Erinnerungen

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Das was Gestern Nacht passiert ist will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Was war das bloß? Und was hat diese Gestalt mit  >Kennst du das Land zwischen wach sein und Schlafen, den Ort an dem deine Träume noch bei dir sind? Dort werde ich auf dich warten, dort werde ich dich für immer lieben.< gemeint?  

Beim gemeinsamen Familientag mit Elisa versuche ich mich abzulenken, aber so richtig funktioniert das nicht. Immer wieder muss ich an die Gestalt denken. Elisa kramt alte Fotoalben aus den Kisten meiner Eltern heraus. Wir sehen uns gemeinsam die Fotos an, auf denen wir noch wie eine glückliche Familie aussehen. Ich entdecke ein Bild auf dem ich gerade mal 6 Jahre alt bin, rechts neben mir ist meine Mutter, ihr linker Arm ist über mich gelegt und ihr rechter Berüht meine Schulter. Wir beide strahlen in die Kamera. In meinen Händen halte ich ein Buch, es ist das Buch über die Abenteuer von Peter Pan. Als ich noch ein Kind war, war es mein Lieblings Buch. Jeden Abend lass meine Mutter mir daraus vor.  Und Abends wenn ich schlief flog ich mit Peter Pan um die Wette. 

Warte..

Ein Ort zwischen schlafen und wach sein? An dem Träume sind? Neverland!! Die Gestalt, war es ein Schatten? Peter Pans Schatten? Nein Niemals! Das ist unmöglich! Er ist nur eine Figur in eine Buch mehr nicht. 

Rot Haare, eine grüne Mützte mit einer roten Feder, ein grünes Oberteil und ein grüne Hose, ich sehe ihn vor mir. Der kleine Junge aus Neverland, der nicht erwachsen werden will. Mit einer Fee, Tinkerbell als beste Freundin und den Verwunschenen Jungs. Und Hook, den bösen Piraten und seine Crew. Ein kleines lächeln formen meine Lippen.  

> du hast dieses Buch geliebt < sagt Elisa

> ja ich weiß, Mom hat es mir jeden Abend vorgelesen < erinnere ich mich

> du wolltest immer ein Verwunschenes Mädchen sein < erinnert sich Elisa und lächelt

Als Kind war das mein größter Wunsch, einmal habe ich es sogar auf meine Wunschliste für Weihnachten geschrieben. So gut wie jeden Abend saß ich am offenen Fenster und sah zum hellsten Stern am Himmel. In der Hoffnung das Peter Pan kommt und mich nach Neverland mit nimmt. 

> zweiter Stern rechts und dann immer der Nase nach < flüstere ich

> was hast du gesagt < fragt Elisa

> ah ach nichts < lüge ich 

In dieser Nacht besuchte mich die Gestalt erneut. Dieses mal ist sie ganz leise, aber ich bemerke sie trotzdem.

Er flüstert mir im Schlaf zu > Komm mit mir an den Ort, an dem Träume geboren werden und die Zeit nicht vergeht. Denk nur mit deinen ganzen Herzen an schöne Dinge und du wirst fliegen. Fliegen mit mir nach Neverland <

>Glaube, vertrauen und Feenglanz< erinnere ich mich

Ich möchte es nicht wahr haben, das diese Gestalt da ist und über mir schwebt. Vorsichtig öffne ich meine Augen ein Stück, weil ich wissen möchte wie die Gestalt aussieht. Es ist ein Schatten, der über mir fliegt. Das ist nicht wahr, das passiert nicht wirklich. Er sieht mich an und fliegt ganz nah über meinen Gesicht. Mein Herz klopft schneller und schneller. Aus Angst zucke ich etwas zusammen. Das hat der Schatten bemerkt und fliegt schnell wieder aus meinen Zimmer. Nach einer Weile richte ich mich vorsichtig auf und sehe lange nach draußen. Meine Augen suchen den Schatten, aber er ist nicht zu sehen. Nur ein paar Sterne leuchten in weiter ferne.

NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt