* 22. Bis im nächsten Leben *

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Ich sah in Miks verzweifeltes Gesicht

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Ich sah in Miks verzweifeltes Gesicht. Seine Glieder waren wie am Boden festgefroren. Er bewegte sich kein Stück.

"Genau, Kostas. Willst du wirklich für eine Kerzenliebe dein Herz aus Licht aufgeben? Du warst das Mordopfer am See, ist es nicht so? Der Junge, den wir vor dem Himmel abgefangen haben? Das Vergewaltigte, Missbrauchte Entführungsopfer mit dem zerstochenen Auge? Glaub mir, wären die Engel nicht da gewesen, würdest du auf dem Auge gar nichts mehr sehen!", meinte sie mit einem Süffisanten Grinsen.

Die junge Frau umrundete mich, als wäre ich irgendeine Trophäe und aus den Augen ließ ich sie garantiert nicht.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir niemals hier hingekommen wären. Vielleicht hätte Grusi mir einen anderen Weg zeigen können, Mik eine Seele zu besorgen.

"Nach dem Tod wirst du ihn sowieso vergessen. Du wirst zurück auf die Erde kommen, jemand neues kennenlernen. Du wirst in den Himmel kommen, egal was du tust. Das Herz aus Licht, was so stark pulsiert, kann nicht zerstört werden. Nicht durch einen Raubzug, Vergewaltigung, Mord. Du wirst ihn nicht mal vermissen."
Ich schluckte. Würde ich mein reines Herz auf ewig behalten? Ich könnte es nicht verlieren? Im Nächsten Tod würde ich auf jedenfall ein Engel werden?
Verzweifelt sah ich zu Mik, welcher vorsichtig Nickte. Abgekühlt schlang ich meine Arme um den Körper.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. War es für Mik wirklich nicht schlimm, wenn er in der Verdammis wäre?

"Du hattest auch ein reines Herz", begann die Hexe, Mik zugewandt und ich öffnete erschrocken den Mund. Was?
"Ich sehe das in deiner Aura. Dir wurde dein Herz entrissen, ist es nicht so?"
Vorsichtig nickte Mik mit erschrockenem Ausdruck und ich wandte mich ihm zu. "Du hättest in den Himmel kommen können", stellte ich fest und Mik nickte überfordert. "Er hat dir nicht nur irgendein Herz genommen, sondern ein wiederbelebtes Herz aus Licht", "Was? Wieso wiederbelebt?", fragte der Feuerdämon, bewegte sich aber noch immer kein Stück. Sein Körper zitterte leicht.

"Ich sehe deine Geschichte und alles andere in deiner Aura. Du hast deinen Freund betrogen, aber dich haben Schuldgefühle geplagt. Dein Schutzengel hat, als du dich bei ihm entschuldigt hast, dir dein Herz aus Licht wiederbelebt. Dafür ist sie in die Verdammnis übergegangen und trotzdem hat er es dir gestohlen."

"Wer war sie?", fragte Mik mit zitternden Händen. Er strich sich den Schweiß, an seinem Braunen Mantel ab und sah überall in den Raum, nur nicht zu uns.
"Sarah"

Der Blondhaarige stockte und sein Gesicht wurde Blass. Ich streckte meinen Hand nach ihm aus, wollte auf ihn zu gehen, doch ich beließ es. "Mik.. Ist alles Okay?", fragte ich vorsichtig und wollte einen Schritt auf ihn zu gehen, als er sich die anbahnenden Tränen aus dem Gesicht wischte.
"Wir sollten gehen. Kostas, lass es gut sein", meinte mein Freund, doch ich schüttelte mit dem Kopf.
"Das ist nicht richtig. Mik, ich will dich immer bei mir haben. Ich will wissen, wie du im nächsten Leben aussiehst, wie deine Familie ist. Ich will wissen wie wir beide sind. Wo wir leben werden, was wir erleben werden." Ich wandte mich der Hexe mit den Schlangenhaaren zu, welche eine ja fast sanfte Miene aufgesetzt hatte.

•Kostory• Kerzenschein - Wenn das Wachs zu Blut wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt