Wie die Menschen, denen ich von meiner Phobie erzähle, reagieren ist ganz unterschiedlich.
Bei mir ist es so, dass fast meine komplette Familie, also inklusive Verwandtschaft davon weiß. Dadurch, dass es mir vor ein paar Jahren sehr schlecht ging wurden die meisten eingeweiht, um zu verstehen was mein Problem ist. Die meisten halten sich raus, akzeptieren es aber. Anders als meine beiden Omas und mein Großonkel. Zu ihnen habe ich den meisten Kontakt abgesehen von meinen Eltern und meiner Schwester. Meine Omas tolerieren zwar, dass ich Angst habe und achten sehr auf mich, aber es gab schon Momente in denen sie mich gefragt haben ob ich jetzt komplett spinne und dass ich mich nicht so anstellen soll. Mein Onkel akzeptiert es auch alles, aber macht sehr gerne mal Witze über die Phobie. Er meint es überhaupt nicht böse, aber verletzt mich oft trotzdem.Bei meinen Freunden wissen nur die, mit denen ich in der Schulzeit am meisten zu tun hatte von der Phobie. Sie haben wirklich immer sehr darauf geachtet, dass sie nichts falsches tun und mir so gut es geht zu helfen. Ich bin ihnen allen so unglaublich dankbar dafür.
Ich habe oft darüber nachgedacht, meine Phobie öffentlich zu machen, aber ich hatte Angst davor dass manche Menschen aus meinem Jahrgang dann so tun würden als müssten sie sich übergeben oder Ähnliches, deswegen habe ich es gelassen.Meiner Meinung nach ist es für jeden Menschen, der eine gewisse Phobie nicht hat, schwer diese bei anderen nachzuvollziehen. Oft wissen sie einfach nichts damit anzufangen oder beschäftigen sich nicht weiter damit. Ich hatte auch schon „Freunde", die meinten, dass ich mich einfach nur mal übergeben muss und dann ist die Phobie weg.
Aber auf solche Sachen habe ich dann gar nicht erst gehört und mit der Zeit dann auch herausgefunden wem ich wirklich vertrauen kann und wem nicht.Ich kann allen Menschen mit einer Phobie nur raten, es anderen zu erzählen. Menschen denen man vertraut und die zu einem halten. Ja, es kann sein, dass sie euch nicht verstehen oder sich lustig machen, aber versucht es nicht persönlich zu nehmen. Es gibt einfach Menschen die mit so etwas nicht umgehen können. Da habe ich schon so viele kennengelernt.
Mit der Zeit merkt man einfach wer die eigenen Vertrauenspersonen sind.Bleibt stark, fühlt euch gedrückt und haltet durch.
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Emetophobie - Meine Geschichte
Teen FictionEmetophobie - die Angst davor, sich übergeben zu müssen oder andere dabei zu sehen. Eine eher unbekannte Angst, die doch verbreiteter ist, als man denkt. Hier erzähle ich meine Geschichte. Sie soll Betroffenen helfen, sich nicht alleine zu fühlen...