ich werde dich nicht vergessen

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Langsam finde ich mich wieder im Alltag zurecht. Mein Leben versuche ich zu normalisieren, aber um so mehr ich es versuche um so größer werden die Erinnerungslücken. Ich weiß, das ich nicht beides haben kann. Entweder führe ich ein gewöhnliches Leben, werde erwachsen, heirate, bekomme Kinder und werde Alt bis ich sterbe oder ich halte an Peter Pan fest. Noch kann ich mich nicht entscheiden, ich weiß nicht was ich will. Deshalb versuche ich mich jeden Tag daran zu erinnern wie es in Neverland war, aber immer mehr verschwindet. Die zeit dort kommt mir wie ein Puzzle vor, den teile fehlen. Also habe ich angefangen, das was ich noch weiß in ein Tagebuch auf zuschreiben, um es nicht zu vergessen. Das Tagebuch verstecke ich, damit es Elisa nicht findet. Sie würde mich für verrückt halten, wenn sie es entdeckt.

In mir ist eine unglaublich große Leer. Jeder Gedanke an Peter schmerzt und vergrößert die Leer nur. Ich versuche es zu untterdrücken, aber die Gedanken kämpft sich immer wieder an die Oberfläche durch. Ich fühle mich nicht komplett, es ist wie als habe ich einen Teil von mir in Neverland, bei Peter gelassen. Um mich abzulenken, treffe ich mich viel mit Alicia und meinen alten Freunden.

> wir gehen heute nach der Schule ins Kino. willst du mir < fragt Alicia

> eigentlich habe ich nicht besonders große Lust auf Kino < gebe ich zu

> ach komm schon das wird lustig < versichert mir Alicia

Ich lass mich von ihr überreden und gehe am Abend mit. Im Film spielen viele bekannte Schauspieler mit, lauter speacile Effekts wurden hinzu gehfügt und heiße Typen fahren schnelle Autos.Klingt nach dem perfekten Teenager Film, aber nicht für mich. Die Geschichte gibt es Tausendmal in andern Filmen, es ist immer wieder das selbe.

> wie fandet ihr den Film < fragt Micheal

> richtig Hammer < sagt Alicia

> ja da hast du recht <stimmt ihr John

> ich fand ihn jetzt nicht so gut < gebe ich zu

> was? der Film war mega < sagte John

Ich zucke mit den Schultern und sehe in die verdutzen Gesichter der drei. Mein Blick wendet sich zum Boden. Alicia nimmt mich zur Seite.

> ist alles okay bei dir < fragt sie

> ja wieso < frage ich

> naja dich kann man mit gar nichts mehr begeistern < stellt sie fest

> ich fand den Film halt langweilig < sage ich

> ich rede nicht nur vom Film, sondern allgemein< sagt Alicia

> keine Ahnung was du meinst < sage ich

Am Abend beim Essen, sitze ich schweigend da und steche mit der Gabel in meinen Steak rum. Dabei erinnere ich mich an die Hirschkuh, die ich mit Peter gejagt habe. Allerdings ist die Erinnerung nicht vollständig vorhanden, sondern nur Bruch weiße. Ich weiß noch, das Peter und ich geben einander gekämpft haben, ich hab gewonnen. Anschließend sind wir in den Wald, ein Pfeil traf die Hirschkuh und wir brachten sie zum Baum. Ich glaube wir haben über Tinkerbell geredet. Alles andere habe ich vergessen.

> hast du keinen Hunger < riss mich Elisa aus meinen Gedanken

> äh ähm nein nicht wirklich < sage ich

> willst du darüber reden < fragt Elisa

> ich hab das gefühl, das ich hier nicht her gehöre. Ich fühle mich hier nicht wohl < versuche ich zu erklären

> willst du in eine andere Wohnung ziehen? Ich würde das verstehen < sagt Elisa

> es ist nicht die Wohnung, es ist die Stadt und einfach alles < erkläre ich weiter

NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt