* 23. Ich kenn dich doch! *

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"Ich schwöre dir, Dennis! Ich verbrenn' deine Klamotten, wenn du zu spät kommst

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"Ich schwöre dir, Dennis! Ich verbrenn' deine Klamotten, wenn du zu spät kommst. Das ist mir unglaublich wichtig. Du kennst sie, ich nicht!", fauchte Felix, mein Zwillingsbruder, welcher dennoch fast keine Ähnlichkeiten zu mir hatte.
Ich lachte.

"Felix, lass gut sein. Ich hab dir gesagt, dass ich pünktlich um 19 Uhr wieder hier bin. Als ob ich mir dein erstes Date entgehen lasse", meinte ich und streckte ihm die Zunge hinaus.
Ich fuhr mir durch die Blonden Haare, welche mir definitiv schon wieder viel zu lang geworden waren.
Vielleicht sollte ich doch besser mal zum Friseur gehen, anstatt den ganzen Tag mit den anderen zu Telefonieren.

"Ja. Wehe wenn nicht, Idiot", "Küsschen, Bruderherz", verabschiedete ich mich und warf ihm gespielt einen Luftkuss zu, was ihn nur die Augen verdrehen und die Haustür zuschlagen ließ.
Ich schmunzelte und schüttelte bloß lachend den Kopf. Wieso machte er sich nur solche Gedanken um dieses verdammte Date? Jeder Blinde konnte sehen, dass Anja, meine Beste Freundin, voll in meinen Bruder verschossen war und dennoch dachte er, er würde es nicht schaffen.
Was ein Schwachkopf.

Ich ließ meine Hände gegen meine Oberschenkel fallen, wobei die Leine in meiner Hand schwung nahm und Hera, meine Hündin, mit schiefen Kopf zu mir sah.
Der Labrador streckte mir die Zunge raus und ich zog meine Augenbrauen zusammen, als ich sie musterte.
"Guck mich nicht so an. Nur weil mein Bruder ein Date hat, heißt es nicht, dass ich auch eins brauch", bläffte ich die Hündin an, was sie bloß weiter schauen ließ. Natürlich kam keine Reaktion. Wäre ja auch mehr als Gruselig, wenn doch.

Der Herbstwind striff meinen Hals und ich zog mir meine Jacke enger an den Körper, ehe wir gemeinsam das Grundstück verließen und den Altbekannten Bürgersteig entlang liefen. Hera und mir kamen kleine Kinder lachend entgegen gerannt, welche aber an mir vorbei liefen, als wäre ich Luft.
Was würd ich nicht alles geben, damit ich noch einmal so klein wäre. Den ganzen Tag nur Scheiße bauen, während man noch nicht dafür verurteilt wurde.
Und jetzt hätte ich einem knappen halben Jahr mein Abi in der Tasche.
Ich würde wahrscheinlich einen ganz normalen Job, als Physiotherapeut annehmen. Würde irgendwann Zufällig eine Person kennenlernen, in die ich mich verliebe, Kinder, Rente und Tod.

Traurig, aber wahr. Ich war keine Person, die sich hier viel erhoffte. Hier, mitten in Berlin.

Der Park, zu dem ich lief, war relativ gut befüllt. Sowohl Senioren, als auch Kinder traf man hier an. Die Blätter an den Bäumen fielen langsam zu Boden, wobei nur noch wenige Grün waren.
Dieser Sommer ging definitiv viel zu Schnell vorbei.

Eine kleine Sommerromanze für Drei Wochen, der Verlust von Tiger, meiner Katze (Felix hatte sich den Namen ausgedacht, weil Tiger nunmal wie ein... Tiger aussah. Zu Blöd, dass wir erst Zwei Monate herausfanden, dass Tiger ein Mädchen war. Felix nannte sie seitdem nur noch Tigerin). Ein guter Freund von mir, war nach Köln gezogen und außer das ein oder andere mal Schwimmen mit den anderen oder ein Kinobesuch, war da nichts.

•Kostory• Kerzenschein - Wenn das Wachs zu Blut wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt