Miller fuhr während dessen durch die Stadt. Es war spät Abend und er war auf dem Weg zurück ins Büro. Seine Gedanken waren immer noch bei dem Fall. Mittlerweile war er mehr als nur überzeugt davon das irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Er fühlte sich wie vor einem großen Puzzle, wo dennoch ein paar Teile fehlten...
Er konnte es nicht erklären, aber irgendwas stimmte an diesem Fall nicht. Seine Gedanken wurden von einem Funkspruch unterbrochen.
"Wir haben einen Notruf erhalten..." fing die Zentrale an zu sprechen. Normalerweise ignorierte Miller diese durchrufe. Schließlich war er ein Ermittler und kein Streifenpolizist. Doch als er die Adresse hörte gefror ihm das Blut in den Adern... Das Haus von Herr Winter.
"Ich bin an der Sache dran" sagte er und drehte sofort um und fuhr mit voller Geschwindigkeit zu dem Haus.
"Lassen sie mich los sofort!" rief Jonas panisch als Herr Winter ihn auf den Küchenboden schubste.
"Das habt ihr jetzt davon hier umherzuschnüffeln!" rief er bösartig und fing an zu grinsen. Er packte Jonas am Handgelenk und machte es mit einem Sein am Tischbein fest.
"Wo ist dein Freund!" brüllte er ihn an.
"Lass mich! Hilfe!" brüllte Jonas panisch. Herr Winter nahm das schmutzige Geschirrtuch vom Boden und drückte es Jonas in den Mund.
"Dann suche ich ihn eben selbst" sagte er entschlossen und stand auf.
"Komm raus du Wurm. Ich weiß das du hier bist" sagte er ernst.Niklas war immer noch auf dem Dachboden, als er die Stimme hörte. Sein Herz schlug in seiner Brust. Er wusste, dass er jetzt schnell handeln muss, dennoch weiß er nicht was er jetzt tun soll.
Schnell rannte er zur Leiter und ging diese schnell hinunter. Als er die Treppe hinunter schaute blickte er in das Gesicht von Herr Winter.
"Da bist du ja" sagte dieser und grinste finster. Es war ein Ausdruck von purer Boshaftigkeit, welchen Niklas nie wieder vergessen wird.Der Vater rannte die Treppe hinauf. Niklas aber hob den auf dem Boden liegenden Hacken der Dachbodenklappe auf und ehe Herr Winter ihn erreicht hat schlug er ihn damit gegen seinen linken Arm. Dieser schrie voller Schmerzen auf und packte den Jungen am Hals und warf ihn gegen die Wand.
"Ich bringe dich um!" brüllte Herr Winter und schlug mit seiner Faust knapp an Niklas vorbei. Niklas duckte sich rechtzeitig und konnte an Herr Winter vorbei rennen. Dieser reagierte jedoch schnell und stellte dem Jungen das Bein. Dieser stolperte und fiel die Treppe hinunter. Das laute knallen wurde bis auf die Straße gehört.
Im Nebenhaus stand bereits die Nachbarin, welche schon bei der Auseinandersetzung auf der Straße die Polizei gerufen hatte. Panisch schaute sie auf die Straße und wartete auf das Eintreffen der Polizei.
Miller donnerte um die Kurven. In seinem Kopf waren hunderte Szenarien was passiert sein konnte. Eins grausamer als das andere. Seine Augen fielen auf seine Dienstwaffe, welche neben ihm auf dem Beifahrersitz lag. Er wusste genau, dass er hier kein Risiko eingehen kann.
Niklas lag derweil auf dem Fußboden. Sein ganzer Körper tat weh, aber vor allem sein Rücken und sein Kopf dröhnten.
"So du kleiner Hurensohn. War das schon alles?" fragte Herr Winter und kam die Treppe hinunter. Niklas sein Blick fiel auf seinen Gefesselten Freund in der Küche. Mit all seiner Kraft raffte der Junge sich auf und stolperte in die Küche."Jonas!? Jonas!?" rief er ihm zu, doch dieser hat längst das Bewusstsein verloren. Erschrocken drehte sich Niklas zu Herr Winter um, welcher im Türbogen der Küche stand.
"Deinen kleinen Freund nehme ich mir nachher vor, jetzt wirst du mir gehören" sagte der Mann finster und kam auf Niklas zu.
Niklas warf einen der Stühle um und rannte durch die Küche ins Wohnzimmer.
Herr Winter packte den Stuhl, welcher beinahe auf seine Füße gefallen ist mit der rechten Hand und warf ihn gegen die Wand. Der Stuhl zerschellte an der Wand und die Einzelteile flogen durch den Raum.
Niklas erreichte das Fenster des Wohnzimmers und versuchte es zu öffnen, doch das Fenster war mit einem Schloss versehen.
"Kein Entkommen" sagte Herr Winter und schaute zu Niklas. In seiner Hand hielt er ein scharfes Küchenmesser.
"Bitte... Es tut mir leid!" rief Niklas ängstlich.
"Was tut dir leid? Das du in mein Zuhause eingedrungen bist und alles kaputt machst!" brüllte Herr Winter ernst.
Er hob das Messer.
"Mit ihrem Sohn und..."
"Ach ich bitte dich. Du bist genau so minderwertig wie er. Mit dir werde ich noch..." sagte der hasserfüllte Mann und steuerte auf Niklas zu. Dieser rannte zur Seite hinter das Sofa. Der Mann war ihm dicht auf den Versen. Niklas erreichte die Tür und rüttelte an ihr. Abgeschlossen. Auf einmal spürte er eine Hand an seinem Nacken und wurde mit voller härte auf den Fußboden geworfen.
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Der Hinterbliebene
Mystery / ThrillerVon einem Tag auf den anderen wurde Niklas sein Leben komplett verändert. Der Junge welcher ihm alles bedeutete verschwand Spurlos. Aber warum und wieso gerade er? In den sechs Monaten die Paul verschwunden war tat Niklas alles um irgendwelche Hinw...