Diagnose: Schwanger?

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Trotz ihrer Vermutung saß der Schock tief, als der Schwangerschaftstest wirklich ein positives Ergebnis anzeigte. Leicht erstarrt ging sie zurück zu Tabea und Charlotte, die sie schon neugiereig erwarteten. "Hast du schon ein Ergebnis?", fragte Charlotte etwas überstürzt. Viola nickte unsicher und zeigte den beiden den positiven Schwangerschaftstest. Beide standen wie angewurzelt da, bis Tabea das Wort fand: "Wie fühlst du dich?", fragte sie etwas besorgt. "Geht schon", antwortete ihr Viola emotionslos. "Setz dich erstmal, ich bring dir mal ein Glas Wasser", sagte Charlotte und bat Viola, sich zu setzen. Viola setzte sich und keine zwei Minuten später kam Charlotte mit dem Glas Wasser zurück. Nach einigen Minuten still da sitzen fand Viola schließlich auch wieder zu sich: "Scheiße, wie erklär ich das Simon?", waren ihre ersten Worte. "Ich glaub es wär jetzt erst mal wichtig, dass du selbst wieder klare Gedanken findest, Viola. Du siehst gar nicht gut aus", stellte Tabea fest. Viola fühlte sich auch nicht sonderlich gut, ließ sich aber nichts anmerken. "Ich glaub ich fahr nachhause, ich brauch jetzt mal Zeit für mich. Aber vielen Dank euch beiden", bedankte sich Viola zog sich die Schuhe und Jacke an. "Kein Ding, aber pass auf dich auf. Melde dich jederzeit wenn du was brauchst", sagte Charlotte, bevor Viola aus der Wohnung verschwand. Viola kam nicht mehr zum Antworten, denn sie lief das Treppenhaus hinunter und bei der Tür hinaus,vorbei an ihrem Auto und stoppte an der nächstgelegenen Sitzbank, wo sie sich in Tränen aufgelöst hinsetzte. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und weinte erst einmal vor sich hin, bis sie von einer älteren Dame aus den Gedanken gerissen wird. "Alles gut bei Ihnen?", fragte die Dame vorsichtig und setzte sich neben Viola hin. "Oh, tut mir leid, ich wollte Sie nicht aufhalten", schluchzte Viola und sah die Frau mit verweinten Augen an. "Sie halten mich nicht auf junge Dame, kann ich Ihnen irgendwie helfen?", erkundigte sich die Dame. "Danke, aber da muss ich jetzt wohl durch", meinte Viola und lächelte leicht. "Sie sind so eine hübsche junge Frau, das Lächeln steht Ihnen viel besser als die Tränen", lächelte die Frau und Viola bedankte sich für das Kompliment. Als sich Viola wieder etwas gefangen hatte, wandte sie sich noch ein letztes Mal an die ältere Dame: "Danke für Ihre Worte, aber ich muss nachhause, mein Freund wartet bestimmt schon auf mich." Die Dame lächelte nur und meinte schlussendlich: "Sehr gerne! Und denken Sie immer dran: Auch schlechte Tage sind Teil eines glücklichen Lebens!"
Viola ging zurück zum Auto und am Heimweg gingen ihr immer wieder die Worte der Frau in den Kopf: "Auch schlechte Tage sind Teil eines glücklichen Lebens". Wie recht sie doch damit hatte, dachte sich Viola immer und immer wieder. Auch aus dieser misslichen Situation kann was Schönes werden.
Viola hatte etwas Angst, mit Simon über ihre Erkenntnis zu sprechen, doch sie wusste, dass sie da jetzt durch muss. An der Wohnungstür stoppte sie nochmal und legte sich ihre Worte zurecht, ehe sie aufschloss und von ihrem Freund mit einem Kuss begrüßt wurde.
Der jedoch bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmt, überließ es aber Viola, mit ihm zu sprechen.
"Du Simon, wir müssen reden", brachte sie schließlich hervor...

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