Die Nachricht

13 2 0
                                    

Und während Miller durch den Flur des Polizeireviers ging und der Blick einiger Kollegen auf ihm lag stand Niklas verzweifelt vor dem Spind. Doch dann... sein Telefon vibrierte...

Genervt rollte der Junge die Augen und nahm es aus seiner Tasche. 
Sein Herz blieb stehen, als er die Pop-Up Nachricht las

Paul: Hey Niki, es ist wichtig! Ich bin gefangen. Ein irrer. Irgendwo im Wald. Ich will abhauen hab solche Angst. Zeig das der Polizei. Sie können mich finden oder so! Ich muss schreckliche Dinge tun! Hilf mir Niki bitte!
Ich liebe dich...

Sein Herz fing an zu rasen. Adrenalin schoss durch seine Venen. 

"Paul..." sagte er leise. 

Hastig tippte er eine Nachricht zurück, doch nichts davon kam an. Panisch schaute der Junge durch den leeren Flur. Keine Menschenseele. Er kann nicht zurück in den Unterricht. 

Entschlossen blickte er zum Ausgang der Schule und lief drauf zu. Erst in seinem Gewohnten Laufschritt, dann fing er an zu Joggen, und als er schlussendlich die Tür erreichte schubste er sie auf und rannte über den leeren Schulhof. 

Schnell verließ er das Gelände und rannte so schnell wie er noch nie in seinem Leben gelaufen war. Sein Ziel: Das Polizeirevier! 

Währenddessen packte Miller seine Sachen in eine Box. Das Foto von seiner Familie, seine Kaffeetasse...

"Scheiße James! Du bist gefeuert?" fragte sein Kollege aus dem Nebenbüro, welcher in der Tür stand. 
"Sieht so aus ja" antworte Miller kalt und packte seine Sachen in die Box. 
"Hey, ich helfe dir" sagte sein Kollege und half Miller dabei seine kleine Palme zu seinem Auto zu tragen. 

Die beiden Polizisten luden gerade die Sachen ins Auto ein...
"Miller, guck!" sagte der Kollege und deute auf den Jungen, welcher in der Distanz auf sie zugelaufen kam. 
"Scheiße!" sagte Miller, welcher den Jungen sofort erkannt hat. 

Niklas rannte beinah in die beiden Polizisten hinein. Er atmete erschöpft ein und aus. 
"Was ist? Ist was passiert?" fragte Miller. Der Junge nickte erschöpft. 
"Was? Was?" fragte Miller, der von der Aufregung des Jungen förmlich angesteckt war. 
Niklas zeigte ihm das Telefon und die Nachricht. 

"Scheiße! Er lebt! Er lebt!" rief Miller aufgeregt und schaute zu seinem Kollegen. 
"Was? Was ist?" fragte dieser nur verwirrt. 
"Ortet das Handy! Wir haben ihn gefunden!" befahl Miller. 
"Sag drinnen bescheid! Ortet das verdammte Signal. Wir fahren vor!" 

"Miller, wie sollen wir dich erreichen?" fragte der Kollege nur verwundert. 
"Funk. Hab noch das Radio im Auto! Los bevor die Spur kalt wird!" sagte Miller ernst. 
"Komm mit!" sagte er zu Niklas, welcher nur erschöpft nickte und neben dem Mann ins Auto einstieg. 

Er raste vom Parkplatz hinunter. 
"Wir haben ihn! Ich schicke dir die Daten ans Navi!" sagte sein Kollege euphorisch. 

"Scheiße, das ist ja am Arsch der Welt" bemerkte Miller und fuhr schnell. 
"Wenn der Chief das mitbekommt kommst du in den Bau Miller!" sagte der Kollege nachträglich. 
"Ich rette diesen Jungen! Und wenn es das letzte ist was ich tue" sagte Miller überzeugt. 
Bewundernd schaute Niklas zu ihm hinüber. Diese Überzeugung gab Niklas die Hoffnung welche er dachte verloren zu haben. 
"Ich hoffe du weißt was du tust. Zwei Streifenwagen wurden ebenfalls zum Signal geschickt" 

Miller antwortete nicht mehr drauf und bog auf die Autobahn. 
"Pass auf, wenn wir deinen Freund finden sollten kümmerst du dich um ihn und ich nehme mir den Entführer vor" sagte Miller entschlossen zu Niklas. 
"Sie haben dich gefeuert?" fragte Niklas, welcher langsam wieder zu Atem kam. 
"Lange Geschichte. Fakt ist wir retten deinen Freund" sagte Miller entschlossen. 
"In ungefähr 30 Minuten sind wir da. Ich hoffe es geht ihm gut" antwortete Niklas, welcher auf das Navi fest im Auge behält. 

"Danke" sagte Niklas nach einer kurzen Pause. 
"Noch nicht" antworte Miller nur kalt. 

Für ihn war das die Spur, nach der er so lange gesucht hatte...
Auch wenn ihm klar war, dass Paul vielleicht schon Tod ist, schließlich will er sich nicht vorstellen was dieser Irre mit ihm macht, wenn er davon Wind bekommt...

Der HinterbliebeneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt