Jeder in seiner eigenen Welt

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Peter Pans Sicht:

Bevor mein Schatten Wendy nach London zurück brachte, sagte ich ihr noch etwas: Ich werde dich nicht mehr beobachten. Du wirst mich nie wiedersehen. Mit der Zeit wirst du mich vergessen und alles was in Neverland passiert ist. Es seiden, es ist dein größter Wunsch mich wiederzusehen. Dann musst du nur bei Nacht dein Fenster öffnen und in die Richtung des hellsten Sternes meinen Namen rufen. Erst wenn das geschieht werde ich kommen und dich nach Neverland zurück zubringen. 

Mein Herz hat noch nie so sehr geschmerzt wie jetzt, noch nie habe ich mich so leer gefühlt. Ich dachte immer das ich nichts brauche um glücklich zu sein und das ich alles haben kann was ich will. Aber ihre Liebe kann ich nicht erzwingen.

Jeden Tag denke ich an die Zeit als Wendy noch hier war, hier bei mir. Ich denke an den Tag, an den ich sie nach Neverland holte, sie trug ein weißes Schlafkleid und ihre Haare waren ganz zersaust. Ich erinnere mich daran wie ich sie mit den verwunschenen Jungs aus Hooks zwängen befreit habe. Noch nie habe ich so viel Angst gesehen wie in ihren Augen. Eine der schönsten Erinnerungen ist die daran als wir auf der Wolke Arm in Arm eingeschlafen sind oder die an unsere Tänze, es war Magisch. Immer wieder höre ich ihre Stimme, jeden Satz unsere Gespräche.

Noch nie habe ich einen Menschen so sehr vertraut wie Wendy. So viel hab ich ihr erzählt, sogar meine Geschichte. Ich glaube, das ich nie wieder zu jemanden so ein Vertrauen haben werde. 

Ich wollte sie nicht gehen lassen, jetzt noch nicht. Es fühlt sich an als würde mein Herz in Flamen stehen. Genau davor wollte mich Tinkerbell immer schützen, vor einen gebrochenen Herzen. Doch ich musste diese Erfahrung machen. Es ist vielleicht gemein und selbstsüchtig,aber ich wünschte ihr würde es auch so gehen. Diesen Schmerz will ich nicht alleine Stämmen.

Die verwunschenen Jungs und Tinkerbell versuchen alles um mir zu helfen. Sie wollen mich aufheitern, ablenken damit es mir besser geht. Aber Neverland kommt mir jetzt so klein vor. Alle Orte und Stellen an denen ich früher immer gerne war meide ich jetzt. Nichts fühlt sich noch vertraut an, nicht einmal mehr fliegen.  

> soll das jetzt jeden Tag so weiter gehen < fragt Tinkerbell 

> lass mich in ruhe < bete ich sie

> nein Peter, das werde ich nicht. Du musst wieder auf die Beine kommen < sagt Tinkerbell

> ist dir eigentlich klar das Hook wieder nach dir sucht < fügt sie noch hinzu

> dann soll er doch kommen, es interessiert mich nicht < sage ich 

Wütend verlässt Tinkerbell wieder mein Zimmer. Seit Tagen belauscht sie Hook schon und weiß deshalb von seinen Plänen. Noch hat er aber keine Ahnung wo unsere Versteck ist. Er weiß aber das Wendy nicht mehr bei uns ist. Hook hat beobachtet wie mein Schatten sie zurück brachte. Erst wollte er sie wiederholen, aber das kann nur ich, weil ich es ihr versprochen habe. Dem zufolge sucht Hook jetzt einen anderen weg um an mich ran zukommen.

> Peter < sagt Felix 

> willst du mir auch einreden das ich nicht den ganzen Tag in meinen Zimmer bleiben kann < frage ich 

> nein, ich kann dich verstehen < gibt er zu 

> bevor du mich vor 10 Jahren nach Neverland holtest war ich auch verliebt < erzählt er

> das hast du mir nie erzählt < sage ich verdutzt 

> es war kurz vor meinen 16 Geburtstag, sie ging mit mir in eine Klasse. Sie hieß Mia und war wunderschön.Sie hatte lange braune Locken und grüne Augen. Für mich war sie das schönste Mädchen der ganzen Schule. Wir haben uns ein paar mal getroffen, doch dann sagte sie mir das sie nicht das selbe empfindet wie ich < erzählt Felix weiter

> hast du immer noch gefühle für sie < frage ich 

> nein, ich mein seit dem sind 10 Jahre vergangen. Irgendwann vergisst man < sagt Felix 

> danke, das du mir das erzählt hast < sage ich 

> gerngeschön < sagte Felix 

Ich laufe an Felix vorbei und gehe aus meinen Zimmer, er folgt mir. Draußen sind die verwunschenen Jungs und Tinkerbell, sie sehen mich erleichtert an. 

Aus Wendys Sicht:

Der Regenbogen Tunnel kommt mir jetzt nicht mehr so schön vor,  eher traurig und verlassen. Der ganze Weg zurück ist ganz anders. London ist ruhig und still, die Nacht ist kalt. Mir gehen verschiedene Gedanken durch den Kopf, es sind drei stück.

Der erste: wie lange war ich nach Londoner Zeit weg

Der zweite: wie erkläre ich mein verschwinden

Der dritte: wie geht es Peter

Der Schatten setzt mich an meinen Fenster ab und fliegt gleich wieder davon. Leise Schleiche ich mich nach unten zur Tür. Ich mache sie auf und lasse sie wieder zufallen. Elisa kommt aus dem Wohnzimmer gestürmmt.

> wo warst du die letzten drei Tage < fragte sie mich und hält mich im arm fest

> ähm ich, ich brauchte etwas zeit für mich. Der Todestag meiner Eltern hat mich völlig fertig gemacht < lüge ich sie an

> das verstehe ich Wendy, aber sag mir beim nächsten mal bitte Bescheid < betet sie mich 

> das mache ich < verspreche ich ihr

Elisa erzähle ich, das ich müde und erschöpft bin um in mein Zimmer zugehen. Oben in meinen Zimmer sehe ich mich um, es sieht noch genauso aus wie ich es verlassen habe. Ich kann kaum glauben das ich nach der Zeit hier nur drei Tage weg war. In Neverland sind mehre Wochen vergangen, vielleicht sogar ein Monat oder mehr.  

Eigentlich möchte ich schlafen, aber meine Tränen halten mich wach. Jetzt wo ich wieder hier bin, holen mich mein gefühle und Emotionen ein. In Neverland habe ich nicht einmal an meine Eltern gedacht, aber hier habe ich keine Ablenkung. Irgendwann schlafe ich ein, ich will abwarten was morgen passiert. Mir geht es zwar besser als ich aufwache, aber ich weiß das nichts mehr so sein wird wie es mal war.

In der Schule fragt mich Alicia über mein verschwinden aus, ich sage ihr das selbe wie meiner Tante. Nach dem sie merkt das ich nicht mehr dazu sagen werde, gibt sie sich zufrieden.

> ich bin nur froh das es dir gut geht < sagt sie nachgebend

Jeder Tag wird länger und länger. Die Zeit vergeht so langsam, es ist schon fast  unerträglich. Von Elisa kommen immer wieder fragen, wo ich war und was ich gemacht habe. Auch Alicia merkt das es mir nicht gut geht, aber sie fragt nicht weiter nach. Als würde sie wissen, das ich ihr keine richtige Antwort drauf gebe. In meinen Kopf ist nur Peter aber nicht vollständig. Er sagte mir das ich irgendwann vergessen werde, doch das es so schnell geht hätte ich nicht gedacht. Ich weiß bereits nicht mehr wie mein erster Tag in Neverland war.

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