Eine besorgniserregende Patientin

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Um 4:30 Uhr klingelte bereits der Wecker, beide hatten Frühschicht und nicht besonders viel geschlafen.
Charlotte stellte den Wecker aus und gab Tabea einen "Guten-Morgen-Kuss". "Guten Morgen, mein Schatz", sagte Charlotte und gähnte. Tabea gähnte ebenfalls und zwang sich schließlich aus dem Bett. Charlotte tat das ebenso und ging zum Kleiderschrank, um sich anzuziehen. Als beide angezogen und im Bad waren, gingrn sie ins Wohnzimmer, wo Frederik schon wach war. "Bist du schon wach?", fragte Tabea neugierig. "Ne, ich hab gar nicht geschlafen", gab Freddy nur abwesend von sich. "Du kannst aber gern noch hier bleiben, wir müssen jedoch los, wir haben Frühdienst", bot Charlotte ihm an. Freddy schüttelte nur den Kopf. "Ich muss auch in die Klinik", meinte er immer noch ziemlich abwesend. "Du siehst aber echt nicht gut aus. Ich weiß nicht, ob das ne gute Idee ist, Frederik", sagte Charlotte besorgt. Freddy reagierte gar nicht mehr. Es war schon 6 Uhr und die drei waren auf dem Sprung in die Klinik. Tabea und Charlotte nahmen ihren Arbeitskollegen mit. In der Klinikumkleide trennten sich jedoch ihre Wege. Charlotte musste auf die Intensivstation, Frederik auf die Orthopädie und Tabea hatte in der Notaufnahme Dienst. Die ersten Stunden waren ziemlich ruhig, keine größeren Verletzungen oder Aufnahmen. Um 10 Uhr bekam Tabea eine 17-Jährige in die Notaufnahme. Sie war von der Treppe gestürzt, nachdem ihr schwarz vor Augen wurde. Es galt jetzt herauszufinden, was der Auslöser für die kurze Ohnmacht war, zumal die Jugendliche hochschwanger war.
Das Mädchen wurde vom Rettungsteam übergeben, die Tabea jedoch nicht recht viel sagen konnten, außer dass sie Louisa heißt und 17 Jahre alt ist.
"Rohde mein Name, machen Sie mal die Augen auf bitte", forderte Tabea den Teenager auf. Louisa tat das und sah Tabea etwas verwirrt an. "Ich hör grad, dass du 17 bist, darf ich Du sagen?", fragte Tabea. Louisa nickte nur. "Okay Louisa, ich sehe du bist schwanger. Wie weit bist du denn?", wollte Tabea wissen. Louisa's Mutter, die ebenfalls im RTW mitgefahren ist, drückte Tabea den Mutterpass in die Hand. Tabea guckte sofort nach, in welcher Woche sich Louisa befindet.
"Okay, 37+2, 38. Schwangerschaftswoche. Hast du Schmerzen jetzt nach dem Sturz?", fragte Tabea ihre Patientin. "Ein bisschen, aber es geht. Mir tut der Kopf weh", sagte Louisa etwas geschwächt. Tabea tastete vorsichtig den Kopf ab, konnte eine Fraktur ausschließen. "Ich würd gern ein MRT machen", meinte Tabea zu Schwester Nicki, welche direkt in der Radiologie anrief. "Für dein Baby ist das MRT völlig ungefährlich. Da brauchst du dir keine Gedanken zu machen, okay?", beruhigte Tabea die werdende Mutter. Diese nickte nur stumm.
"Sie kann direkt hoch", unterbrach Nicki. Während Nicki mit der Patientin zum MRT fuhr, sprach Tabea mit Louisa's Mutter über den Verlauf der Schwangerschaft, welche sich als komplikationslos herausstellte. Danach kümmerte sie sich um einen weiteren, zum Glück nur leicht verletzten Patienten.
Eine Weile später kam Louisa mit Schwester Nicki vom MRT zurück, die Bilder waren unauffällig. Louisa's Allgemeinzustand machte der Ärztin jedoch Sorgen...

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