* 7. Im Schneesturm *

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"Zuhause!", rief ich voller Elan durch die offenen Räume, während mein Ruf der gefühlt ganze Gletscher hören konnte

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"Zuhause!", rief ich voller Elan durch die offenen Räume, während mein Ruf der gefühlt ganze Gletscher hören konnte.
Meine weiße Hündin spitzte die Ohren und ohne einen weiteren Mucks rannte sie in mein Schlafzimmer, wo auch ihr Körbchen stand.
Erleichtert atmete ich aus und ließ die Jacke von meinem Körper fallen, während ich ebenso in mein Zimmer lief.

Mein erstes und bisher einziges Ziel, war die Kommode mit dem leuchtenden Spiegel, während ich mir mit geschlossenen Augen die Maske von meinem Gesicht zog. Die Ränder meiner Haut, waren dunkelblau angelaufen, als ich meine Augen öffnete und stumm in den Spiegel schaute. Mein Linkes Auge ging in einer Weiß, blau Roten Substanz unter, während alles in der tiefen, offenen Wunde verlief. Das Blut schien nie leer zu gehen und die Wunde, schien jeden Tag aufs neue Frisch zu sein.
Meine Stirn lehnte ich an die kühle Platte, wo sich mein Ebenbild drin spiegelte.
Ich sah meinen Atem in die Luft steigen und meine Lippen verfärbten sich leicht bläulich, als das Eis am Spiegel heller glühte.

Wäre sie nur so verwachsen, wie Miks Narbe an dem Auge. Es wäre alles soviel einfacher! Ich könnte raus ohne eine Maske. Müsste keine Angst haben vor ekelerregten Blicken, vor Kommentaren die mein Selbstwertgefühl in die Hölle schicken würden.
Doch Mik... Mik fand mich nicht Hässlich.
Doch konnte ich auf jemanden Hören, der nicht mal mein ganzes Gesicht sah? Konnte ich auf jemanden hören, der mich schon fast zu nett behandelte, als das es Realität sein konnte?

Vielleicht lag ich auch gerade nur im Koma. Vielleicht bildete ich mir die Flucht, den Tod nur ein.
Vielleicht war ich immer noch im Keller von Johannes, während die dreckigen Stricke in meine Wunden bohrten und mir eine immer größere Blutvergiftung verschaffte. Ein langsamer Weg in die Erlösung, so, dass ich danach in den Himmel weichen konnte. Die Engel mich mit Händen tragen würden, weil ich so stark war und nie aufgegeben habe!

Ohne das ich es wollte rutschte ich auf den Boden und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich spürte schmerzlich, dass mir Tränen die Wange runter liefen und die Schicksalsnarbe zu brennen begann.
War es das selbe Gefühl, wie das, als Mik mir von seinem Tod erzählt hatte? Der Schmerz in seinen Augen. Oh Gott.. diesen Schmerz werde ich auf ewig in mir tragen und so auch die Wunde in seiner Brust. Das Herz herausgeschnitten! Verbrannt! Und mich ertränkt...

Das Wasser in meinen Lungen spürte ich jeden Morgen. Jeden verdammten Morgen, während ich genau wusste, dass dieser Bastard sich wahrscheinlich wieder ein neues Opfer gesucht hatte! Wie er mich als Wasserleiche zurück gelassen hat und mein Herz so sehr von Hass und Trauer überschüttet war, dass mich die Urhexen vor dem Himmel abfingen. Das als reine Seele!
Ich verkrampfte mich. Es ist so ungerecht! Dieses Leben das ich nicht leben konnte war so ungerecht!

Meine Hand hatte ich in die Kommode gekrallt, während ich mir die Tränen von Gesicht wischte.
Mein Seelentier sah von ihrem Körbchen auf und wedelte Stumm mit dem Schwanz, als ich eine Stimme hinter mir vernahm.

•Kostory• Kerzenschein - Wenn das Wachs zu Blut wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt