Emetophobie - Meine Geschichte

Einfluss von Stress

Nach meinen persönlichen Erfahrungen werden psychische Probleme sehr stark von Stress beeinflusst.

Habe ich viel um die Ohren und wenig Zeit für mich selbst, werden meine Zwänge und vor allem die Phobie stärker.

Ich wasche meine Hände so oft, dass sie andauernd aufreißen und anfangen zu bluten. Ich desinfiziere so lange meine Lippen nachdem sie Kontakt mit etwas hatten das mich triggert, bis sie spannen und wund sind. Ich weiß wie schlecht und schädlich das ist, aber ich kann nicht anders.

Dadurch, dass mein Kopf und meine Kraft so von Problemen und Stress in Anspruch genommen werden, schaffe ich nicht noch mit der Bewältigung meiner Emetophobie. Ich gebe mich der Angst und den Zwängen voll hin.

Dies belastet jedoch nicht nur mich, sondern zusätzlich noch meine Familie und meinen Freund. Sie merken, dass ich leide, können mir aber nicht helfen. Ich lasse sie nicht an mich ran und schotte mich total ab. Ich bin leicht reizbar und sehr sensibel, da meine Nerven extrem angespannt sind. Das macht die Situation nicht gerade leichter.

Ich weine sehr schnell und oft, da ich einfach überfordert bin. Die Phobie verlangt mir so viel ab und so oft frage ich mich, wann das alles mal ein Ende hat. Ich will einfach nur ein entspannteres Leben führen und nicht jeden Tag in Angst leben. 

Ich will oft einfach nur im Bett liegen und Netflix anschauen oder schlafen, da mir von so vielem die ganze Kraft geraubt wird. 

Ich bin so müde, da ich schlecht schlafe oder Alpträume bekomme, die mir die einzige Ruhephasen die ich sonst habe nehmen. 

Jeder sagt mir immer, dass ich stark sein soll und kämpfen muss. Aber gegen psychische Probleme zu kämpfen ist ein langer und harter Kampf, in dem man auch mal keine Kraft mehr haben darf. Weinen darf. 

Die Hauptsache ist, dass man weiterkämpft.