahrscheinlich fernab von Alicante verbringen, aber er wäre sicher.
Doch wenn Magnus Sebastian recht gab, dann würde dieser nie damit aufhören, ihn zu suchen und damit hätte er keine ruhige Sekunde mehr.
Doch leider war Sebastian nicht so dumm, wie er aussah.
~Du liebst ihn wirklich.~, stellte er nach zwei Runden erstaunt fest, in denen Magnus dastand wie eine Salzsäule.Er schwieg noch immer, auch wenn ihm sein Herz bis zum Hals schlug.
~Süß, der große Magnus Bane, der Junggeselle schlechthin, hat sich verliebt! Das macht das ganze immerhin interessant.~
~Was meinst du mit interessant?~, fragte er alamiert.Sein Mund schien staubtrocken zu sein und ein widerlicher Angstschweis rann seinen Rücken hinab.
~Jetzt stell dich nicht dümmer als du bist. Du hast mich betrogen, also wirde er dafür bezahlen. Du genießt schließlich die Immunität, die ich dir versprochen habe und Schattenjäger halten ihre Versprechen.~
~Nein. Lass ihn in Ruhe. Bitte.~, bat er mit einem flehentlichen Unterton und er machte einen Schritt auf Sebastian zu, doch dieser wich grinsend zurück, außerhalb seiner Reichweite.
Die Reste von Magnus' Herz zogen sich schmerzhaft zusammen, denn der Gedanke, dass Alec etwas geschah, nur weil er so leichtsinnig war und ihn liebte ... Das war einfach unerträglich.
Ihm war es egal, wie erbärmlich er aussehen musste, mit Tränen in den Augen, bebenden Lippen und einfach verloren.
Diese Hilflosigkeit, die er gerade in sich aufkeimen spürte, versetzte ihn gedanklich in seine Kindheit zurück, nur mit dem Unterschied, dass er dieses Mal nicht die Wut auf sich ziehen konnte, um seine Liebsten zu schützen. Jetzt konnte er überhaupt nichts tun.~Normalerweise lasse ich bettelnde Schönlinge ja nicht im Stich, aber jetzt ... Das hast du dir selbst zuzutragen, Magnus. Du hast den Fehler begangen also lebe mit den Kosequenzen.~, meinte Sebastian kalt und klatschte zweimal mit den Händen.
Die Tür wurde geöffnet und die zwei Soldaten von vorhin traten ein.
~Bringt ihn in den Kerker, ohne Nahrung versteht sich.~, befahl er und drehte sich weg.
Die Soldaten packten Magnus und schleiften ihn brutal fort, aber das müssten sie gar nicht.
Magnus' Gedankenkarussell war viel zu schnell, als dass er sich hätte widersetzen können. Das einzige Bild, das er sah, bevor er völlig in seinem Gedankenmeer untertauchte, war, wie Sebastian den Brief, seinen letzten Hoffnungsschimmer, zeriss und in den Mülleimer warf.
/★★\
DU LIEST GERADE
Die Fünf Kompasse Der Kali (Malec)
Fanfiction-Abgeschlossen- -Kurzer Textauszug- "Ich bin neben dir eingeschlafen", antwortete er ungerührt, während er sich aufsetzte,"Daran ist nichts verwerfliches" "Doch. Ich hätte nicht ... sollte nicht ... Ach verdammt!" ‐...